Bilder: Rubrik 1 Wirtschaftskompass 05 | 06 | 2024 Magazin der IHK zu Schwerin 05 | 06 | 2024 IN DIE ZUKUNFT INVESTIEREN Dipl.-Ing. Andreas Schroeder Geschäftsführer SKM Informatik GmbH, Schwerin MV kann Industrie! 20 Projekt Praktikumsreise 28 Handelshemmnisse bremsen 46 WIKO Wirtschaftskompass Westmecklenburg NACHFRIST BIS 7.6.2024!
Bilder: 2 Rubrik Wirtschaftskompass 05 | 06 | 2024 FÜR VISIONÄRE Susanne Meletzki, Geschäftsführerin FKK Unverpackt, Schwerin Deine Stimme zählt! Bringe jetzt deine Erfahrung in das Ehrenamt ein. ihk.de/schwerin/ehrenamt
Bilder: Rubrik 1 In die Zukunft investieren! Bild: info@paperheroes.de IHK Direkt 0385 5103 111 Der schnelle Weg zur IHK. Die Hannover Messe ist ein beeindruckender Ort, um die Leistungsfähigkeit der deutschen und internationalen Unternehmen zu demonstrieren. Auch Aussteller aus Mecklenburg-Vorpommern waren in diesem Jahr wieder darunter. Allein auf dem Gemeinschaftsstand des Landes MV beteiligten sich 14 Unternehmen! Weitere 13 Aussteller aus MV präsentierten sich auf eigenen Ständen in Hannover! Die Argumente sind nicht vom Tisch zu wischen: An 5 Tagen bietet die weltgrößte Industrieschau mit zirka 130.000 Besuchern aus 150 Ländern und 4.000 Ausstellern riesiges Vermarktungspotenzial! Solche Größenordnungen sind auch für kleine Aussteller interessant genug, um die Kosten und Strapazen einer Messe auf sich zu nehmen. Natürlich ist auch diese Messe kein Erfolgsgarant für plötzliche Umsatzsteigerungen. Das entscheidende Argument ist die Sichtbarkeit und damit die Möglichkeit, sich einem interessierten Fachpublikum zu präsentieren und geschäftliche Wege zu ebnen. Die IHK zu Schwerin begleitet den Gemeinschaftsstand des Landes seit fast 30 Jahren organisatorisch. In diesem Jahr wurde der „Tag der Industrie“ als spezielles Event der Industriekampagne auf der Hannover Messe federführend für die IHKs in MV durch die IHK zu Schwerin organisiert und veranstaltet. Neben zahlreichen Unternehmen waren auch Studierende der Hochschule Wismar auf der Messe. Unter dem Motto „In|du|strie – Gemeinsam. Zukunft. Leben“ wollen Industrieunternehmen aus Mecklenburg-Vorpommern Menschen, vor allem Schüler und Berufseinsteiger, für Industrie begeistern und sie für eine Mitarbeit in ihren Unternehmen gewinnen. Lokales Engagement der Unternehmen, Information und Transparenz sollen die Akzeptanz und Wertschätzung der Industrie stärken. Mecklenburg-Vorpommern hat es bitter nötig, weitere Industriearbeitsplätze zu schaffen. Denn die höchste Wertschöpfung findet in produktiven Bereichen statt. Deshalb sind eine engagierte Ansiedlungspolitik und auch Erweiterungsinvestitionen bestehender Unternehmen so wichtig. Viele Kriterien spielen darüber hinaus eine wichtige Rolle: bezahlbare Energie und Rohstoffe, ausreichende Flächenangebote, eine gut ausgebaute Infrastruktur bis hin zu guten Löhnen, Wohnungen, Kindertagesstätten und Kultur- und Freizeitangeboten. Diese Erkenntnisse sind bereits detailliert im Grundsatzpapier „Industrieland MV 2030“ durch die Wirtschaft und die Politik zusammengetragen worden. Diese industriepolitischen Leitlinien formulieren in 10 Handlungsfeldern mit zusammen 137 Handlungsempfehlungen die notwendigen Stellschrauben. Allein an der Umsetzung hapert es immer noch beträchtlich. Immer wieder fordert die Wirtschaft deshalb hartnäckig die Landesregierung auf, dieses Konzept endlich mit mehr Leben auszustatten. Es reicht nicht, über die Zukunft zu reden, man muss mit Taten in diese Zukunft investieren! Matthias Belke Präsident der IHK zu Schwerin Es reicht nicht, über die Zukunft zu reden, man muss mit Taten in diese Zukunft investieren! Editorial Wirtschaftskompass 05 | 06 | 2024
