16 IHK zu Schwerin | Bericht 2022 Zentrales Element aus Sicht der Wirtschaft sind die sichere und preisgünstige Energieversorgung. Dazu benötigen wir faire Netzentgelte für die Treiber der Erneuerbaren Energien und einen Infrastrukturausbau für alternative Kraftstoffe und digitale Transformation. Es bedarf einer sofortigen Anpassung beim Planungs- und Genehmigungsrecht. Die Verwaltungsgerichtsstruktur und Verfahren müssen novelliert werden und zur Entlastung aller Beteiligten beitragen. Zudem ist eine gemeinsame Wasserstoffkoordinierung im Norden dringend geboten, um einen schnellen Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft hinzubekommen. Die Strategien für einen klimafreundlichen und wirtschaftlichen Wasserstoff sind geschrieben, jetzt muss umgesetzt werden! Grüner Wasserstoff, der im eigenen Land produziert wird, hat höhere Beschäftigungseffekte und bedeutet mehr Wertschöpfung. Länderübergreifende Wasserstoffinfrastrukturen, wie beispielsweise für den Verkehrsbereich, werden dringend benötigt. IHK-Mitgliedschaft im Wasserstoffenergiecluster MV Die IHK zu Schwerin hat die Mitgliedschaft im Wasserstoffenergiecluster Mecklenburg-Vorpommern e.V. (WECMV) beschlossen. Das WECMV kann bei der Umsetzung der energie- und industriepolitischen Konzepte der IHK zu Schwerin und des Landes Mecklenburg-Vorpommern eine wichtige Rolle spielen. Insbesondere bei der Umsetzung des Projektes BlueLine wurde starkes Interesse und Mitwirkung bei der Realisierung signalisiert. Gerade in der aktuellen geopolitischen Situation und den Auswirkungen unserer Energieversorgung auf alle Lebensbereiche wird deutlich, dass die bereits seit langem bekannten notwendigen Schritte bei der Dekarbonisierung der Wirtschaft entschlossen angegangen werden müssen. Dieses Interesse an einem zügigen Handeln und Sichtbarmachen von Infrastrukturprojekten im Wasserstoffbereich teilen die IHK zu Schwerin und das WECMV. Kriterien zum Grünen Wasserstoff Wichtig ist nun, dass die Europäische Kommission die längst überfälligen Produktionskriterien für erneuerbaren Wasserstoff liefert und damit Investitionssicherheit für die Wasserstoffwirtschaft schafft. Darauf hatten die IHKs hingewirkt. Für Norddeutschland ist die Regelung von enormer Bedeutung. Durch die lange Verzögerung wurden Investitionen in grünen Wasserstoff blockiert. Jetzt sollte der nötige Investitionsschub im Norden und europaweit kommen. Zugleich kritisiert die IHK Nord, dass durch Ausnahmeregelungen vor allem jene Regionen in Europa begünstigt werden, die schon heute durch einen hohen Anteil an Nuklearenergie einen vergleichsweisen kohlenstoffarmen Strommix vorweisen können. Dadurch werden falsche Anreize geschaffen und der Hochlauf der Produktion von erneuerbarem Wasserstoff letztendlich gehemmt. Wir brauchen ein europäisches Regelwerk, das grünen Wasserstoff wirklich fördert und keine Hintertür für Greenwashing zulässt. Unternehmensnetzwerk Klimaschutz Mit dem neuen „Unternehmensnetzwerk Klimaschutz - Eine IHK-Plattform“ ist ein deutschlandweites Angebot für Unternehmen gestartet, die aktiv zum Klimaschutz beitragen möchten. Im Mittelpunkt des Netzwerks steht der praxisorientierte Austausch über Erfahrungen, Chancen und Herausforderungen im betrieblichen Klimaschutz. Das Netzwerk will möglichst vielen Unternehmen den Einstieg, aber auch das Vorankommen im Klimaschutz erleichtern. Netzwerk und die zugehörige Webplattform stehen allen klimabewussten Unternehmen offen. Mehr als 400 Unternehmen haben sich bereits vor dem Start als Gründungsmitglieder registriert. Die Teilnahme ist kostenlos und unabhängig von Branche oder Größe möglich. Von den Mitgliedern wird die Bereitschaft erwartet, sich aktiv in den Austausch einzubringen. www.unternehmensnetzwerk-klimaschutz.de Hauptgeschäftsführer der IHK zu Schwerin, Siegbert Eisenach (l.), überreichte am 25. Mai 2022 bei APEX in Rostock-Laage den Aufnahmeantrag an Geschäftsführer Dr. Mischa Paterna. Bild: IHK
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