Inudstrieland Mecklenburg-Vorpommern 2030

Industrieland Mecklenburg-Vorpommern 2030 | Industriepolitisches Konzept Industrieland Mecklenburg-Vorpommern 2030 | Industriepolitisches Konzept 24 25 " Qualitatives wirtschaftliches Wachstum, die Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen, Gewährleistung guter Arbeitsbedingungen sowie ökologische Nachhaltigkeit sind keine Widersprüche. Für eine innovative und digital vernetzte Industrie Mecklenburg-Vorpommern hat in den vergangenen Jahren bereits erhebliche Anstrengungen unternommen, das Wissens- und Innovationssystem im Land zu stärken. Forschung, Entwicklung und Innovation gehören zu den Schwerpunktbereichen der Wirtschaftspolitik. Die notwendige Fortführung dieser Fokussierung auf die Stärkung der Innovationsfähigkeit und damit der Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen wird auf der Grundlage der neuen Regionalen Innovationsstrategie Mecklenburg-Vorpommern erfolgen. Gerade mittelständische und kleine Unternehmen sind durch die zunehmende Digitalisierung vor neue Herausforderungen gestellt. Für den Wandel durch die Digitalisierung sind geeignete Maßnahmen zur effektiven Förderung von Digitalisierungsprozessen im Verarbeitenden Gewerbe, bei den unternehmensnahen und produktbegleitenden Dienstleistern sowie bei den innovationsstarken Handwerksbetrieben herauszuarbeiten. Die Digitalisierung in der Arbeitswelt bietet große Chancen für Arbeitgeber und Beschäftigte, um durch maßgeschneiderte Regelungen auf betrieblicher Ebene künftig flexibler, selbstbestimmter und gesünder in attraktiven Arbeits- und Lernbedingungen Hand in Hand mit interaktiven Technologien arbeiten zu können. Gleichzeitig gilt es, die Sorgen und Ängste vor einem möglichen Arbeitsplatzverlust, Überforderung oder sozialem Abstieg der Beschäftigten aufzugreifen und Perspektiven für den Übergang in die digitalisierte Arbeitswelt mit von den Wirtschafts- und Sozialpartnern weiterentwickelten Arbeitsbeziehungen aufzuzeigen. Flexibler, selbstbestimmter, gesünder: Die Digitalisierung bietet in der Arbeitswelt großer Chancen für Unternehmer und Beschäftigte. Foto: Stock " Für den Wandel durch die Digitalisierung sind geeignete Maßnahmen zur effektiven Förderung von Digitalisierungsprozessen (...) herauszuarbeiten. Für eine starke und sichere Industrie Die Industrie ist das Rückgrat der Wirtschaft in Deutschland. Das Verarbeitende Gewerbe bietet auch für Mecklenburg-Vorpommern enorme Potenziale für eine Wertschöpfungssteigerung der Wirtschaft. Zwar ist in den vergangenen zehn Jahren eine positive Entwicklung des Verarbeitenden Gewerbes im Land festzustellen, aber die industrielle Basis des Landes muss deutlich erweitert, in ihrer ganzen Breite aufgebaut und dann dynamisch verstärkt werden für mehr Wertschöpfung, mehr Beschäftigung und höhere Einkommen im Land. Dazu gilt es, die bisherige industriepolitische Ausrichtung unter Berücksichtigung der chancenorientierten und nachhaltigen Bewältigung der Transformation in den drei Dimensionen Digitalisierung, Dekarbonisierung und Demografie sowie auch angesichts der aktuellen Herausforderungen durch die Corona-Pandemie mit dem Ziel einer größeren Krisenfestigkeit (Resilienz) im Lichte einer fokussierten Wachstums-, Ansiedlungs- und Innovationsförderung weiterzuentwickeln. Dabei sind qualitatives wirtschaftliches Wachstum, die Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen und Gewährleistung guter Arbeitsbedingungen sowie ökologische Nachhaltigkeit keine Widersprüche. Qualitatives Wachstum bedeutet zum einen die Ausrichtung auf die Entwicklung von Unternehmen mit hoher Wertschöpfung und hohem Innovationsgrad, die die Herausforderungen der Digitalisierung erfolgreich meistern. Qualitatives Wachstum beinhaltet zum anderen die Ausrichtung auf attraktive Arbeitsplätze und ein wachsendes Lohnniveau. Die aus der Corona-Pandemie entstandenen Herausforderungen, die aufgedeckten Defizite, die sich ergebenen Stärken sowie die Lehren daraus werden die gesamte Wirtschaft noch längere Zeit beschäftigen. Die Industrie und ihre Lieferketten müssen sich auch künftig auf externe Schocks im globalen Handel, Engpässe bei der Rohstoffversorgung oder Störungen der digitalen Vernetzung einstellen. Die Rahmenbedingungen für den industriellen Mittelstand sind nicht immer optimal. Bürokratische Hemmnisse bestehen in vielen Rechtsbereichen und belasten die Unternehmen immer schwerer. Sie lassen sich aber nur zum geringeren Teil auf der Landesebene regeln und verändern. Deshalb ist es umso wichtiger, dass die Landesregierung überall dort, wo sie direkten Einfluss hat (z. B. in der Bildungspolitik oder in der öffentlichen Verwaltung), ihre Möglichkeiten voll ausschöpft, die Rahmenbedingungen industriefreundlich zu gestalten. Und dass sie über den Bundesrat alle Initiativen unterstützt, die die Ansiedlung von Industrie, den Aufbau von Arbeitsplätzen und die Förderung von Innovation, Forschung und Entwicklung befördern. Attraktive Arbeitsplätze, wie dieser bei Anklam Extrakt, sind wichtig für die Entwicklung des Landes. Das Unternehmen beschäftigt sich mit der Gewinnung von Pflanzenextrakten. Foto: Holger Martens

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