IHK-Magazin "Wirtschaftskompass", Ausgabe 05, 06/2024

 ZUKUNFTSBÜNDNIS MV Auch 2024 kam das Zukunftsbündnis des Landes Mecklenburg-Vorpommern unter Federführung der Ministerpräsidentin am 5. April zur Beratung zusammen. Das sogenannte Zukunftsbündnis hat sich als Aufgabe gestellt, die wirtschafts- und industriepolitische Strategie in der Umsetzung zu begleiten. Gemeinsames Ziel ist weiterhin die Ausweitung des industriellen Sektors unter Beachtung der veränderten Rahmenbedingungen, insbesondere hinsichtlich der Energiefragen. Einigkeit besteht, dass der Industrieanteil in Mecklenburg-Vorpommern mit seinem besonders hohen Wertschöpfungspotenzial deutlich an Gewicht zunehmen muss. Das Industriepolitische Konzept muss regelmäßig evaluiert und die Handlungsempfehlungen den aktuellen Entwicklungen angepasst werden. Für Ansiedlungsanfragen aus dem In- und Ausland muss es eine Flächenbevorratung geben. Zumindest aber müssen alle planerischen Beschlussfassungen erfolgt sein, um keine Zeit zu verlieren. Anfragen nach Industrieflächen – sog. GI-Flächen – müssen realisierbar sein, sie müssen schnell verfügbar sein und die Flächenangebote müssen nahe urbaner Regionen liegen ohne nachbarschaftlichem Konfliktpotenzial. Arbeits-, Fach- und Führungskräfte müssen gewinnbar sein mit passenden Angeboten: Leben und Arbeiten in MV, verfügbarer Wohnraum zu akzeptablen Preisen. Daneben müssen alle Themen rund um die Energiewende auch aus Sicht der Wirtschaft betrachtet werden: Grüne Produktion, grüne Energie, verfügbar 24/7 zu günstigen Preisen. Gerade hier erwarten die IHKs gemeinsam mit den übrigen Wirtschafts- und Sozialpartnern schnelle Lösungen: Eigenenergieerzeugung, Direktlieferverträge, ggf. PPA-Verträge ganzer Gewerbegebiete mit Anbietern. Hierzu müssen die Rahmenbedingungen auf Landes- und auf Bundesebene geschaffen werden. Und das umgehend! In den IHK-Gremien gibt es eine klare Meinung: Wir haben ein Umsetzungsproblem, kein Erkenntnisproblem! Mit der Industriestrategie wurden etliche Vorarbeiten gemacht: 10 Prioritäre Handlungsfelder mit Empfehlungen zur Umsetzung. Genau das fordern die IHKs in MV nunmehr deutlich ein. Nur mit dem Aufruf bedeutsamer Handlungsempfehlungen ist es nicht getan. Deshalb hatten die IHKs in MV ein quasi Side Letter formuliert und konkrete Forderungen zur Umsetzung benannt. Die erfolgte Priorisierung der einzelnen Handlungsfelder und der darunter jeweils formulierten Handlungsempfehlungen erfolgten nach den Kriterien der Umsetzungsfähigkeit, der jeweiligen volkswirtschaftlichen Auswirkung und der aktuellen Notwendigkeiten.  WICHTIG UND UNERLÄSSLICH Industriemarketing und Industrieakzeptanz müssen deutlich stärker nach außen getragen werden! MV kann Industrie und hat Industrie! Mit dem Kapitel 10 der Industriestrategie wurde eine klare Marschrichtung eingefordert – und bislang nicht in die Umsetzung gebracht! Investin-MV und das Landesmarketing sind hier besonders gefordert. Wer nicht wirbt der…! Mit den Gesellschaftern IHKs und HWKs in MV sowie der Vereinigung der Unternehmensverbände erfolgte eine vertiefte Beratung Ende Februar dieses Jahres. Die zentralen Ergebnisse wurden zur Bewerbung des Wirtschaftsstandortes MV herausgearbeitet. Adressaten sollen die potenziellen Investoren wie auch Fach- und Führungskräfte aus dem In- und Ausland sein. Hieraus werden sich Kernbotschaften zur künftigen Vermarktung der Chancenregion Mecklenburg-Vorpommern ergeben. Jetzt muss die Umsetzung erfolgen! Auch hier gilt der Ausspruch in den IHK-Gremien: Kein Erkenntnis- sondern ein Umsetzungsproblem! IHK ZU SCHWERIN Klaus Uwe Scheifler  0385 5103-301 scheifler@schwerin.ihk.de Bild: IHK Titelthema  17 IHK ZU SCHWERIN Dr. Dorothee Wetzig  0385 5103-307 wetzig@schwerin.ihk.de  DIE BÜNDNISPARTNER VEREINBAREN, DIE FOLGENDEN HANDLUNGSEMPFEHLUNGEN DES INDUSTRIEPOLITISCHEN KONZEPTS VORRANGIG ZU BEARBEITEN:  die bedarfsgerechte Erschließung neuer sowie den Ausbau und die Revitalisierung bestehender Industrie- und Gewerbegebiete,  die projektorientierte Förderung Wirtschafts- und marktorientierter Kooperationsverbünde, Netzwerke sowie sonstiger wirtschaftsnaher Einrichtungen,  die kurzfristige Verbesserung der Rahmenbedingungen für den weiteren Ausbau der Erneuerbaren Energien und ihrer künftigen Speicherung als Wasserstoff (z. B. IPCEI-Projekte) einschließlich der Schaffung der regionalen und Begleitung der nationalen Rahmenbedingungen für wettbewerbsfähige Energiepreise am Standort der Entstehung,  die Einführung und Marktentwicklung emissionsfreier Produktions- und Lieferprozesse,  den Ausbau digitaler und bürokratiearmer Verwaltungsprozesse,  die weitere Stärkung der industrienahen, anwendungsbezogenen und marktorientierten Forschung und Entwicklung auf der Grundlage der Regionalen Innovationsstrategie in Zusammenarbeit der wissenschaftlichen Institutionen mit der regionalen Industrie sowie von Unternehmen untereinander,  die Förderung digitaler Leistungs- und Produktionsprozesse durch Schaffung geeigneter Infrastrukturen und Rahmenbedingungen für Entwicklung und Einführung innovativer IT-Angebote,  den weiteren technologieoffenen Ausbau CO-2-neutraler Mobilität aller Verkehrsträger,  Schaffung und Sicherung attraktiver und wettbewerbsfähiger Arbeitsbedingungen. Wirtschaftskompass 05 | 06 | 2024

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