16 27 TOP- AUSBILDUNGSBETRIEB 2024 Die besten IHK-Ausbildungsunternehmen erhielten jetzt den Titel „TOP-Ausbildungsbetrieb 2024“. INDUSTRIELAND MV 2030 Die IHKs in MV haben unter Federführung der IHK zu Schwerin die zwingend notwendige Umsetzung der Industriestrategie bereits mehrfach angemahnt. Inhalt STANDORTPOLITIK 10 EU mit Bürokratie und falschem Fokus 11 Die Bahn kommt vorerst nicht 11 Mautpflicht, jetzt handeln! 12 IHK-Experten in Plau am See 14 Jetzt Kandidaten vorschlagen! 15 Wählen und gestalten Sie mit! 15 Wahltörns für die IHK-Wahl TITELTHEMA 16 Industrieland MV 2030 18 Hannover Messe 2024 20 MV kann Industrie! AUS- & WEITERBILDUNG 22 Duale Berufsausbildung 24 Was treibt mich um? 24 Neues in der Einstiegsqualifizierung 26 IHK-Berufsausbildungsausschuss 26 Erfolgreicher Abschluss 27 Top-Ausbildungsbetrieb 2024 27 Verabschiedung langjähriger Prüfer 28 Projekt Praktikumsreise 29 Fachkräfte finden über Jobpost 30 Berufsorientierungspraktikum 30 Fit für den Beruf mit VerAplus 31 Bildung für nachhaltige Entwicklung EXISTENZGRÜNDUNG & UNTERNEHMENSFÖRDERUNG 32 Nachfolge über „Dating-Portal" 33 Corona-Wirtschaftshilfen 34 Nachfolger suchen Unternehmen 35 Risikokapitalfonds für innovative Geschäftsmodelle 36 Bürokratieabbau gefordert 37 Wer nicht dabei ist, hat was verpasst... 38 Digitale Betriebsprozesse – Klarer Kurs für Ihr Business! INNOVATION & UMWELT 39 Innovative Lösungen gesucht 39 Bundesbank im Dialog 40 Solarpaket I der Bundesregierung 41 Technologietransfer im InnovationPort Wismar 42 Innovative Unternehmenskultur 42 What if? – Innovation in times of change 43 Eine zukunftsfähige Tierhaltung INTERNATIONAL 44 Neue Märkte erschließen 44 Baltic Sea Business Day MV 45 Unternehmerdelegation in die Niederlande 45 Freihandelsabkommen mit Neuseeland 46 Handelshemmnisse bremsen RECHT & STEUERN 47 Amtliche Bekanntmachungen 48 Änderungen bei den Schwellenwerten 2 Inhalt Wirtschaftskompass 05 | 06 | 2024
12 IHK-EXPERTEN IN PLAU AM SEE Die Attraktivität des Urlaubsortes lebt vom individuellen Charme und Engagement der ansässigen Geschäfte und Gastgeber. Der IHK-Handelsausschuss konnte in seiner Sitzung am 25.04.2024 vor Ort ein Bild machen. SOLARPAKET I DER BUNDESREGIERUNG In der Bundesregierung findet allmählich der Ansatz der Investitionskostenförderung gegenüber einer Betriebskostenförderung Anklang. Insgesamt werden die erzielten bürokratischen Entlastungen und Erleichterungen des Solarpakets den PV-Ausbau in Deutschland beschleunigen. WÄHLEN UND GESTALTEN SIE MIT! Für bestimmte Wahlgruppen und Wahlbezirke sind nicht genügend Wahlvorschläge eingegangen, so dass der Wahlausschuss der IHK zu Schwerin für diese eine Nachfrist bis zum 7. Juni 2024, 15:00 Uhr, einräumt. 15 40 Inhalt 3 Wirtschaftskompass 05 | 06 | 2024
Das Start-up FokusRaum eröffnet eine neue Event-Location für Workshops und Team-Events der besonderen Art. In einer lockeren und inspirierenden Atmosphäre im spielerischen Kontext machen Teams gemeinsam eine neue Lernerfahrung und nehmen diese mit in den Berufsalltag. Der FokusRaum gibt der Zusammenarbeit von Gruppen und Teams den besonderen Kick. Dort können sie gemeinsam lernen, sich als Team weiterentwickeln, Spaß haben und ihre Erfolge feiern. Das Konzept der Durchführung wird ganz den individuellen Bedürfnissen der Unternehmen angepasst. Auch für das leibliche Wohl wird gesorgt. Begleitet werden diese Workshops von Alexander und Ulrike von Faber, zwei international erfahrenen Entwicklungs-Profis und Coaches, die mit ihrem Start-Up einen völlig neuen Rahmen anbieten, um motorisches Lernen und mentale Stärke mit den Schwerpunkten Teambildung, Führungskompetenz und Zusammenarbeit zu verbinden. Beim gemeinsamen Erlernen des Dartspiels, verbunden mit der Reflektion des Erlebten, haben Teams und Gruppen von bis zu 16 Personen die Gelegenheit, gemeinsam ihr Umfeld von Wertschätzung und Zusammenarbeit zu gestalten. Für größere Gruppen kann FokusRaum auf andere attraktive Räumlichkeiten in Ludwigslust zugreifen oder kommt gerne ins Unternehmen. Die beiden Gründer sind im September 2023 aus der Nähe von Freiburg im Breisgau nach Neustadt-Glewe gezogen, um in der Region Ludwigslust-Parchim neu durchzustarten. „Ich bin leidenschaftlicher Coach und Dartspieler. Beides bringe ich nun beruflich auf einen Punkt. Im FokusRaum geben wir Teams durch einen innovativen Ansatz den passenden Raum und Fokus gemeinsam Neues zu lernen und mit Spaß die gesammelten Erfahrungen in die Zusammenarbeit zu übertragen“, so der Firmengründer Alexander von Faber. „Bei uns ist alles anders! Wir bieten ein völlig neues Konzept, welches es bisher noch nicht gegeben hat - ohne