DIE BAUTEILBÖRSE CONCULAR Julius Schäufele ist Mit-Gründer und Geschäftsführer der Concular GmbH mit Sitz in Berlin, Düsseldorf und Stuttgart. Concular entwickelt sich unter anfänglicher Mithilfe von Förderungen zu einem vollständigen zirkulären Ökosystem: Beratung, Bestandsaufnahme und Dokumentation, Kategorisierung, Ausweis der der zirkulären Leistungsfähigkeit bis hin zur Demontage und Bereitstellung ganzer Gebäude. Ein Fokus liege auf der Bereitstellung von Planungswerkzeugen die unmittelbar in die Planungsprozesse eingebaut werden können, so dass zirkuläre Elemente als passende Alternativen erkannt werden können. MASSENTAUGLICHKEIT GEGEBEN Ein Schwerpunkt der Arbeit von Concular liegt auf der Wirtschaftlichkeit der mittlerweile 350 zirkulären Projekte, die sich vorrangig aus der Gruppe der Gebäude ab 5.000 m2 entwickelt haben. Nach Ansicht Schäufeles sei ein wesentlicher Punkt, um eine zirkuläre Unternehmung zu beginnen, Angebote und Nachfrage auf der Grundlage detaillierter Datenbanken zu vernetzen. Dabei sollten Materialzentren zuerst als Materialzwischenlager von Projekten einschließlich der Aufarbeitung von gewonnenen Bauelementen gedacht werden, weniger als Verkaufslager: Diese Räume bedeuteten häufig hohe Kosten. LOKALE MATERIALZENTREN Aktuell entstehe das erste regionale Materialzentrum in Berlin zusammen mit dem Entsorgungsunternehmen Alba Nord GmbH. Weitere Zentren in verschiedenen Regionen Deutschlands seien geplant. Gewährleistung und Nachweise würden zusammen mit externen Institutionen durchgeführt. WIE GELINGT EINE LANDESWEITE MATERIALBÖRSE? In der anschließenden offenen Diskussion konnten die Gäste gemeinsam mit den Referenten die Themen herausarbeiten, die für die weitere Entwicklung konzeptgestaltend werden: Die zugängliche Vernetzung der bestehenden Austausch- und Forschungsaktivitäten Die Praxisumsetzung einschließlich der Gestaltung von Ausbildung und universitärer Lehre Die Sichtbarmachung der zirkulären Aktionen, um Menschen zur Teilnahme einzuladen, bei der Mitarbeit zu unterstützen und Einsicht und Motivation zu fördern Die Gewinnung und Einbindung von Bauhöfen und Entsorgungsunternehmen Die Beachtung der Besonderheiten des Flächenlandes MV mit einem großen Anteil kleinerer Bauwerke in der Fläche Ein weiterer wesentlicher Gehalt des gemeinsamen Fachgespräches war die Bedeutung der Offenheit der erarbeiteten Angebote einer landesweiten Plattform und regionaler Materialzentren: Das vernetzte und gesammelte Wissen müsse sämtlichen AkteurInnen zur Verfügung stehen, um möglichst zahlreiche und diverse Ideen zur regionalen Wertschöpfung zu ermöglichen. Die Diskutanten waren mehrheitlich der Meinung, dass eine öffentliche Anschubfinanzierung für ein solches Angebot von gemeingesellschaftlichem Interesse und als Grundlage einer darauf aufbauenden Wertschöpfung gerechtfertigt sei. Dies umso mehr, da der Wirtschaftsraum erst erarbeitet wird, in dem diese zirkulären Ökosysteme sich entwickeln werden. Bild: IHK IHK ZU SCHWERIN Dr. Dorothee Wetzig 0385 5103-307 wetzig@schwerin.ihk.de Innovation & Umwelt 39 IHK ZU SCHWERIN Nele von Borstel 0385 5103-309 vonborstel@schwerin.ihk.de Wirtschaftskompass 01 | 02 | 2024
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