Wirtschaftspolitische Positionen 2020/2021

50 50 Die OECD hat der Metropolregion Hamburg und damit allen ihren Akteuren konkrete Empfehlungen zur Steigerung der Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit auf den Weg gegeben. Diese auf die Zukunft ausgerichteten Empfehlungen und die daraus abgeleiteten konkreten Projekte dürfen nicht versanden, sondern müssen zügig in die Umsetzung gebracht werden. Der Grundgedanke einer aktiven Zusammenarbeit über die territorialen Grenzen hinweg muss im Vordergrund stehen. Die Landesregierung und -verwaltung sind aufgefordert, sich in diesen Umsetzungsprozessen aktiv und langfristig zu engagieren. Zeit und Ressourcen, die in überregionale Kooperationen wie die Metropolregion Hamburg investiert werden, sind Investitionen in die Zukunft, generieren einen Rückfluss und vergrößern langfristig die zur Verfügung stehenden Mittel. Kooperationsräume und die Zusammenarbeit zwischen ihnen – wie der Regiopolregion Rostock, der Metropolregion Greater Copenhagen sowie mit der Metropolregion Stettin und der Hauptstadtregion Berlin – sind zu stärken. Zum Ausbau der internationalen Wettbewerbsfähigkeit muss die Schlagkraft bei Forschung, Entwicklung und Umsetzung von komplexen Innovationen deutlich erhöht werden. Wie es die renommierte OECD vorschlägt, ist eine gemeinsame Innovationsagentur im Norden die Grundlage für weltweit erfolgreiche Projekte. Sie muss mit umfangreichen Ressourcen und Kompetenzen ausgestattet sein. Auf Basis abgestimmter regionaler Innovationsstrategien können gemeinsam zukunfts- orientierte Wachstums- und Beschäftigungspotenziale im Norden realisiert werden. Häufig setzen große und erfolgreiche „first mover“ die internationalen Standards für ganze Branchen. 69. IN GROSSEN VERFLECHTUNGS- UND WIRTSCHAFTSRÄUMEN DENKEN 71. GEMEINSAM INNOVATIONEN FÖRDERN Die norddeutschen Bundesländer haben in ihrer Wirtschaftsstruktur viele Gemeinsamkeiten. Maritime Wirtschaft, Logistik, Ernährungswirtschaft, Life Science und Gesundheitswirtschaft, Tourismus sowie Luft- und Raumfahrt sind hier prägend. Die Kooperation muss weiter gestärkt, gemeinsame Leitlinien verfolgt und gemeinsame Projekte vorangebracht werden. Mit der Norddeutschen Wasserstoff-Strategie ist ein guter Grundstein gelegt worden. Doch auch die weiteren großen Themen, die morgen in die Anwendung gehen sollen, müssen heute schon in Norddeutschland begründet sein. Dazu gehören z. B. die länderübergreifende Kooperation von Bildungs- und Forschungseinrichtungen im Verbund mit der Wirtschaft zu den Themen Digitalisierung, Automatisierung und Innovationsförderung. 70. NORDDEUTSCHE KOOPERATION WEITER AUSBAUEN In der Clusterpolitik bleiben Synergien ungenutzt. Cluster unterstützen regionale Wertschöpfungsketten und erhöhen die Sichtbarkeit vorhandener Kompetenzen. In einer arbeitsteiligen und vernetzten Welt werden innovative Wertschöpfungspotenziale jedoch in übergreifenden Strukturen besonders gefördert. Um die regionale Wertschöpfung weiter auszubauen und nachhaltig fit für die Zukunft zu machen, sind länderübergreifende Strategien daher unabdingbar. Des Weiteren ist eine Verknüpfung zwischen den Clustern (cross clustering) erfolgsversprechend. Besonders mit der Einbeziehung der Kreativ- und Digitalwirtschaft lassen sich neue Prozesse und Entwicklungen in etablierten Wirtschaftsbranchen anstoßen und umsetzen. 72. CLUSTER ÜBERREGIONAL STÄRKEN I Kooperationen leben

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