lange Präsentationen und Fotoprotokolle”, so Ulrike von Faber, erfahrene Event-Managerin und MarketingExpertin. Begleitend ist geplant, den „FokusRaum“ auch im Rahmen von regelmäßigen Events, wie Verkostungen, Darts-Turniere, etc. für weitere Gäste zu öffnen. FOKUSRAUM IN LUDWIGSLUST Interessante Gründung Die IHK zu Schwerin hat zwei Regionalausschüsse eingerichtet, um stärker in den Regionen präsent zu sein und die besonderen Belange der Regionen stärker zu berücksichtigen. Am 18.03.2024 berieten die Mitglieder des Regionalausschusses Nordwestmecklenburg/Wismar gemeinsam mit dem Landrat des Landkreises Nordwestmecklenburg, Timo Schomann, über die wirtschaftliche Entwicklung im Landkreis, aktuelle Probleme und gegenseitige Erwartungen. Zugleich wurde über den aktuellen Stand der Vorbereitung der VV-Wahl berichtet und über Möglichkeiten beraten, mit ausreichenden Kandidaten aus den unterschiedlichen Wahlgruppen in der künftigen Vollversammlung vertreten zu sein. NORDWESTMECKLENBURG IHK-Regionalausschuss IHK ZU SCHWERIN Peter Todt 0385 5103-401 todt@schwerin.ihk.de Das Gründungsteam des FokusRaum Alexander und Ulrike von Faber. Bilder: moegrafie; IHK 4 Wirtschaftsregion Westmecklenburg FOKUSRAUM Alexander und Ulrike von Faber 0172 6843220 frf@fokusraum-faber.de Wirtschaftskompass 05 | 06 | 2024
Beim IHK-Frühjahrstreff am 19. März 2024 bei den Stadtwerken Schwerin stand die Energiegewinnung im Fokus. Über 70 Vertreterinnen und Vertreter aus der Wirtschaft folgten der Einladung zu einem der führenden Energieversorger der Region. Die Veranstaltung begann mit Grußworten von IHKPräsident Matthias Belke. Er hob den IHK-Treff als ideale Gelegenheit zum Vernetzen hervor, aber auch um das direkte Gespräch mit der IHK zu Schwerin zu suchen. Denn die IHK zu Schwerin lebt von den Erfahrungen und dem Engagement der Unternehmerinnen und Unternehmer. Gerade die aktuell schwierige Wirtschaftslage verdeutlicht, wie wichtig es ist, dass die Unternehmen ihre Stimme und Erfahrungen einbringen, damit eine starke Interessenarbeit zum Wohle der regionalen Wirtschaft stattfinden kann, so Belke. Daher rief er dazu auf, sich bei der IHK-Wahl 2024 zu engagieren und für die Vollversammlung zu kandidieren. Auch Geschäftsführer der Stadtwerke Schwerin, Dr. Josef Wolf, begrüßte die Gäste in Schwerin Süd, stellte das Unternehmen vor und lud anschließend dazu ein, das modernisierte Heizkraftwerk bei einem Rundgang näher zu betrachten. Der Rundgang führte über das Gelände der Stadtwerke Schwerin zur modernen Leitwarte, dem Herzstück der Anlage. Im Inneren des Heizkraftwerkes konnten sich die Unternehmerinnen und Unternehmer selbst von der Technik und den beeindruckenden Dampfturbinen überzeugen. Mit dem Umbau des Kraftwerkes am Standort Pampower Straße betreiben die Stadtwerke jetzt eines der effizientesten Kraftwerke bundesweit, zusätzlich zur neuen Geothermieanlage. Nach der Besichtigung bot sich den Teilnehmern dann traditionell die Möglichkeit zum entspannten Netzwerken bei Musik von Minor Swing. Die IHK-Jahreszeitentreffs sind ideal, um Kontakte zu politischen Entscheidungsträgern, Mitarbeitern der Industrie- und Handelskammer und anderen Unternehmern aus der Region zu knüpfen und zu vertiefen. IHK-FRÜHJAHRSTREFF Die Wärmewende hautnah erleben Sie haben Interesse Gastgeber für einen IHK-Jahreszeiten-Treff zu sein? Dann melden Sie sich gerne bei Medien- und Kommunikation, 0385 5103 140, presse@schwerin.ihk.de. Bilder: IHK Wirtschaftsregion Westmecklenburg 5 Wirtschaftskompass 05 | 06 | 2024
Das IHK-Gremium für Gesundheitswirtschaft war am 10.04.2024 zu Gast bei BMP Production GmbH in Parchim. Geschäftsführer Ingo Küster lud zu einem Rundgang durch die neue Produktions- und Lagerhalle ein. Er berichtete von der Firmengeschichte des Lohnherstellers, der seit über 30 Jahren in der Pharma- und Lebensmittelbranche aktiv ist. BMP wickelt am Standort Parchim den gesamten Herstellungs- und Verpackungsprozess von Medizinprodukten oder von Nahrungsergänzungs- und Arzneimitteln für Kunden ab. Die Lohnherstellung von Gebissreinigungstabletten war bereits in den Anfängen der Firmengeschichte ein bedeutender Baustein. Auf deren