Bilder: AdobeStock Existenzgründung & Unternehmensförderung 41 Am 11. September 2023 tagte der Maritime Ausschuss der Industrie- und Handelskammern in MecklenburgVorpommern. Schwerpunktthemen waren insbesondere die wirtschaftliche Lage und politischen Rahmenbedingungen, die Fachkräftegewinnung im maritimen Sektor sowie Forschungskooperationen mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). Die deutsche Seehafenwirtschaft sowie die Wirtschafts- und Verkehrsminister und -senatorinnen der Küstenländer hatten im Vorweg der 13. Nationalen Maritimen Konferenz am 14. und 15. September 2023 in Bremen eine substanzielle Aufstockung der Bundesmittel für die Finanzierung der Seehäfen gefordert. FORDERUNGSPAPIER DER IHK NORD Frank Zühlke, stellvertretender Geschäftsführer der IHK Nord, informierte den Ausschuss über das diesbezügliche Positionspapier, das zwei Kernforderungen umfasst: Der Bund solle sich stärker am Erhalt und Ausbau der Infrastruktur der deutschen Seehäfen beteiligen und die Hafenhinterlandanbindungen konsequent erhalten, ertüchtigen und ausbauen. Bisher beteiligt sich der Bund mit 38,3 Millionen Euro pro Jahr. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte den Küstenländern zum Auftakt der Konferenz keine weiteren konkreten Zusicherungen gemacht. Diese werden deshalb weiterhin ihren Forderungen Nachdruck verleihen. LICHT UND SCHATTEN Der Umschlag der Mitgliedshäfen des Landesverbandes Hafenwirtschaft Mecklenburg- Vorpommern seien per Juni 2023 um 9 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum gestiegen, welches insbesondere auf den Umschlag von flüssigen Produkten und Gasen zurückzuführen sei. Die Rückmeldungen der Mitglieder zur aktuellen wirtschaftlichen Lage fielen gemischt aus. Während in der maritimen Logistik inzwischen ein konjunktureller Abschwung zu spüren sei, verzeichneten Anbieter von strategischer Beratung und von Ingenieurdienstleistungen eine gute Auftragslage. PLANUNGSSICHERHEIT WICHTIG Unsicherheit bestünde im Offshore Wind-Segment, da Projektträger aufgrund von Preissteigerungen Investitionsentscheidungen zurückstellen würden. Fehlende Planungssicherheit aufgrund nichtkalkulierbarer politischer Rahmenbedingungen und Energiepreisentwicklungen erschwerten eine erfolgreiche Transformation hin zu mehr Nachhaltigkeit und Klimaschutz. SPEZIALISIERTES FACHKRÄFTEPORTAL Herr Ludwig von Altow Digital Innovation, einem jungen Ingenieurbüro für Digitalisierung mit 40 Mitarbeitern in Rostock, stellte ein eigenentwickeltes Online-Stellenportal für die maritime Wirtschaft vor. Die Besonderheit liegt im Social Recruiting, wodurch offene Stellen sowohl im Portal als auch zielgruppengerecht in den sozialen Medien beworben werden. Gleichzeitig sollen auf Ocean Base auch aktuelle Nachrichten und Informationen zu Veranstaltungen im maritimen Bereich bereitgestellt werden. ANGEBOT AN FORSCHUNGSKOOPERATIONEN Das DLR verknüpft Expertisen aus den Bereichen Luft- und Raumfahrt, Energie, Verkehr, Digitalisierung und Sicherheit. Davon profitiere auch die maritime Forschung, die an 10 von insgesamt 30 DLR - Standorten in Deutschland, vorrangig in den norddeutschen Bundesländern durchgeführt werde, erläuterte Herr Noack. Einen großen Stellenwert im DLR habe der Technologietransfer. Im Rahmen von ca. 70 Transferprojekten pro Jahr würden Forschungsergebnisse anwendungsorientiert validiert und weiterentwickelt, wobei das DLR das technische Risiko trage und die Unternehmenspartner von der Beantragung von Fördermitteln, über die Lizensierung bis zur Markteinführung unterstützt werden. AUF INNOVATIONSKURS Maritime Wirtschaft IHK ZU SCHWERIN Klaus Uwe Scheifler 0385 5103-301 scheifler@schwerin.ihk.de Wirtschaftskompass 11 | 2023
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