IHK-Magazin "Wirtschaftskompass", Ausgabe 07, 08/2023

Bilder: Die DIHK-Konjunkturumfrage Frühsommer 2023 unter 21.000 Unternehmen zeigt, dass die Exporterwartungen in der Industrie sich nur marginal verbessern. Geopolitische Risiken, die weiterhin hohen Inflationsraten sowie die restriktive Geldpolitik und Nervositäten an den globalen Finanzmärkten belasten die Entwicklung der Weltwirtschaft. Von ihr gehen keine großen Impulse für deutsche Unternehmen aus – die Ausfuhren nach China waren zuletzt sogar rückläufig. Zudem dämpft die restriktive Geldpolitik der Zentralbanken weltweit die Wirtschaft insbesondere in der Eurozone und in den USA, Deutschlands wichtigstem Exportmarkt. Und nicht zuletzt belastet das Preisniveau der Energieträger die internationale Wettbewerbsfähigkeit von Waren "made in Germany".  SALDO OPTIMISTEN UND PESSIMISTEN BLEIBT NAHE DER NULLLINIE Entsprechend verhalten fallen die Exporterwartungen der Industrieunternehmen aus, wenn auch gegenüber der Vorumfrage von Jahresbeginn eine leichte Aufhellung zu beobachten ist. Der Anteil der Unternehmen, die für die kommenden zwölf Monate bessere Exportgeschäfte erwarten (23 Prozent), und der Anteil der Betriebe, die mit Einbußen rechnen (22 Prozent), halten sich knapp die Waage. Zu Jahresbeginn waren mit einem Saldo von minus 1 Prozentpunkt die Pessimisten leicht in der Überzahl gewesen, nun überwiegen bei einem Saldo von plus 1 Punkt knapp die Optimisten. Der langjährige Schnitt von 17 Saldopunkten bei den Exporterwartungen liegt jedoch in weiter Ferne.  DIE HAUPTGRUPPEN IM ÜBERBLICK Im Detail zeigen sich die Vorleistungsgüterproduzenten sowie die Hersteller von Ge- und Verbrauchsgütern hinsichtlich ihres Auslandsgeschäfts etwas zuversichtlicher als noch zu Jahresbeginn. Die Investitionsgüterproduzenten sind insgesamt zwar optimistischer als die Betriebe der anderen industriellen Hauptgruppen, ihre Erwartungen sind allerdings im Vergleich zur Vorumfrage gesunken.  VORLEISTUNGSGÜTERPRODUZENTEN Für die häufig energieintensiven Vorleistungsgüterproduzenten ist das gesunkene Preisniveau für Strom und Gas zwar ein positiver Impuls, im internationalen Vergleich sind die Energiekosten hierzulande allerdings weiterhin hoch. 19 Prozent der Unternehmen erwarten steigende Exporte, 24 Prozent nehmen ein geringeres Exportwachstum an. Somit verbessert sich der Saldo gegenüber Jahresbeginn von minus 8 auf minus 5 Punkte, er liegt damit aber noch deutlich unter dem Durchschnitt für diese industrielle Hauptgruppe von 14 Punkten.  GE- UND VERBRAUCHSGÜTERPRODUZENTEN Auch die Ge- und Verbrauchsgüterproduzenten heben ihre Exporterwartungen an – trotz weiterhin hoher Inflationsraten und Konsumzurückhaltung. 21 Prozent der Unternehmen rechnen für die kommenden zwölf Monate mit einem Anstieg ihrer Exporte, 19 Prozent mit einer Verringerung, sodass der Saldo von minus 4 Punkten in der Vorumfrage auf nunmehr 2 Punkte steigt. International agierende Unternehmen mit Geschäften, die die EU-Grenzen überschreiten, treten automatisch in den Austausch mit dem Zoll. Firmen müssen Kenntnisse über Verordnungen, Regeln, Vorgaben, Dokumente und vieles mehr haben, sobald sie grenzüberschreitend aktiv sind. Die IHK kann dabei an vielen Stellen ein erster beratender Ansprechpartner sein. Spätestens bei der Abwicklung der Zollanmeldung für ein internationales Geschäft kommt der Zoll als verantwortlicher Akteur ins Spiel. Umso wichtiger ist es, in gutem Austausch mit dem zuständigen Zollamt zu stehen und Frage- und Problemstellungen offen zu diskutieren. Eine Plattform  KONJUNKTURANALYSE Wenig Dynamik in der Weltwirtschaft Wirtschaft im Austausch mit dem Zoll IHK ZU SCHWERIN Henrike Güdokeit  0385 5103-215 guedokeit@schwerin.ihk.de 24  Titelthema IHK ZU SCHWERIN Annett Reimer  0385 5103-213 reimer@schwerin.ihk.de Wirtschaftskompass 07|08|2023

RkJQdWJsaXNoZXIy MTkyOTU0Ng==