IHK-Magazin "Wirtschaftskompass", Ausgabe 05, 06/2024

Bild: AdobeStock 46  International Wirtschaftskompass 05 | 06 | 2024 Deutsche Unternehmen sehen sich in ihrem internationalen Geschäft mit immer mehr Handelshemmnissen konfrontiert. Das geht aus der aktuellen Umfrage "Going International" der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) unter knapp 2.400 Unternehmen bundesweit hervor. Demnach beklagen 61 Prozent der Unternehmen – so viele wie noch nie bei dieser jährlichen Erhebung – einen Zuwachs von Handelshemmnissen bei ihren internationalen Geschäften. Damit setzt sich der Trend zunehmender Handelsbarrieren fort und das internationale Geschäft wird erschwert.  ZERTIFIZIERUNGS- UND SICHERHEITSANFORDERUNGEN STEIGEN Der Wirtschaft kommen allerdings nicht nur die internationale Politik und Handelskonflikte in die Quere. Insbesondere die lokalen Zertifizierungs- und verstärkten Sicherheitsanforderungen machen den Unternehmen zu schaffen. Auch klagen immer mehr Unternehmen darüber, dass sie den Überblick über komplexe Gesetzgebungen, bürokratische und komplizierte Zollvorschriften und Local-Content-Vorgaben verlieren.  REGULIERUNG ERSCHWERT DIE LAGE Vier von fünf Unternehmen sehen darüber hinaus weitere Herausforderungen aus Deutschland und Europa bei ihrem grenzüberschreitenden Geschäft. 60 Prozent dieser Betriebe beklagen bürokratische Hürden und Unsicherheit bei der Umsetzung von Regulierungen, etwa beim CO2-Grenzausgleichsystem CBAM (Carbon Border Adjustment Mechanism) oder beim Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz. Über die Hälfte haben Probleme bei der Abwicklung ihres Auslandsgeschäfts, beispielsweise durch lange Genehmigungszeiten des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle oder durch komplexe Verfahren bei der Zollabwicklung. Auch Unternehmen in Westmecklenburg fühlen sich durch lokale Zertifizierungsanforderungen ausgebremst. Jedoch insbesondere der bürokratische und immense zeitliche Aufwand bei der Umsetzung von mehr und mehr EU-Regularien werden von der regionalen Wirtschaft als immense Hürde im Auslandsgeschäft benannt.  GETRÜBTE AUSSICHTEN Dies trägt dazu bei, dass die deutschen Betriebe von der zumindest moderat wachsenden Weltwirtschaft derzeit nur wenig profitieren können. Ihre Exporterwartungen für das laufende Jahr sind weiterhin negativ.Ein kleiner Hoffnungsschimmer ist das US-Geschäft. Hier erwarten die Unternehmen überwiegend eine Verbesserung ihrer Geschäfte in den kommenden zwölf Monaten. In allen anderen Weltregionen überwiegen die negativen Aussichten.  BÜROKRATISCHE HÜRDEN ENDLICH ABBAUEN Die IHK-Organisation fordert angesichts dieser besorgniserregenden Entwicklung dringend den Abbau von Handelshemmnissen sowie mehr Engagement beim Abschluss von Handelsabkommen.  BUNDESWEITE UMFRAGE Handelshemmnisse bremsen IHK ZU SCHWERIN Annett Reimer  0385 5103-213 reimer@schwerin.ihk.de

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