Industrieland Mecklenburg-Vorpommern 2030 | Industriepolitisches Konzept Industrieland Mecklenburg-Vorpommern 2030 | Industriepolitisches Konzept 26 27 Für eine nachhaltige Industrie auf dem Weg zur Klimaneutralität Für eine zukunftsorientierte Industriepolitik müssen tech- nologischer Fortschritt, wirtschaft- liche Leistungsfähigkeit, soziale Ausgewogenheit und ökologische Verträglichkeit Hand in Hand gehen. Die Klimaschutzziele können nicht ohne technologische Innovationen, unter anderem zur Steigerung der Energieeffizienz, erreicht werden. Mecklenburg-Vorpommern bietet optimale Standortvoraussetzungen, um Erneuerbare Energien zu erzeugen. Jedoch reicht es nicht, Strom nur zu produzieren, es braucht auch Umwandlungs- und Speichermöglichkeiten. Die Energiewende muss im Sinne der Sektorenkopplung auch für eine Mobilitäts- und Wärmewende genutzt und die Verknüpfung von Verkehrs-, Wärme- und Stromsektor vorangebracht werden. Es bedarf eines technologieoffenen Ansatzes sowie die Verknüpfung aller Erneuerbaren-Energien-Technologien. Die mit der Energiewende einhergehenden Transformationsprozesse bieten erhebliche Chancen in Bezug auf Beschäftigung und Wertschöpfung für den gesamten Norden. Es bedarf einer stärkeren Sektorenkopplung unter Einbeziehung aller Speichertechnologien. Um die aktuell schwierigen Rahmenbedingungen der Energiewende zu verbessern, braucht es eine Bündelung der Kräfte und Unterstützung bei der Sektorenkopplung. Ebenso wichtig sind fachlich begründete und politisch getragene Ausbauziele für Erneuerbare Energien, insbesondere im Bereich der on- und offshore-Windenergie. Für einen attraktiven und nachgefragten Arbeitgeber Industrie Die gute konjunkturelle Lage und der demografische Wandel haben in Mecklenburg-Vorpommern in den vergangenen Jahren dazu geführt, dass der Bedarf an Fachkräften zugenommen hat. Unternehmen, Branchen und Regionen stehen seither in immer stärkerem Wettbewerb um qualifizierte Arbeits- und Fachkräfte. Der erhöhte Bedarf an Fachkräften einerseits und die demografische Entwicklung sowie die verringerte Arbeitslosenzahl andererseits führen dazu, dass Unternehmen und Regionen in diesem Wettbewerb um Arbeits- und Fachkräfte nur dann bestehen können, wenn sie für Fachkräfte attraktiv sind und dies selbstbewusst darstellen. Gute Arbeitsbedingungen, einschließlich tariflicher und übertariflicher, betrachten wir als geeignete Anreizsysteme für eine nachhaltige Fachkräftesicherung auch in der Industrie. Um den Anspruch eines attraktiven, zukunftssicheren Landes für Fach- und Führungskräfte kraftvoll zu untersetzen, bedarf es einer Nachjustierung in der landesweiten Flächenpolitik. Besonderes Potenzial hätte Mecklenburg-Vorpommern, indem Wohn- und Baulandflächen vermehrt aktiviert würden, unter strenger Einhaltung des Vorrangs der Innen- vor der Außenentwicklung und durch gezielte Konversion von Flächen, um damit eine nachhaltige Entwicklung sicherzustellen sowie die landschaftlichen Besonderheiten des Landes zu schützen. Gerade die benachbarten Metropolregionen Hamburg und Berlin bieten insbesondere für jüngere Fachkräfte kaum ausreichend attraktive Angebote mehr zum Wohnen. Junge und noch ungebundene Fachkräfte zieht es häufig nach dem Schulabschluss oder nach dem Studium in die Ballungsgebiete oder in den süd- und mitteldeutschen Raum. Mecklenburg-Vorpommern muss sich weiter nachvollziehbar und ideenreich als Land mit hoher, natürlicher Lebensqualität, einem familienfreundlichen Umfeld und noch stärker als attraktives und perspektivreiche Region für lebenslanges Lernen, zielgerichtete Ausbildung und gute Arbeit positionieren. Hochschul- und Universitätsabsolventen sollen durch das enge Vernetzen von regionaler Wissenschaft und Wirtschaft während des Studiums aktiv ins praktische Forschen und Arbeiten integriert werden, mit der Aussicht auf eine lohnende Weiterbeschäftigung im Land nach dem erfolgreichen Abschluss. Ein Mitarbeiter des Solarparks in Zietlitz überprüft die Photovoltaik-Anlagen. Foto: Stephan Rudolph-Kramer Zukunftsbranchen wie Bio- und Medizintechnik bieten – wie hier bei der Cortronik GmbH in Rostock – interessante Perspektiven für junge Leute. Foto: Holger Martens " Die gute konjunkturelle Lage (...) hat in den vergangenen Jahren dazu geführt, dass der Bedarf an Fachkräften zugenommen hat.
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