Herstellung hat sich die BMP Oral Care spezialisiert. Ab 2023 werden diese im dritten und neuesten Produktionsgebäude auf dem BMP-Gelände produziert. WIRTSCHAFTSFÖRDERUNG FÜR „ZUKUNFT PARCHIM“ Die Parchimer Wirtschaftsförderin, Anja Bollmohr, stellte den Mitgliedsunternehmen die Strategie zur Standortentwicklung vor. Sie berichtete von „Grünen Gewerbegebieten“, dem Ansiedlungsmanagement, bezogen auf die Innenstadt und die ärztliche Versorgung. Zudem präsentierte sie die Kampagne „Zukunft Parchim“, mit der die Stadt den hiesigen Unternehmen eine Plattform zur Azubi- und Fachkräftegewinnung bietet. AKTUELLER STAND PFAS-VERBOT DISKUTIERT Auch die Gesundheitsindustrie wäre von einem Verbot von Per- und polyfluorierte Alkylverbindungen (kurz PFAS) – besonders schmutz- und wasserabweisende Chemikalien mit hoher Beständigkeit - betroffen. Hauke Dierks, Referatsleiter Umwelt- und Rohstoffpolitik bei der DIHK, berichtete, dass nach dem Beschränkungsvorschlag im Januar 2023 bei der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) mehrere tausend Rückmeldungen eingegangen sind. Diese kamen nicht nur aus der Wirtschaft, sondern auch von Umweltverbänden. Daher verzögere sich die weitere Konsultation. Die Mitgliedsunternehmen brachten Beispiele des Einsatzes und befürchteten wirtschaftlich größere Kollateralschäden als Nutzen. Die DIHK setzt sich weiterhin für eine pragmatische Lösung mit Ausnahmen ein, sodass nicht zu ersetzende Anwendungen weiterhin zur Verfügung stehen. Zu Gast bei BMP Production in Parchim Weitere Informationen: zukunft-parchim.de IHK ZU SCHWERIN Kristin Just 0385 5103-206 just@schwerin.ihk.de EMH-Geschäftsführer Peter Heuell empfing den Wirtschaftspreis „VORSPRUNG“ am 15. Mai 2024 im Bundeskanzleramt und wurde damit als ein Unternehmen gewürdigt, das als hervorragendes Beispiel für Innovation und Zukunftsfähigkeit am Wirtschaftsstandort Deutschland gilt. EMH stünde vorbildhaft für die Transformation und die Zukunft der Wirtschaft in Ostdeutschland sowie im gesamten Bundesgebiet. Die EMH metering GmbH zählt zu den weltweit führenden Technologieunternehmen für digitale Zählertechnik in der Energiewirtschaft. Die innovativen Produkte legen die Basis für das Gelingen der Energiewende. Der Standort im Businesspark A24 bietet dem Betrieb die Möglichkeit für Wachstum und Investitionen. EMH metering ist seit seiner Gründung vor 30 Jahren tief verankert in Mecklenburg-Vorpommern. Auszubildende und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kommen fast ausschließlich aus der Region. Auch bei den Zulieferbetrieben achtet man auf Regionalität. Der Wirtschaftspreis VORSPRUNG würdigt jedes Jahr herausragende ostdeutsche Unternehmen, um die positive wirtschaftliche Entwicklung in Ostdeutschland sichtbar zu machen. Pro Bundesland wird ein Preis vergeben; ein Zusatzpreis geht an ein Start-Up. Schirmherr des VORSPRUNG ist Carsten Schneider, Staatsminister und Beauftragter der Bundesregierung für Ostdeutschland. Nominiert hatten die Unternehmen ein Gremium bestehend aus Wirtschaftsförderungsgesellschaften, Investitions- und Bürgschaftsbanken (Aufbaubanken) und Landesvertretungen des BDI in den ostdeutschen Bundesländern. EMH METERING, GALLIN Wirtschaftspreis empfangen (v.l.n.r): Carsten Schneider, Staatsminister beim Bundeskanzler und Beauftragter der Bundesregierung für Ostdeutschland; Peter Heuell, Geschäftsführer EMH metering; Philipp Mehne, Geschäftsführer, Deutschland – Land der Ideen. Bilder: IHK; Bernd Brundert 6 Wirtschaftsregion Westmecklenburg Wirtschaftskompass 05 | 06 | 2024
