Bilder: Rubrik 1 Von Fachkräften und der Demografie Bild: info@paperheroes.de IHK Direkt 0385 5103 111 Der schnelle Weg zur IHK. Die Sache mit dem Fachkräftemangel ist nicht neu. Seit Jahren klagen unsere Unternehmen über zu wenig qualifizierte Menschen auf dem Arbeitsmarkt. Mittlerweile wird eher von Arbeitskräfte- statt von Fachkräftemangel gesprochen. Bedingt durch die demografische Entwicklung, ist diese Tatsache kein Phänomen und bereits seit langem bekannt. Die Demografie ist nämlich eine Wissenschaft, bei der Aspekte der Bevölkerungsentwicklung und Altersstruktur, der Bevölkerungsverteilung und der Migration genau betrachtet werden. Drei demografische Komponenten beeinflussen direkt die Bevölkerungszahl: Geburten, Sterbefälle und der Wanderungssaldo, also die Differenz zwischen den Zuzügen nach und Fortzügen aus Deutschland. Die Wissenschaftler prognostizieren für die kommenden zehn Jahre eine zunehmend alternde Gesellschaft in Deutschland. Die sogenannten Babyboomer verabschieden sich aus dem Arbeitsleben. Diese Tatsache hat extreme wirtschaftliche Auswirkungen und kann selbst durch die dringend benötigte Migration nicht überwunden, sondern nur abgefedert werden. Es muss also gleichzeitig gelingen, die im Durchschnitt immer älter werdende Gesellschaft durch kluge politische Entscheidungen sozial abzusichern. Insbesondere für unsere Unternehmen ist die Sicherung von Fachkräften zu einer entscheidenden Frage geworden. Aus diesem Anlass befassen sich die in der „IHK-Projektgruppe Fachkräftesicherung“ vertretenen Unternehmer intensiv mit modernen und effektiven Rahmenbedingungen, damit unsere Unternehmen für die eigenen Angebote werben und praktisch umsetzen. Das ist eine gemeinsame Aufgabe von Wirtschaft, Politik und der gesamten Gesellschaft. Dazu zählen auch Faktoren wie geeigneter Wohnraum, Verkehrsverbindungen, das Gesundheitswesen, Kindertagesstätten, Schulen, Theater, Kino und Sportvereine. Die Fachleute der Projektgruppe entwickeln zurzeit einen „Werkzeugkasten“, der diesen Zielen gerecht werden kann. Den zukünftigen Bedarf mit den Schulabgängern der Region langfristig und kontinuierlich zu decken, wird nicht gelingen. Dazu braucht es weitere Schritte. Es geht auch um betriebliche Qualifizierungen bzw. Weiterbildungen, Personalentwicklungsstrategien oder ein modernes betriebliches Gesundheitsmanagement. Arbeitskräfte aus dem europäischen Ausland und natürlich auch aus Drittstaaten müssen weiterhin schnell in den Arbeitsmarkt integriert werden. Hier haben die Themen „Fachkräfteeinwanderungsgesetz“, „Anerkennung ausländischer beruflicher Qualifikationen“ und „Arbeits- und Aufenthaltserlaubnisse“ eine besonders hohe Bedeutung. Auch die neuen Ansprüche der jungen Generation, die den Wert von Freizeit, Familie und Job durchaus anders definiert, müssen Berücksichtigung finden. Hierauf reagieren bereits erste Unternehmen. Viele innerbetriebliche Überlegungen, Umstrukturierungen und Einschnitte werden dem entsprechen müssen. Eine echte Herausforderung, die hier zu meistern ist. Siegbert Eisenach Hauptgeschäftsführer Die Wissenschaftler prognostizieren für die kommenden zehn Jahre eine zunehmend alternde Gesellschaft in Deutschland. Editorial Wirtschaftskompass 03 | 04 | 2024
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