49 Rund um die Bewerbung Was beinhaltet eine gute Bewerbung? Die Bewerbungsmappe ist, wenn Du nicht bereits in diesem Unternehmen ein Praktikum absolviert hast, die erste Visitenkarte, die Du bei Deinem potenziellen Ausbildungsbetrieb hinterlässt. Entsprechend sorgfältig sollte sie ausgearbeitet sein. Auch Flecken oder Eselsohren sowie abgestoßene Ränder und Kanten bieten keinen guten ersten Eindruck von Dir und Deinen Unterlagen. Im BIZ (Berufsinformationszentrum der Arbeitsagentur) oder in der Schule kannst Du Deine Bewerbung i. d. R. mit Unterstützung der Mitarbeiter oder Lehrer erstellen – handschriftlich verfasste Bewerbungsunterlagen sind im Zeitalter der Digitalisierung nicht mehr üblich. In Abhängigkeit von der Art der Mappe beginnst Du die Bewerbungsmappe mit einem Deckblatt (mit Foto) und Deinen Kontaktdaten, ihm folgt das Anschreiben. Dieses wird der Empfänger sicher behalten, während die Mappe eventuell zurückgeschickt wird. In dem Anschreiben teilst Du mit, wer Du bist, was Du kannst, warum Du Dich für diesen Beruf in genau diesem Unternehmen bewirbst und warum Du Dich besonders gut für diesen Beruf eignest. Wichtig: Halte Dir immer vor Augen, was das Unternehmen mit Deiner Arbeitsleistung und Dir als Person gewinnt! Dem Anschreiben folgt der Lebenslauf, der in der Regel tabellarisch angelegt ist. Er listet Deine persönlichen Daten sowie die bisherigen schulischen und beruflichen Stationen inkl. aller Praktika lückenlos auf. Wenn Du kein Deckblatt verwendest, platzierst Du hier – am besten rechts oben – Dein Bewerbungsfoto. Den Abschluss bilden die Zeugnisse und Beurteilungen, die Du während Deiner Schullaufbahn und evtl. bisherigen Nebenjobs oder einer Ausbildung erhalten hast. Diesen folgen die Praktikumsbescheinigungen sowie weitere Zertifikate und Beurteilungen (ggf. aus Vereinen). Vor allem die letzten Bewertungen aus Schule oder Praktikum sollten natürlich möglichst gut sein. Bitte achte auch darauf, dass die Anlagen gut sortiert (nach Thema oder Datum) sind. Einheitliche Dokumente – alle als Schwarz-Weiß-Kopie oder alle in Farbe – wirken gut strukturiert. Einige Unternehmen möchten auch ein Motivationsschreiben erhalten – hier kannst Du nochmal ausführlicher beschreiben, warum Du Dich für genau diesen Beruf in diesem Unternehmen bewirbst. Ein umfangreicher Wortschatz und guter Satzbau werden hierbei oft als weiteres Kriterium von den Unternehmen positiv bewertet. Und: Die Bewerbungsmappe sollte ordentlich gebunden sein, d. h. keine schräg eingelegten Blätter und nur sorgsam angefertigte, gut lesbare Kopien. Wie hebe ich mich von der Masse ab? Klar: Auf manche Stelle bewerben sich viele zukünftige Azubis. Du möchtest dabei besonders auffallen, um am Ende das Rennen zu machen? Doch Vorsicht: Auffallen-Wollen um jeden Preis hat oft genau den gegenteiligen Effekt. Sogenannte Kreativbewerbungen sind in erster Linie etwas für Menschen, die sich auch für Kreativberufe bewerben. Ein Grafiker wird seine Bewerbung sicher ausgefallen layouten, entsprechend farblich gestalten und mit nicht alltäglichen Schrifttypen versehen. Ein Bankkaufmann dagegen wird mit den gleichen Mitteln beim zuständigen Personalchef eher einen unseriösen Eindruck erwecken. Deine Bewerbung soll einen guten Eindruck von Deiner Persönlichkeit vermitteln. Dabei kannst und darfst Du natürlich auch Akzente nutzen, die andere nicht setzen. Aber diese dürfen niemals so wirken, als wollten sie ablenken von den Daten, Zahlen und Fakten, mit der eine Bewerbung überzeugen soll. Die Kriterien, die im Anforderungsprofil der Stellenausschreibung aufgeführt waren, müssen für die Personalentscheider leicht zu überprüfen sein. Sollte das nicht der Fall sein, dann landet eine zu gut gemeinte „Kreativbewerbung“ schneller im Papierkorb als eine ganz schlichte. © Tierney - stock.adobe.com
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