Industrieland Mecklenburg-Vorpommern 2030 | Industriepolitisches Konzept Industrieland Mecklenburg-Vorpommern 2030 | Industriepolitisches Konzept 44 45 Vorsprung durch Digitalisierung erreichen Die Digitalisierung von Wirtschaft und Arbeitswelt schreitet in hohem Tempo voran, aktuell zusätzlich beschleunigt durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie. Noch schneller als bislang verändern neue digitale Technologien nationale und internationale Märkte und stellen bestehende Geschäftsmodelle, Arbeitsteilungen und Arbeitsbeziehungen in Frage. Für die Unternehmen gilt es, Schritt zu halten, die Chancen einer schnellen Digitalisierung zu nutzen und neue Produkte und Geschäftsmodelle zu entwickeln. Die Corona-Krise hat einerseits aufgedeckt, welche Nachholbedarfe einzelne Unternehmen im Bereich der Digitalisierung haben und anderseits welche Chancen sich für zukünftige Geschäfts- und Produktionsprozesse ergeben können. Digitale Geschäftsmodelle werden sich mehr und mehr am Markt etablieren. Für eine digitale und individualisierte Produktion unter Einsatz Künstlicher Intelligenz, Automatisierung und Robotik gibt es in Mecklenburg-Vorpommern vielfältige Anwendungsmöglichkeiten im Maschinenbau, in der maritimen Wirtschaft, Energiebranche, Ernährungsindustrie, Medizintechnik, im Großanlagen- und Stahlbau sowie in den Zulieferbetrieben der Automobil-, Luft- und Raumfahrtindustrie. Die Voraussetzungen einer leistungsfähigen, flächendeckend angebotenen Breitbandinfrastruktur und Mobilfunkversorgung sowie die Sicherheit der Systeme und Daten müssen schnellstmöglich geschaffen werden. Die Arbeitswelt der digitalen Wirtschaft ist geprägt von sich verändernden Arbeitsbeziehungen, wie sie zum Beispiel im Sozial- partnerprojekt mv-works Kompetenzzentrum Arbeit 4.0 M-V und den Mittelstand 4.0 Kompetenzzentren aufgegriffen werden. Sie erfordert nicht nur neue Kompetenzen und Fähigkeiten und damit steigende Anforderungen an die Aus- und Weiterbildung der Beschäftigten, sondern auch die Ausgestaltung der industriellen Beziehungen durch die Sozialpartner. Diese sind durch die Bereitstellung spezifischer arbeitsmarktpolitischer Expertise an einer Hochschule des Landes gezielt zu unterstützen. Foto: ateneKOM, Glasfaserkabel 7 Handlungsfelder und Handlungsempfehlungen A Unterstützung und Förderung von IT-Sicherheitsprojekten der Unternehmen und wissenschaftlichen Einrichtungen. B Forcierung des flächendeckenden Breitband- und Mobilfunkausbaus mit Nutzung des Breitbandförderprogrammes. C Einrichtung und Förderung eines Lehrstuhls für Arbeitswissenschaften mit dem Schwerpunkt „Indus- trielle Beziehungen und Transformation“ an einer der Universitäten Mecklenburg-Vorpommerns. D Etablierung der Digitalen Innovationszentren. E Unterstützung von KMU bei der Einführung digitaler Geschäftsprozesse. F Verbesserte Förderung der Investitionen in industriespezifischer Software und Plattformen. G Sicherstellung einer Risikobeteiligungsfinanzierung für Start-ups bis zur Markteintrittsphase. H Gezielte Unterstützung von Forschung, Transfer und Anwendung im Bereich industriespezifischer Künstlicher Intelligenz/ Robotik. I Unterstützung und Begleitung von Digital Start-ups. J Konsequente und zügige Umsetzung der Digitalen Agenda der Landesregierung. K Ausbau der Lehre von digitalen Kenntnissen und Kompetenzen für Schülerinnen, Schüler sowie Studierende. L Unterstützung von Unternehmen und Beschäftigten bei der Inanspruchnahme von Fort- und Weiterbildungsangeboten zu digitalen Dienstleistungen und Geschäftsprozessen. M Verstetigung und Ausbau des Sozialpartnerprojekts mv-works Kompetenzzentrum Arbeit 4.0 M-V. N Etablierung von Service- und Strukturangeboten für KMU im Zusammenhang mit digitaler Transformation. O Verstetigung der NØRD als landesweite Zukunftsplattform und Forum der digitalen Wirtschaft.
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