Das Technologie- und Gewerbezentrum (TGZ) in der Landeshauptstadt Schwerin startet weiter durch. So ließen es sich die Teilnehmer des Business-Frühstücks nicht nehmen, den Baufortschritt von Haus 7 zu begutachten. Das neue Gebäude mit Blick auf den Ostorfer See bietet Neugründungen und wachsenden Unternehmen moderne, attraktive Arbeits- und Tagungsräume. Aufgrund der leichten Hanglage lassen sich die Produktionsräume von zwei Seiten aus mit Fahrzeugen anfahren. Auf insgesamt 4.500 qm Fläche werden ab diesem Sommer die Angebote für die Wirtschaft einen neuen Schub erhalten. Bereits jetzt schreiben das Technologie- und Gewerbezentrum und die ansässigen Unternehmen ihre Erfolgsgeschichten fort. So eröffnete Anfang dieses Jahres das Design Studio Langefreunde seinen neuen Unternehmenssitz in der Mettenheimerstraße im Technologie-Park. Die IHK zu Schwerin ist Fördermitglied beim TGZ e.V. Das Vermietungsteam um Geschäftsführer Thomas Möller steht Interessierten für Mietanfragen ab sofort unter tgz@tgz-mv.de zur Seite. Praktische Werkzeuge zur Steigerung der Arbeitgeberattraktivität standen im Fokus beim BusinessFrühstück von IHK, Erfolgsfaktor Familie und der ISBW gGmbH. Zu Gast bei Trebing & Himstedt im Schweriner Technologie- und Gewerbezentrum (TGZ) wurde die Toolbox Unternehmenserfolg MV mit praktischen Bausteinen für alle Unternehmensgrößen und branchen vorgestellt. Die Unternehmen BMP Produktion aus Parchim und die Pollmeier Schnittholz aus Malchow stellten heraus, welchen Mehrwert sie aus der Arbeit mit der Toolbox gewinnen. Denn eine familienbewusste Personalpolitik geht über traditionelle Leistungen wie Elternzeit und flexible Arbeitszeiten hinaus. Sie schafft eine positive Unternehmenskultur, die die Mitarbeiterbindung stärkt und langfristig die Arbeitgeberattraktivität steigert. Unternehmen, die in diese Richtung investieren, ernten langfristig zahlreiche betriebswirtschaftliche Vorteile, darunter eine höhere Mitarbeiterzufriedenheit und eine bessere Rekrutierung von Arbeitskräfte. Des Weiteren können sie eine gesteigerte Wettbewerbsfähigkeit für sich verbuchen. Das Schweriner Bündnis für Familie sucht das familienfreundliche Unternehmen der Landeshauptstadt. Die Ausschreibung richtet sich an Unternehmen aller Branchen und Größen in der Stadt Schwerin. Es ist nicht notwendig, dass sich der Hauptsitz in der Stadt befindet. Allerdings sollte es sich mindestens um eine Filiale oder Niederlassung mit angestellten Personal handeln. Bei der Bewertung berücksichtigt die Jury selbstverständlich auch die Unternehmensgröße und achtet auf die Verhältnismäßigkeit. So wird sichergestellt, dass sowohl Kleinstunternehmen wie größere Unternehmen eine faire Chance erhalten. Die IHK zu Schwerin ist Gründungsmitglied des Bündnisses und unterstützt die Kategorie „familienfreundliches Unternehmen“ mit der Auslobung eines Sachpreises. Die Preisverleihung findet im Rahmen eines Familienfestes am 21. September im Schlosspark-Center statt. Durchstarten mit Seeblick Business-Frühstück Schwerin sucht das familienfreundliche Unternehmen 2024 Jetzt online bis zum 30. Juni bewerben! www.usp.ihk.de/294729 IHK ZU SCHWERIN Marco Woldt 0385 5103-207 woldt@schwerin.ihk.de Vielseitige Büro- und Produktionsflächen stehen für Startups bereit Nach dem Business- Frühstück auf die Baustelle von Haus 7 Bilder: IHK Wirtschaftsregion Westmecklenburg 7 Wirtschaftskompass 05 | 06 | 2024
Bilder: Mayk Pohle; Zech-Gruppe Die Großbaustelle auf dem Gelände von „Rudolf Sievers“ in Hagenow steht kurz vor ihrer Vollendung. Sichtbar ist vor allem der hochmoderne Fachmarkt für technische Artikel, dessen Innenausbau längst begonnen hat. Der Markt ist nicht nur für Handwerker und Gewerbetreibende da, er soll auch Privatkunden ansprechen. Der moderne Bau mit einer auffälligen Glasfassade soll Mitte des Jahres eröffnet werden. Damit liegt man bei Sievers nicht nur im Zeitplan. Mit einer Gesamtinvestition von mehr als zehn Millionen Euro ist nach Auskunft von Niederlassungsleiter Rüdiger Rätz auch der Kostenplan eingehalten worden. Zu dem Fachmarkt, der auch mit behindertengerechtem Zugang aufwarten wird, soll auch eine moderne Ausstellung gehören. Der Markt wird in etwa 5.000 Artikel im Angebot haben. Bereits Ende Oktober vergangenen Jahres hatte es den offiziellen Spatenstich zu dem Bauvorhaben gegeben, im Januar 2024 begannen dann die eigentlichen Arbeiten. Seitdem wird das Gelände im Hagenower Gewerbegebiet „Steegener Chaussee“ einmal komplett auf links gedreht. Fast alle alten Gebäude auf dem weitläufigen Gelände mit seinen 30.000 Quadratmetern stammen aus DDR-Zeiten vom damaligen „Kreisbetrieb für Landtechnik“. Zum ersten Bauabschnitt an der Steegener Chaussee gehören aber nicht nur der Fachmarkt, sondern auch die umfassende Modernisierung