IHK-Magazin "Wirtschaftskompass", Ausgabe 05, 06/2024

Fehlende Ausbildungsreife und Fachkräftemangel sind drängende Probleme am Ausbildungs- und Arbeitsmarkt in Deutschland. Hinzu kommt, dass Ausbildungsverträge vorzeitig gelöst werden – etliche schon im ersten Jahr. Es gibt viele Gründe dafür, dass Azubis nicht durchhalten. Oft verbauen Probleme im persönlichen Umfeld, der Berufsschule oder im Ausbildungsbetrieb den Weg. In anderen Fällen ist die Motivation zu gering oder die Prüfungsangst zu groß.  HIER HILFT VERAPLUS VerAplus steht für Verbesserung von Ausbildungserfolgen und ist ein bundesweites Angebot, das der Senior Expert Service (SES) gemeinsam mit den Spitzenverbänden von Industrie und Handel, Handwerk und freien Berufen ins Leben gerufen hat. Gefördert wird VerAplus vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).  DAS KANN VERAPLUS VerAplus unterstützt junge Menschen, die in der Ausbildung auf Schwierigkeiten stoßen. Auf Wunsch stellt der SES diesen Jugendlichen berufs- und lebenserfahrene Fachleute zur Seite – Profis im Ruhestand, die auf ihre Aufgabe gezielt vorbereitet werden und ehrenamtlich helfen. Das Besondere an VerAplus ist der individuelle Zuschnitt. Der SES bringt eine oder einen Auszubildenden mit einem Coach zusammen. Gemeinsam legt das Azubi-Profi-Tandem die Ziele der Ausbildungsbegleitung fest. Zusammen klärt es auch sensible Fragen, z. B. ob der Ausbildungsbetrieb über die VerAplus-Begleitung informiert oder sogar einbezogen werden soll. Persönlicher kann Hilfe nicht sein. Erfolg und Nachfrage zeigen: Das kommt an. Seit VerAplus Ende 2008 an den Start ging, hat der SES mehr als 22.000 Ausbildungsbegleitungen vermittelt. In etwa 75 Prozent der Fälle konnten die Auszubildenden ihre Probleme bewältigen.  SO LÄUFT VERAPLUS Der SES nimmt VerAplus-Anfragen von jeder Seite entgegen – von den Auszubildenden selbst, Eltern, von Ausbildungsbetrieben und auch von Berufsschulen. Voraussetzung ist das Einverständnis der Azubis. Ansprechpersonen stehen im gesamten Bundesgebiet und in der SES-Zentrale in Bonn zur Verfügung. Dort wird für jede Ausbildungsbegleitung die geeignete Person ausgewählt. Für Auszubildende, Ausbildungsbetriebe und berufliche Schulen ist ein VerAplus-Mentoring kostenlos. Es ist zunächst auf zwölf Monate ausgelegt, kann aber bis zum Ende der Ausbildung verlängert werden. Kontaktieren Sie uns: Wir helfen Ihnen sofort und unbürokratisch, wenn Sie eine Ausbildungsbegleitung beantragen möchten oder sich selbst für VerAplus engagieren wollen.  MENSCHEN IN DER AUSBILDUNG STÄRKEN Fit für den Beruf mit VerAplus IHK ZU SCHWERIN Peter Todt  0385 5103-401 todt@schwerin.ihk.de  0228 26090-40 vera@ses-bonn.de Der Senior Expert Service (SES) ist die größte deutsche Ehrenamtsorganisation für Fach- und Führungskräfte im Ruhestand oder in einer beruflichen Auszeit (Weltdienst 30+). Seit 1983 gibt die Bonner Organisation weltweit Hilfe zur Selbsthilfe. In Deutschland unterstützt der SES insbesondere junge Menschen in Schule und Ausbildung. Mit dem Gesetz zur Stärkung der Aus- und Weiterbildungsförderung vom 17. Juli 2023 wurde ein neues Berufsorientierungspraktikum eingeführt. Danach sind seit dem 1. April 2024 ein- bis sechswöchige Berufspraktika für junge Menschen förderfähig, die ihre Vollzeitschulpflicht erfüllt haben, keine Schule besuchen und bei der Agentur für Arbeit oder dem Jobcenter ausbildungssuchend gemeldet sind. Die Kurzzeitpraktika sollen der beruflichen (Erst-)Orientierung dienen bzw. beim Festigen einer getroffenen Berufswahlentscheidung unterstützen. Zeitliche und inhaltliche Ausrichtung des Praktikums liegen natürlich nach Absprache mit den Praktikanten/innen in der Verantwortung des Betriebes. Die Förderung beinhaltet die Übernahme der Fahrtkosten zwischen Unterkunft und Praktikumsbetrieb sowie die Kosten der Unterkunft, wenn der Betrieb nicht vom Wohnort erreicht werden kann. Für das BOP besteht kein Anspruch auf eine Praktikumsvergütung, jedoch ist ein Praktikumsentgelt des Unternehmens ohne Bindung an gesetzliche Mindestlohnbedingungen möglich. Die Praktika sind durch den Unfallversicherungsträger des Betriebes abgesichert. Der Jugendliche muss den Antrag auf das BOP vor dessen Beginn bei der für seinen Wohnort zuständigen Arbeitsagentur oder dem Jobcenter beantragen.  NEU GEREGELT Berufsorientierungspraktikum (BOP) Bilder: AdobeStock 30  Aus- und Weiterbildung Wirtschaftskompass 05 | 06 | 2024

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