Industrieland Mecklenburg-Vorpommern 2030 | Industriepolitisches Konzept Industrieland Mecklenburg-Vorpommern 2030 | Industriepolitisches Konzept 32 33 Industrielle Basis sichern und ausbauen Die industrielle Basis des Landes ist durch Modernisierungen, Erweiterungen, Ansiedlungen und innovativen Neugründungen von Unternehmen sowie den Erhalt und die Stärkung der bestehenden und der Förderung von neuen industriellen Kernen des Landes zu sichern und zu einer höheren Industriedichte auszubauen. Die Prinzipien der Nachhaltigkeitsökonomie werden schrittweise, volks- und betriebswirtschaftlich zum Handlungsrahmen für Investitionen und Förderentscheidungen. Sie befördern im Ergebnis den Schutz des Klimas sowie die Regeneration der natürlichen Ressourcen, die Steigerung der Wertschöpfung im Land und setzen somit wichtige Anreize für Innovationen, Produktivität und zukunftsfähige Arbeitsplätze einer leistungsfähigen Industrie. Neben großen und international bekannten Unternehmen finden mittelständische Unternehmen, insbesondere in den für das Land typischen Industriebereichen wie der maritimen Wirtschaft und der Zulieferindustrie (Maritim, Automotive, Luftfahrt, u.a.), dem Maschinenbau und der Ernährungs- und Holzindustrie sowie der Medizintechnik und Energiewirtschaft, im Land überwiegend gute Voraussetzungen vor. Das Angebot an Industrieflächen, die Investitions- und Bestandsbetreuung, die bestehenden und neuen Netzwerke und Kooperationen sowie das Standort- und Fachkräftemarketing sind zielgerichtet weiter zu entwickeln, ebenso der Ausbau der digitalen und Verkehrsinfrastruktur und die Effizienz der öffentlichen Verwaltung. Die Widerstandsfähigkeit der Unternehmen gegenüber externen Schocks ist zu erhöhen, insbesondere ihre finanzielle Resilienz, um weiterhin Investitionen, Innovationen, Digitalisierung und damit zukünftige Wettbewerbsfähigkeit zu ermöglichen. Foto: IHK Schwerin, Dr.-Oetker-Werke Wittenburg 1 Handlungsfelder und Handlungsempfehlungen A Weiterer Ausbau und verstärkte Potenzialnutzung der industriellen Kerne für Ansiedlungen und Wachstum. B Weitere Anstrengungen zur Ansiedlung forschungsintensiver Unternehmen verbunden mit der Ansiedlung von Firmenzentralen. C Fortsetzung der bedarfsgerechten Erschließung, des Ausbaus und der Revitalisierung von Industrie- und Gewerbegebieten einschließlich Großgewerbegebieten. Dabei darauf hinwirken, dass soweit möglich größere zusammenhängende Flächen verfügbar bleiben. D Förderung der Errichtung, Modernisierung und des Ausbaus von Verkehrsanlagen zur Anbindung von Gewerbegebieten und -betrieben sowie von Wasserversorgungsleitungen und -verteilungsanlagen, Abwasser- und Energieleitungen sowie leistungsfähiger Breitbandnetze. E Absicherung der Nutzbarkeit von Übersee- und Binnenhäfen. F Prüfung und Umsetzung von Möglichkeiten für Güterverkehrszentren mit trimodaler Anbindung (Straße/Schiene/Wasser). G Vermeidung bzw. Lösung von Konflikten zwischen Industrie, Wohnbebauung und Umweltschutzbelangen. H Etablierung „grüner Produktion“ in „Grünen Industrie- und Gewerbegebieten“ als Markenzeichen einer nachhaltigen Industriepolitik. I Entwicklung und Ausweisung „Grüner Gewerbegebiete“ voranbringen und Ausbau des Landesdialoges „Grüne Gewerbegebiete in MV“. J Einsatz für eine erleichterte Zulassung der Eigenproduktion grüner Energie in den Gewerbegebieten und im näheren Umfeld. K Infrastrukturelle Direktanbindung der Gewerbegebiete an Wind- oder Solarparks. L Unterstützung der Landeswirtschaftsfördergesellschaft Invest in MV bei der Vermarktung von „Grünen Gewerbegebieten“. M Langfristige Finanzierung des Standortes Greifswald der Invest in MV zur weiteren Verstetigung der Investorenbetreuung im östlichen Landesteil. N Privilegierte Förderung der Themen Umweltschutz, Nachhaltigkeit, CO-2-freie Produktion, grüne Produktion und erneuerbare Energien bei der Ansiedlung, Neugründung und des Wachstums von Unternehmen. O Förderung und Begleitung von Unternehmensnachfolgen einschließ- lich der Nachfolgezentrale M-V. P Sicherung von Finanzierungen insbesondere im Großanlagen- und Schiffbau. Q Begleitung und Unterstützung der Zulieferindustrien bei den notwendigen Transformationsprozessen, der qualitativen Weiterentwicklung, Produktdiversifikation und Ausrichtung auf innovative und klimafreundliche Produkte. R Zügige Umsetzung öffentlicher Beschaffungsvorhaben und Ausschöpfung bestehender vergaberechtlicher Rahmenbedingungen mit stärkerer Berücksichtigung regionaler Wertschöpfungspotenziale. S Bei öffentlichen Vergabeverfahren Entscheidungskriterien zu Grunde legen, die neben dem Preis auch technisches Konzept, Referenzen sowie Wertschöpfungsanteile stärker berücksichtigen.
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