und der Umbau der sogenannten Biegerei. Ein Teil der Mitarbeiter musste jahrzehntelang im Freien arbeiten. Mit dem Ausbau der bisher schon bestehenden Halle und dem Abriss einiger Anlagen ist auch dieses Problem gelöst worden. So werden sich die Arbeitsbedingungen für die 75 Mitarbeiter am Standort mit dem Fachmarkt drastisch verbessern. In der oberen Etage des Marktes sind auch neue Büros und Sozialräume des neuesten Standards gebaut worden. Das Unternehmen mit zahlreichen Standorten in Norddeutschland und der Zentrale in Seevetal bei Hamburg verdient sein Geld nicht nur als Fachhandel für Handwerker. Baustahl oder sogenannter Betonstahl für zahlreiche Baustellen in der Region ist schon immer ein weiteres Standbein des Unternehmens gewesen. Aktuell halten sich laut Rätz die Auswirkungen bei den Bestellungen wegen der Krise im Bausektor aber noch in Grenzen. Mayk Pohle Sievers beendet millionenschweren Umbau In der Biegerei bei der Firma Sievers, Niederlassungsleiter Rüdiger Rätz (li.) mit dem Mitarbeiter Hardy Kaiser. Der neue Fachmarkt der Firma Sievers steht kurz vor seiner Fertigstellung. 8 Wirtschaftsregion Westmecklenburg Wirtschaftskompass 05 | 06 | 2024
Die Deutsche Logistik Holding (DLH) hat in diesen Tagen einen Großstandort in Wittenburg direkt an der Autobahn 24 eröffnet. Die Stadt stärkt damit im Wettstreit der Logistik-Standorte in Mecklenburg ihre Position. Noch bei der Grundsteinlegung für das Großprojekt, das mehr als 30 Millionen Euro gekostet haben soll, hatten die Investoren keinen Mieter. Ein knappes Jahr später konnte DLH-Geschäftsführer Christoph Telker die volle Vermietung für die etwas mehr als 30.000 Quadratmeter vermelden. Das Objekt war in Rekordzeit in knapp einem Jahr hochgezogen worden. 30 Jahre war dieses Grundstück ein großer Problemfall für die Stadt gewesen. Zu den neuen Nutzern gehören die Mecklenburger Kartoffelveredlung und das Unternehmen „Axro“, ein Großhändler für ITSystemhäuser. Das Hamburger Unternehmen wird zwei Drittel der Fläche in Anspruch nehmen. „Axro“ will auf seiner Fläche ein hochmodernes, computergesteuertes Lagersystem aufbauen. Hier sollen gut 30 Arbeitsplätze entstehen. Die Mecklenburger Kartoffelveredlung ist schon dabei, auf einem Drittel der Gesamtfläche ihr neues Außenlager aufzubauen. Weitere Informationen gab es dazu von dem Unternehmen nicht. „Die Immobilie verfügt über alle Anforderungen eines zeitgemäßen Logistikcampus. Unter anderem bietet eine Teichanlage im Außenbereich die Möglichkeit zur Begegnung und kurzweiligen Entspannung. Der CO2-neutrale Betrieb und die Förderung von E-Mobilität werden durch die vollflächige Photovoltaikanlage ermöglicht. Im Zusammenspiel mit der Wärmepumpe kann gänzlich auf fossile Energieträger verzichtet werden“, heißt es in einer Mitteilung der Zech-Gruppe, zu der die Deutsche Logistik Holding gehört. Mayk Pohle Logistik-Campus von DLH eröffnet Der neue Logistikstandort entstand direkt an der Autobahn 24. Veränderungen auf dem Markt für Anzeigenblätter in Mecklenburg-Vorpommern: Seit wenigen Wochen wird ein Teil des Wochenblattes "Blitz" wieder bei Prima Rotationsdruck in Wittenburg gedruckt. Anfang der 1990er Jahre war die Wochenzeitung schon einmal in Wittenburg hergestellt worden, bevor der Auftrag an andere Druckhäuser im Norden Deutschlands ging. Nach der Einstellung der "Expresse" durch die Schweriner Volkszeitung hat der "Blitz" im Werbemarkt eine neue Positionierung erfahren. Mit einer Auflage von 780.000 Exemplaren ist der "Blitz" die derzeit auflagenstärkste Werbezeitung in ganz Mecklenburg-Vorpommern und wird Woche für Woche in jeden postalisch erreichbaren Haushalt des Landes geliefert. Es gibt sieben Verlage, die 19 Teilausgaben herstellen, die je nach Region differieren. So gibt es den „Schweriner Blitz“ genauso wie den „Mecklenburger Blitz“ oder eben den „Vier-Tore-Blitz“. Etwas mehr als vier Tonnen Papier werden im Wölzower Weg für den Druck dieser Anzeigenzeitung Woche für Woche benötigt. Und dieser Mantel kann dann bis zu 20 Werbebeilagen aufnehmen, die im Laufe der Woche von den jeweiligen Unternehmen in Wittenburg angeliefert werden. Zwei Tage in jeder Woche dreht