3 Konjunkturbericht der IHK zu Schwerin | Herbst 2025 BESCHÄFTIGUNGSPLANUNG IN WESTMECKLENBURG zunehmend gleich bleibend abnehmend Angaben in Prozent 25 11 64 ARBEITSMARKT VERLIERT AN DYNAMIK - PASSENDE FACHKRÄFTE BLEIBEN GEFRAGT Auch der Arbeitsmarkt in Westmecklenburg zeigt sich im Herbst 2025 angespannt. Zwar hat sich das Arbeitskräfteangebot aus Sicht der Unternehmen in der Gesamtheit etwas entspannt. Doch qualifizierte Fachkräfte, die zu relevanten Stellenprofile passen werden weiterhin gesucht – und das nicht nur von Unternehmen, die ihre aktuelle Lage als wirtschaftlich gut einschätzen. Insgesamt können 31 Prozent der teilnehmenden Unternehmen längerfristig Stellen nicht besetzen. Im Herbst 2023 lag dieser Anteil noch bei 37 Prozent. Bei mehr als jedem zweiten Unternehmen (54 %) besteht derzeit kein Personalbedarf. Weitere 15 Prozent haben keine Probleme bei der Besetzung. Aktuell haben die teilnehmenden Unternehmen mit offenen Stellen 1 bis 5 Positionen zeitnah zu besetzen. Nachgefragt sind besonders auch passende Auszubildende, um den eigenen Bedarf an gut ausgebildeten Person langfristig zu decken. Die durch die Unternehmen erwarteten Folgen des langfristigen Mangels sind allen voran steigende Arbeitskosten (50 %), eine Mehrbelastung der bestehenden Belegschaft (47 %) sowie die Einschränkung von Angeboten bzw. die Ablehnung von Aufträgen (42 %). Eine Linderung der Auswirkungen versprechen sich die teilnehmenden Unternehmen steuerlichen Vorteilen, dem Wegfall von Beiträgen zur Renten- und Arbeitslosenversicherung für Beschäftigte im rentenfähigen Alter sowie die grundsätzlich erleichterte Weiterbeschäftigung nach einem Renteneintritt. FAZIT Die wirtschaftliche Lage in Westmecklenburg bleibt auch im Herbst 2025 angespannt und eine nachhaltige Erholung ist weiterhin nicht in Sicht. Die Unternehmen sehen sich mit hohen Kosten, unklaren politischen Rahmenbedingungen und einer schwachen Inlandsnachfrage konfrontiert, was ihre Investitions- und Zukunftsplanungen hemmt. Trotz einer leichten Entspannung am Arbeitsmarkt bleibt der Fachkräftemangel ein zentrales Problem, das zunehmend die Wettbewerbsfähigkeit beeinträchtigt. Die Belastungen durch steigende Löhne und Preise verschärfen die Situation zusätzlich. Viele Betriebe erwarten daher endlich klare wirtschaftspolitische Impulse und strukturelle Reformen, um wieder Planungssicherheit zu gewinnen. Ohne verlässliche Entlastungen und ein investitionsfreundlicheres Umfeld dürfte die regionale Wirtschaft den erhofften Aufschwung weiter vertagen müssen. Insgesamt überwiegt somit die verhaltene Stimmung – Hoffnungsschimmer bleiben rar. WELCHE FOLGEN ERWARTEN SIE IN DEN KOMMENDEN JAHREN DURCH ARBEITS- UND FACHKRÄFTEMANGEL? WELCHE AUSWIRKUNGEN ERWARTEN SIE INFOLGE DER ERHÖHUNG DES GESETZLICHEN MINDESTLOHNS IN IHREM UNTERNEHMEN? 0 0 10 10 20 20 30 30 40 40 50 50 Angaben in Prozent Angaben in Prozent Mehrfachnennungen möglich Mehrfachnennungen möglich Mehrbelastung der vorhandenen Belegschaft Wir müssen (auch) den Lohn für höhere Lohngruppen anheben. Einschränkung des Angebots, Ablehnung / Verlust von Aufträgen Verlust von betriebsspezifischen Wissen durch (vorzeitige) Verrentung ohne Nachfolge Wir beschäftigen zum Mindestlohn und müssen den Lohn anheben. Rückgang der Investitionstätigkeit im Inland Wir werden die Zahl der Beschäftigten reduzieren. Verlust von Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit Wir müssen Produkte bzw. Dienstleistungsangebote einschränken. Keine Folgen / kein Fachkräftemangel Keine Auswirkungen 50 50 47 47 42 26 28 21 12 17 7 23 25 Steigende Arbeitskosten (um Personal zu gewinnen oder zu halten) Wir erhöhen unsere Preise. WELCHE MASSNAHMEN WERDEN/WÜRDEN IHREM UNTERNEHMEN HELFEN, ÄLTERE BESCHÄFTIGTE LÄNGER IM ERWERBSLEBEN ZU HALTEN? 0 10 20 30 40 50 Angaben in Prozent Mehrfachnennungen möglich Steuerliche Vorteile für Beschäftigte, die über das Rentenalter hinaus arbeiten Wegfall von Beiträgen zur Renten- und Arbeitslosenversicherung bei Beschäftigung im Rentenalter Befristete Weiterbeschäftigung nach Renteneintritt erleichtern Abschaffung / Einschränkung der abschlagsfreien Rente nach 45 Versicherungsjahren (sog. Rente mit 63) Renteneintrittsalter erhöhen Keine Maßnahmen erforderlich 57 49 43 19 13 23
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