Verkehrspolitische IHK-Forderungen 2023

Nachfrage. Plattformbasierte, verkehrsträgerübergreifende Dienste sollen ein schnelles und komfortables Reisen von A nach B ermöglichen. Auch der weiterhin bestimmende motorisierte Individualverkehr hat durch digitale, künftig KIunterstützte Routenplanung und Parkplatzsuche ein hohes Entlastungs- und damit Optimierungspotenzial. Gebündelt werden die unterschiedlichen Mobilitätsangebote idealerweise auf einer Mobilitätsplattform. Testfelder für automatisierte und autonome Anwendungen schaffen! Für das autonome Fahren sind bereits zukunftsweisende Ansätze in der Entwicklung, die von der Wirtschaft ausdrücklich begrüßt werden. Um moderne Anwendungen, wie z. B. das Platooning auf Autobahnen und in der Hafenlogistik oder autonome Shuttles im ländlichen Raum im Personenverkehr, zu erproben. Dabei sollten vor allem Wissenschaft und Forschung sowie Technologietransfer gefördert werden. Bund und Land sollten sich gemeinsam mit der Wirtschaft für geeignete Testregionen oder Modellprojekte in Mecklenburg-Vorpommern einsetzen. Logistikprozesse durch Digitalisierung optimieren – Verkehrsträger besser vernetzen! Die Digitalisierung kann beeinflussen, welche Verkehrsträger genutzt und kombiniert, welche Routen gefahren und welche Mobilitätsdienstleistungen in Anspruch genommen werden. Automatisierungsprozesse bieten viele Chancen, Mobilitätsketten und Logistikabläufe neu zu entwickeln und umzusetzen. Mit einer Routenplanung unter Berücksichtigung des Verkehrsflusses und mit einem Baustellenmanagement können die Transportwege optimiert werden. Online-Buchungssysteme reduzieren den Verwaltungsaufwand. Abstands- und Spurassistenten erhöhen dabei die Verkehrssicherheit. Personenverkehr digital vernetzten und optimieren – Mobilitätsplattform schaffen! Durch die Digitalisierung entstehen Alternativen und Ergänzungen zum motorisierten Individualverkehr. Dabei rückt die Mobilität als Dienstleistung verstärkt in den Fokus der Verkehrsbeeinträchtigungen auf unterschiedlichen Strecken verhindert werden. Wo nötig, sollten Abstimmungsprozesse zwischen Vorhabenträgern und Gewerbetreibenden, Baustellen und Veranstaltungen sowie zwischen den unterschiedlichen Gebietskörperschaften verbessert werden. Digitale Verkehrs- und Baustellenkoordinierung in MV etablieren! Um die teils erheblichen Auswirkungen von Baumaßnahmen zu minimieren, ist die Entwicklung einer landesweiten digitalen Verkehrs- und Baustellenkoordinierung, verknüpft mit einem nutzerfreundlichen Informationssystem, notwendig. Diese sollten künftig auf den Hauptachsen auch mit den angrenzenden Bundesländern verknüpft werden. Straßenzustandserfassung ausweiten und verbessern! Die Analyse und Zustandserfassung der Bundes- und Landesstraßen sollte auf das gesamte übrige klassifizierte Straßennetz in MV (Kreisstraßen) unter Berücksichtigung der Verkehrsbedeutung und Verbindungsfunktion erweitert werden. Die so identifizierten Mängel sind zeitnah zu beheben. Baustellen aufeinander abstimmen – Baustellenmanagement verbessern! Anstehende Baumaßnahmen an der Verkehrsinfrastruktur sind frühzeitig und baulastträgerübergreifend aufeinander abzustimmen. Ziel muss es sein, dass Baumaßnahmen gebündelt und auch in zeitlicher Hinsicht in bestimmten Korridoren abgearbeitet werden – dies gilt sowohl für die Straße als auch für die Schiene. So können gleichzeitige Baustellenkoordinierung und -management 4 INFRASTRUKTUR – VERKEHR – MOBILITÄT 7

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