45 IHK zu Schwerin | Bericht 2022 Des Weiteren müssten u. a. Verbesserungen bei Abschreibungen und Verlustverrechnung geschaffen werden und die Besteuerung einbehaltener Gewinne verbessert werden. Deutschland müsse international wieder konkurrenzfähiger werden. Einen weiteren Blickpunkt des Abends lieferte die Frage, wie die Politik eigentlich mit den Steuereinnahmen umgeht. Hierzu konnte Reiner Holznagel, Präsident des Bundes der Steuerzahler Deutschland e. V. (BdSt), interessante Einblicke liefern. Aus Sicht des BdSt widerspricht sich der Umgang mit den Steuergeldern, dem von der Politik ausgegebenen Motto des Sparens. Es sei nicht in Einklang zu bringen, dass beispielsweise der Ausbau des Bundeskanzleramtes 777 Mio. Euro kosten soll (inkl. einem Hubschrauberlandeplatz in 20 Meter Höhe), die Bürger aber zum Waschen mit einem Waschlappen aufgerufen werden. Ein weiteres Beispiel sei der „XXL-Bundestag“: Die Rekordgröße von 736 Abgeordnete übersteige deutlich der gesetzlichen Regelgröße von 598. Der BdSt fordere eine Reform des Wahlrechts, um die Abgeordnetenzahl wieder auf ein angemessenes Maß zu reduzieren. Abschließend beleuchtete Torsten Lüth, Präsident des Steuerberaterverbandes M-V und Präsident des Steuerberaterverbandes Deutschland, die Rolle der Steuerberater als Berater der Unternehmen in der Krise. Die Steuerberater stünden seit 2020 vor größten Herausforderungen, in der Corona-Krise und den damit einhergehenden Hilfsprogrammen bestehe ein sehr hoher Beratungsaufwand. Dabei stünden die Steuerberater immer wieder vor unnötigen bürokratischen Hürden: Beispielsweise könnten im Kurzarbeitergeld-Feststellungsverfahren schon kleinste Ungenauigkeiten im Antrag dazu führen, dass der gesamte Antrag nicht bewilligt wird. So führte Lüth als Beispiel an, dass es in einem Fall um eine Differenz von 1,86 Euro ging, der dazu führte, dass der gesamte Antrag aufwändig nachbearbeitet werden musste. Es müsse an dieser Stelle Bagatellgrenze geben, die einen solchen Mehraufwand verhinderten. Auch der Finanzminister, Dr. Heiko Geue, sprach auf dem Schweriner Steuerforum 2022 zu dem die IHK zu Schwerin traditionell eingeladen hatte. Bild: IHK
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