IHIK-Magazin "Wirtschaftskompass", Ausgabe 10/2023

exzellenter Standort für die Gewinnung von regenerativer Energie und zur Herstellung von Wasserstoff muss dabei das „Deutschlandtempo“ der Maßstab bei der Umsetzung dieser Chancen in Mecklenburg-Vorpommern werden. Konkret forderte Belke einen tiefgreifenden Bürokratieabbau sowie eine massive Beschleunigung beim Ausbau der energetischen Infrastruktur sowie einer zuverlässigen Energieversorgung zu wettbewerbsfähigen Preisen.  „DU KANNST NUR SOLANGE GUTES TUN UND HELFEN, WIE DU SELBST NICHT HILFSBEDÜRFTIG BIST.“ In seiner Rede nahm DIHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Martin Wansleben die Gäste von Westmecklenburg in die große Welt der europäischen und internationalen Politik mit und sprach grundsätzliche Fragen der Wirtschaftspolitik an. Mit Blick auf die europäische Gesetzgebung betonte er, dass bestehende Gesetze erstmal von den Unternehmen verstanden werden müssen, bevor immer neue Gesetze initiiert werden. „Weniger ist dann wirklich mehr“ müsse mit Blick auf die tatsächliche Umsetzung vieler Gesetze wieder mehr gelten. Wansleben plädierte immer wieder für einen stärkeren internationalen Blick bei großen deutschen Projekten wie der Dekarbonisierung der deutschen Wirtschaft. Es macht wenig Sinn, solche Projekte ohne die Beteiligung von China und Indien voranzutreiben, während Deutschland selbst nicht mehr als ein erfolgreiches Vorbild wahrgenommen wird. Das Abschalten von Atomkraftwerken sei ein Beispiel dafür, wie durch unüberlegte politische Entscheidungen das politische Vertrauen verspielt wurde. Jetzt wird massiv Atomstrom aus dem Ausland importiert, eine Entwicklung, auf die im Vorfeld vergeblich hingewiesen wurde. Wansleben erwähnte auch mehrfach die überbordende Bürokratie. Das Gebäudeenergiegesetz sei etwas, das niemand benötige. Es sei vielmehr eine Unterstellung gegenüber den Bürgern, dass sie nicht in der Lage seien, selbst über Investitionen in ihre Häuser zu entscheiden. Großen Applaus gab es noch einmal am Ende, als Wansleben mit Blick auf die Gesundheit der deutschen Wirtschaft und dem deutschen Sendungsbewusstsein festhielt: „Du kannst nur solange Gutes tun und helfen, wie du selbst nicht hilfsbedürftig bist.“ IHK ZU SCHWERIN Manuel Zirm  0385 5103-143 zirm@schwerin.ihk.de Titelthema  15 Wirtschaftskompass 10 | 2023

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