Verkehrspolitische IHK-Forderungen 2023

8 INFRASTRUKTUR – VERKEHR – MOBILITÄT Antriebe weder bevorzugen noch ausschließen. Das Land Mecklenburg-Vorpommern sollte insbesondere auch Projekte unterstützen, die neben technischen Innovationen im Straßenverkehr auch eine Weiterentwicklung von alternativen Antrieben und umweltfreundlichen Kraftstoffen in der Schifffahrt sowie der in den Häfen erforderlichen Infrastrukturen zum Ziel haben. Ländlichen Raum beachten – Erneuerbare Energien als Standortvorteil nutzen! Vor allem im ländlichen Raum ist es notwendig, den flächendeckenden Ausbau der Tank- und Ladeinfrastruktur aktiv voranzutreiben. Es müssen entsprechende Anreize vom Land geschaffen werden, damit auch im ländlichen Raum die notwendige Infrastruktur entstehen kann. Durch den gleichzeitigen konsequenten Ausbau der erneuerbaren Energien im Land und einer Nutzung dieser vor Ort, kann ein echter Standortfaktor entstehen. Tempo bei der Einführung Alternativer Antriebe statt restriktive Klimapolitik! Der Verkehrssektor rückt zunehmend in den Fokus der Klimapolitik. Verbote und restriktive Maßnahmen verteuern den Verkehr und sollten daher nicht das Mittel der Wahl sein, um die klimapolitischen Ziele durchzusetzen. Einschnitte für Wirtschaftsverkehre wären die Folgen und würden zu Preissteigerungen bei Transportdienstleistungen führen. Eine echte Reduzierung von Emissionen wird künftig durch den Einsatz von alternativen Kraftstoffen und Antriebstechnologien zu erwarten sein. Unternehmen brauchen Planungssicherheit und Förderung! Bei allen restriktiven Maßnahmen ist daher der Nutzen für die Umwelt im Verhältnis zum Aufwand für die Betroffenen abzuwägen. Dabei muss Rücksicht auf die Investitionszyklen der Unternehmen genommen werden, um realisierte Investitionen nicht zu entwerten. Solange die Anschaffungs- und Betriebskosten noch erheblich über denen für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren liegen, sollten außerdem Anreize zum Kauf und Betrieb von Fahrzeugen mit alternativen Antrieben geschaffen werden. Technologieoffenheit bewahren! Ob elektrisch oder wasserstoffbasiert, ob Antrieb mit synthetischen Kraftstoffen oder LNG (Liquefied Natural Gas) – je nach Verkehrsträger, Transportgewicht und Reichweite wird die passende Antriebsart benötigt. Das schließt ausdrücklich auch den Einsatz von Verbrennungsmotoren, perspektivisch mit CO2-neutralen Kraftstoffen, ein. Die verschiedenen Technologien sind unterschiedlich geeignet, die jeweiligen Mobilitätsanforderungen zu erfüllen. Für das Gelingen der Energiewende im Verkehrssektor muss die Entwicklung der Antriebstechnologien und deren Rollout von Industrie und Politik gemeinsam vorangetrieben werden. Die Verkehrswirtschaft ist bereit, auf alternative Antriebe zu setzen, sofern sie wirtschaftlich tragbar und langfristig nutzbar sind. Die Festlegung auf eine Antriebsart ist zu vermeiden und würde dazu führen, dass die Entwicklung anderer Alternativen ausgebremst wird. Versorgungsinfrastruktur zügig auf- und ausbauen! Der Technologiewandel wird weiterhin massive Anpassungen bei der Straßenverkehrs- und Versorgungsinfrastruktur erforderlich machen. Für die verschiedenen alternativen Antriebssysteme ist die jeweils nötige Infrastruktur eine der Voraussetzungen für eine erfolgreiche Nutzung. Der dringend nötige Ausbau der Versorgungsinfrastruktur muss technologieneutral erfolgen. Förderprogramme von Bund und Land sollten so gestaltet werden, dass sie einzelne Alternative Antriebe 5

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