Hausaufgabenheft mit IHK-Forderungen an die/den zukünftige/n Oberbürgermeister/in

7 Von einer ganzheitlichen digitalen Verwaltung und entsprechenden städtischen Angeboten profitieren Unternehmen und Einwohner gleichermaßen. Jegliche Beantragungs- und Genehmigungsverfahren müssen so schnell wie möglich online und verständlich umsetzbar sein. Es ist wichtig, dass die Verfahren transparent gestaltet sind und der Bearbeitungsstatus jederzeit einsehbar ist. Grundsätzlich muss der bürokratische Aufwand spürbar sinken. Die Digitalisierung ist nicht nur eine Chance ganze Prozessabläufe zu modernisieren, sondern soll das vorhandene Personal bei der Arbeit entlasten. Doch die Digitalisierung umfasst noch mehr. Zeitgerechte und zuverlässige Daten bilden die Grundlage für zielgerichtete Entscheidungen. Schwerin muss sich daher als ein Datenpool begreifen, der nutzbar ist. Dazu gehören beispielsweise lokale Umweltdaten für Maßnahmen bezüglich Starkregens, Verkehrsdaten für einen optimierten und emissionsarmen Verkehrsfluss oder Energiedaten für eine dezentrale Stromerzeugung und Nutzung im öffentlichen Raum (z. B. Prüfung zur Nutzung der Infrastruktur von Straßenlaternen für E-Ladestationen). Des Weiteren kommt auch der Datenzusammenführung und -analyse eine wichtige Aufgabe zu. Damit könnten mögliche Fehlinvestitionen reduziert werden. Diese Datenbestände zu erheben, zu sichern und anonym nutzbar zu machen, ist eine Herausforderung für eine Stadt, die gemeinsam mit Partnern aus der Wirtschaft angegangen werden muss. Für die Stadt bestehen hierbei Potenziale zur Verbesserung der eigenen Services sowie interner Prozesse. DIE IHK ZU SCHWERIN FORDERT KONKRET: Beantragungs- und Genehmigungsverfahren müssen digitalisiert und vereinfacht werden. Schwerin muss eine Smart City werden. Spürbarer und unternehmensorientierter Abbau von Bürokratie unter dem Leitbild einer bürokratiearmen und smarten Stadtverwaltung. Im Ergebnis muss eine Reduktion des Aufwands und eine Beschleunigung für alle Beteiligten vorliegen. Konsequente, ganzheitliche Verschlankung und Digitalisierung von administrativen Prozessen Behördengänge müssen sich quasi mit nur einem „Fingerdruck“ per Tablet oder Smartphone erledigen lassen. Prüfung für eine offene Datenerhebung und -basis mit Echtzeitdaten zum lokalen Klima (z. B. Luftqualität), zu Verkehrsströmen und -trägern (z. B. Standorte und Verfügbarkeit von Fahrrädern, Sharing-Autos und -Räder), zu Frequenzen (Besucherlenkung), zur Nutzung von Datenanalysen, Systemen der Echtzeitinformationen sowie für die Nutzung von Start-ups In diesem Zusammenhang sollte geprüft werden, ob ein „digitaler Zwilling“ der Stadt Schwerin sinnvoll nutzbar ist. Eigene Angebote und Services der Stadt sollten regelmäßig auf Bedarf, Praxistauglichkeit und Benutzerorientierung abgeglichen werden.

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