Inudstrieland Mecklenburg-Vorpommern 2030

Industrieland Mecklenburg-Vorpommern 2030 | Industriepolitisches Konzept Industrieland Mecklenburg-Vorpommern 2030 | Industriepolitisches Konzept 34 35 Wertschöpfungsketten ausbauen, Kooperationen festigen, Resilienz erhöhen Die Corona-Krise hat Risiken der Globalisierung spürbar aufgezeigt, u. a. die Schwachstellen einiger überregionaler Lieferketten. Eine geografische Diversifizierung könnte künftigen Engpässen entgegenwirken. Gleichwohl würde ein Rückzug aus der internationalen Arbeitsteilung zu Kostensteigerungen sowie einem Verlust von Absatzmärkten führen und Wohlstandseinbußen bringen. Deshalb gilt es, die Chancen der Globalisierung weiter zu nutzen, Märkte offen zu halten und gleichzeitig deren Risiken zu verringern. Demnach sollte auch in Zukunft an dem multilateralen Ansatz im Rahmen der World Trade Organisation (WTO) festgehalten werden. Wertschöpfungsketten einschließlich der Rohstoffversorgung sind zu sichern, Kooperationen im europäischen Rahmen zu stärken und die Resilienz der Wirtschaft und der Unternehmen zu erhöhen. Starke Schwankungen in den internationalen Märkten könnten zunehmen, zum Beispiel ausgelöst durch Krisen aufgrund neuer Pandemien, weiterer Handelsstreitigkeiten oder politischer Krisen mit folgenreichen Sanktionsmaßnahmen. Die Industrie in Mecklenburg-Vorpommern muss darauf mit zuverlässigen Risikoanalysen und Krisenmanagementstrategien vorbereitet sein. Ein Handlungsfeld hierfür ist eine grüne, wettbewerbsfähige Kreislaufwirtschaft. Sie generiert neue Geschäftsmodelle und innovative Wege, die die Erreichung der Klimaziele und die Sicherung bzw. den Aufbau von Beschäftigung unterstützen. Insbesondere die kleinen und mittelständischen Unternehmen Foto: Ostseestaal GmbH & Co. KG 2 Handlungsfelder und Handlungsempfehlungen A Nachhaltige Stärkung der vorhandenen Wertschöpfungs- und Lieferketten und Ausbau dieser durch Akquisition und Unterstützung industrieller Investitionsvorhaben mit Potenzial zur Verlängerung und Aufwertung von Wertschöpfungsketten. B Weiterer Ausbau internationaler Logistikdrehscheiben und effizienter Anbindungen an weltweite Exportmärkte als wichtiger Bestandteil moderner Wertschöpfungsketten. C Stärkung der Innovationskraft und internationalen Wettbewerbsfähigkeit der maritimen Akteure aus M-V durch weitere länderübergreifende Kooperation im Maritimen Cluster Norddeutschland (MCN). D Vermeidung und Minderung von durch den Klimawandel - insbesondere von Extremwetterereignissen - bedingten Schäden an Standorten und Infrastrukturen durch entsprechende Präventionsmaßnahmen. E Unterstützung bei der Entwicklung und dem Einsatz zuverlässiger Konzepte zur Risikoanalyse und zum Krisenmanagement. F Weitere Unterstützung von Kooperationsverbünden und marktorientierten Netzwerken zwischen Unternehmen und wirtschaftsnahen Einrichtungen sowie Stärkung der Zusammenarbeit von Wirtschaft, Verwaltung, Wissenschaft und Zivilgesellschaft insbesondere auch im Bereich der grünen Wasserstofftechnologie. GFörderung überregionaler Kooperationen, insbesondere in Norddeutschland, mit den Metropol- regionen Hamburg und Stettin und im Ostseeraum. H Unterstützung von KMU bei Forschung, Entwicklung und Gestaltung der Geschäftsprozesse im Bereich der Digitalisierung, Kreislaufwirtschaft und Ressourcennutzung. I Ausbau von Kooperationen und Wertschöpfungsketten durch Steigerung der Bekanntheit der im Land vorhandenen Unternehmen und Forschungskapazitäten. und ihre Beschäftigten benötigen Unterstützung bei der Erforschung und Entwicklung, der effizienten produktiven Nutzung ihrer Ressourcen, der Gestaltung ihrer Geschäftsabläufe und der Umsetzung von Lösungsansätzen für die Kreislaufwirtschaft. Die Zusammenarbeit und Kooperation der norddeutschen Länder, sowohl untereinander als auch in und mit den umgebenden Metropolregionen und im Ostseeraum stärken die industrielle Entwicklung im Land. Gemeinsame Standortvorteile, Interessen und Projekte zum Beispiel in der maritimen Industrie, Gesundheitswirtschaft, Energiewirtschaft, Ernährungs-, Automobil- und Luftfahrtindustrie erhöhen die Schlagkraft von Unternehmen im nationalen und internationalen Wettbewerb. Zusammenarbeit, gegenseitiger Erfahrungsaustausch und Best-Practice sind für den künftigen Erfolg der regionalen Industrie essentiell: Die Förderung von Netzwerkstrukturen in den Industriebranchen, zwischen den Branchen und von Industrie und Wissenschaft ist von hohem volkswirtschaftlichem Nutzen und wird fortgesetzt. Kooperationsverbünde und Industrienetzwerke werden künftig noch wichtigere Akteure bei der unternehmensübergreifenden Zusammenarbeit und Entwicklung innovativer Produkte und Verfahren. Die Industrie in Mecklenburg-Vorpommern befindet sich in einem weltweiten Wettbewerb mit Wirtschaftsregionen, die von Europa stark abweichende Standortfaktoren aufweisen. Moderne Technologien und Arbeitsformen müssen deshalb nicht nur Innovationen und Qualität, sondern auch höchste Kosteneffizienz sichern.

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