sich bei Prima Rotationsdruck im Wölzower Weg in Wittenburg alles um den Blitz. In Wittenburg wird der redaktionelle Mantel auch mit den bei vielen Menschen so beliebten und begehrten Werbebeilagen versorgt, verpackt und auch verschickt. Das sorgt für zusätzliche Arbeitsplätze am Standort. Mayk Pohle Blitz wird teilweise wieder in Wittenburg gedruckt Ein wichtiger Kontrollblick während des anlaufenden Drucks: Sven Huber als technischer Leiter der Druckerei (l.) zusammen mit Marco Nützmann, der Verlagsleiter des Schweriner Blitz. Feierliche Eröffnung des Wittenburger Logistik Campus. Die 30.000 Quadratmeter Fläche ist bereits voll vermietet. Wirtschaftsregion Westmecklenburg 9 Wirtschaftskompass 05 | 06 | 2024
Für deutsche Unternehmen ist die Europäische Union (EU) von großer wirtschaftlicher Bedeutung. Wichtig für ihre Geschäftsentwicklung sind die Stabilität, der gemeinsamen Währungsraum sowie der Zugang zu europäischen Märkten und die einheitlichen EU-Normen. Der Binnenmarkt, die gemeinsame Währung und die einheitlichen Regeln liefern konkreten Nutzen für die große Mehrheit der Betriebe. Allerdings sieht mehr als die Hälfte der Unternehmen, dass die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Europa in den letzten fünf Jahren abgenommen hat. Dringende Aufgaben für die Zeit nach den EU-Wahlen bestehen aus Sicht der Wirtschaft im Abbau von Bürokratie sowie die Sicherstellung einer europaweiten, bezahlbaren Energieversorgung, um Europas Wirtschaft wieder zu stärken. NUTZEN DER EU AUS SICHT DER UNTERNEHMEN Die Unternehmen in Deutschland sehen die Stabilität des EU-Wirtschaftsraums als besonders wichtig an. 82 Prozent der Unternehmen ziehen laut Umfrage hieraus einen Nutzen. Gerade in einem schwieriger werdenden außenwirtschaftlichen Umfeld bildet die EU nach wie vor einen wichtigen Anker für Verlässlichkeit und Planbarkeit. Auch der Euro (Wegfall von Wechselkursrisiken: 76 Prozent) und der Zugang zum Binnenmarkt (Zugang zu europäischen Märkten: 66 Prozent) sind wichtige Faktoren für unternehmerischen Erfolg. Für die Unternehmen der Industriebranche (81 Prozent) ist zudem die gemeinsame Handelspolitik von großer Bedeutung. Am geringsten werden die Integrationsvorteile hinsichtlich verbesserter Finanzierungsmöglichkeiten eingestuft. Insbesondere der unvollendete Kapitalmarkt trägt dazu bei, dass nur rund ein Drittel der Unternehmen einen spürbaren Nutzen daraus ziehen (31 Prozent). DER EUROPÄISCHE STANDORT VERLIERT AN ATTRAKTIVITÄT Trotz der zuvor genannten Vorteile des „Projekts Europa“, geben mehr als die Hälfte der Unternehmen (56 Prozent) über alle Branchen hinweg an, dass die Attraktivität des Unternehmensstandorts Europa in den letzten fünf Jahren gesunken ist. Nur sieben Prozent sehen eine Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit. PRIORITÄTEN, DIE NACH DEN EU-WAHLEN ANGEGANGEN WERDEN MÜSSEN UND DIE ÜBERPRÜFUNG VON WETTBEWERBSFÄHIGKEITSHEMMENDEN EU-INITIATIVEN Um die Wettbewerbsfähigkeit des Standort Europas zu verbessern, muss die EU laut der Unternehmen in erster Linie Bürokratie abbauen. 95 Prozent sehen dies als Priorität an. Dies bedeutet auch, dass die bisherigen europäischen Maßnahmen zur besseren Rechtsetzung, wie der KMU-Test oder das One-In-One-Out-Prinzip, ihren Zweck nicht ausreichend erfüllen und dort nachgebessert werden muss. Ein weiterer wichtiger Punkt für die deutschen Unternehmen ist die Sicherstellung einer bezahlbaren Energieversorgung (68 Prozent). Gerade im Hinblick auf den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine gilt es, eine stabile und bezahlbare europäische Energieversorgung zu gewährleisten. Eine Umfrage unter 3.000 Betrieben zeigt: Unternehmen setzen weiter auf den Mehrwert der EU, fühlen sich aber durch Bürokratie und falschen Fokus blockiert - Für fast zwei Drittel der Industriebetriebe hat der Standort EU an Attraktivität verloren. IHK-UNTERNEHMENSBAROMETER ZUR EUROPAWAHL 2024 EU mit Bürokratie und falschem Fokus IHK ZU SCHWERIN Henrike Güdokeit 0385 5103-215 guedokeit@schwerin.ihk.de Wie hat sich die Attraktivität der EU als Unternehmensstandort in den letzten fünf Jahren entwickelt? gestiegen Alle Branchen Alle Branchen Baugewerbe Handel Dienstleistungen Angaben in Prozent Quelle: IHK-Unternehmensbarometer zur EU-Wahl 2024 gleich geblieben gesunken keine Angabe Bild: Pixabay 10 Standortpolitik Wirtschaftskompass 05 | 06 | 2024
