12 IHK zu Schwerin | Bericht 2024 Das Jahr 2024 bot Licht und Schatten. Nach zwei Jahren Corona-Pandemie und der dann folgenden Energiekrise zeigten sich leichte Erholungen in der Wirtschaft. Die Unternehmen agierten jedoch zurückhaltend bei schwächelnder Konjunktur. 2023 und 2024 kamen erhebliche Schwierigkeiten auf zahlreiche produzierende Unternehmen zu. Die Energiepreise waren zwar leicht rückläufig, verharrten jedoch auf einem hohen Niveau. Dies schlug auf nahezu alle Vorleistungen durch. Am Ende verteuerten sich alle Produkte und die Margen wurden deutlich geringer. Verbunden mit der rückläufigen Baukonjunktur, die mit einem nahezu historischen Rückgang der Baugenehmigungen einherging, waren zahlreiche Branchen von dem Einbruch betroffen. Aufgrund der Unsicherheit auf den Märkten ging auch die Investitionsbereitschaft zurück. Die geforderten Lösungen durch die Bundesregierung ließen trotz der Mahnungen der bundesdeutschen IHKs und anderer Wirtschaftsvertreter auf sich warten. Damit zeichnete sich das Ende der Ampel-Regierung ab und wurde Realität. Nicht zuletzt die Frage der Finanzierung der Stromkostenreduktion durch Absenkung der Netzentgelte war ein Ampelstreitpunkt und kippte schlussendlich mit der verfassungsrechtlichen Unzulässigkeit der Umwidmung nicht verbrauchter Gelder aus den Vorjahren. Die IHKs hatten eindringlich eine Reform der Finanzierung der Ausbaukosten der Stromnetze angemahnt. Immerhin konnte ein Unsichere Zeiten bei schwächelnder Konjunktur Erfolg verbucht werden: Die Bundesnetzagentur hatte sich den seit Jahren angemahnten Argumenten der norddeutschen Bundesländer angeschlossen. Die Netzentgelte waren insbesondere in den Regionen deutlich angestiegen, die einen erheblichen Anteil an Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energien hatten. Über viele Jahre wurde gefordert, hier ein Nutzerprinzip zu Grunde zu legen: Wer den Wind- und Solarstrom bezieht, muss auch an den Netzausbaukosten beteiligt werden. Diese waren insbesondere im Mittelspannungsbereich immer weiter gestiegen und belastete überwiegend die norddeutschen Regionen. In|du|strie-Standort MV Mecklenburg-Vorpommern ist mehr als Tourismus, denn auch hier erfolgt in der Industrie ein Großteil der Wertschöpfung: Immerhin rund 21 Milliarden Euro! Gute Löhne werden gezahlt und über 62.000 Mitarbeiter beschäftigt. Dennoch sind die Herausforderungen groß, MV nach außen auch als interessanten Industriestandort zu präsentieren. Mit dem Industriepolitischen Konzept Mecklenburg-Vorpommern 2030 wurden Handlungsempfehlungen zu einer Neuausrichtung der Standortvermarktung und Leitlinien sowie die Zielrichtung eines Industriestandortmarketings formuliert. Im Focus stehen Fragen wie: Was macht den Standort MV für Industrieunternehmen interessant, wie und mit welchem Versprechen können Unternehmen von außerhalb geworben werden? Arbeiten und Leben in MV, eine Verzahnung mit dem LandesmarkeBild: Adobe Stock
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