Die Deutsche Bahn will im Rahmen eines Modernisierungsprojekts 40 viel befahrene Strecken in Deutschland modernisieren. Auch auf Bahnreisende, die häufiger auf der Strecke zwischen Hamburg und Berlin unterwegs sind, kommen harte Zeiten zu. Die Grundsanierung der Verbindung zwischen Hamburg und Berlin soll neun Monate dauern und insgesamt 2,2 Milliarden Euro kosten. STRECKE HAMBURG–BERLIN WIRD ZWEIMAL GESPERRT Der Hauptteil der Sanierung soll erst 2025 starten, die 280 Kilometer lange Strecke wird dann vom August 2025 bis zum April 2026 komplett gesperrt. Es finden allerdings auch schon zuvor Arbeiten auf der Verbindung statt, die eine Sperrung bereits in diesem Jahr nötig machen. Vom 17. August bis zum 14. Dezember 2024 werden Weichen, Gleise und Brücken erneuert, wie die Deutsche Bahn mitteilt. Für diese Arbeiten gebe es bestimmte Fristen, weswegen sie nicht mit der Generalsanierung ab August 2025 zusammengelegt werden konnten. WELCHE AUSWIRKUNG HAT DIE SPERRUNG FÜR BAHNFAHRER? Die viermonatige Sperrung ab August 2024 wird dafür sorgen, dass zwei Fernverkehrslinien zwischen Hamburg und Berlin komplett entfallen. Die restlichen Züge werden teilweise über Uelzen, Salzwedel und Stendal umgeleitet. Die Haltestellen Büchen, Ludwigslust und Wittenberge werden in der Zeit nicht angefahren. Durch die Umleitungen verlängert sich die Fahrzeit einiger Fernverkehrszüge um 45 Minuten. Insgesamt wird in dem Sanierungszeitraum zwischen August und Dezember 2024 nur noch ein Zug der Deutschen Bahn pro Stunde zwischen Hamburg und Berlin unterwegs sein. Ab dem 1. Juli 2024 werden Fahrzeuge und Fahrzeugkombinationen mit einer technisch zulässigen Gesamtmasse von mehr als 3,5 Tonnen für die Benutzung von Bundesfernstraßen mautpflichtig. Fahrzeugkombinationen sind nur mautpflichtig, wenn die technisch zulässige Gesamtmasse des Zugfahrzeugs über 3,5 Tonnen liegt. Fahrzeuge mit einer technisch zulässigen Gesamtmasse von 3,5 Tonnen oder weniger bleiben mautfrei. Das gilt auch, wenn diese Fahrzeuge mit einem Anhänger unterwegs sind. So genannte „Handwerksfahrten“ bleiben mautfrei. Das gilt nur für Fahrzeuge und Fahrzeugkombinationen unter 7,5 Tonnen. HANDWERKERAUSNAHME Die Handwerkerausnahme gilt, wenn das Fahrzeug von einer oder einem Mitarbeitenden des Handwerksbetriebs gefahren wird und Material, Ausrüstungen oder Maschinen transportiert, die zur Ausführung der Dienst- und Werkleistungen des Handwerksbetriebs notwendig sind (einschließlich Werkzeuge, Arbeitsmittel, Ersatzteile, Baustoffe, Kabel, Geräte oder Zubehör) und/oder handwerklich gefertigte Güter transportiert, die im eigenen Handwerksbetrieb hergestellt, weiterverarbeitet oder repariert werden. Eine Liste aller Berufe, die die Voraussetzungen für die Handwerkerausnahme erfüllen, finden Sie auf der Website des Bundesamtes für Logistik und Mobilität. Fallen Sie unter diese Ausnahme, können Sie Ihr Unternehmen bei Toll Collect registrieren. WAS IST FÜR BETROFFENE UNTERNEHMEN ZU TUN? Unternehmen, die mautpflichtige Fahrzeuge einsetzen, sollten sich auf den Termin zur Mauteinführung vorbereiten und über die notwendigen Schritte zur Registrierung und technischen Ausstattung der Fahrzeuge, z. B. durch Einbau eines Mauterfassungsgerätes (OBU – On Board Unit), informieren. In Kooperation mit dem Mautdienstleister Toll Collect stellt die SVG detaillierte Informationen zur Verfügung und bietet kostenfreie Webinare zur Mauterweiterung an. Auch Toll Collect selbst hat kostenfreie Webinare im Angebot. STRECKE HAMBURG-BERLIN MEHRFACH LANGE GESPERRT Die Bahn kommt vorerst nicht LASTKRAFTWAGEN AB 3,5 TONNEN Mautpflicht, jetzt handeln! IHK ZU SCHWERIN Hannes Schubert 0385 5103-209 schubert@schwerin.ihk.de Weitere Informationen unter www.ihk.de/schwerin, Dok.-Nr.: 6128332 Weitere Informationen unter www.ihk.de/schwerin, Dok.-Nr.: 6125024 Die IHKs in MV sehen die Erhöhung der Maut sehr kritisch und haben sich mehrfach positioniert, zum Beispiel bei der Landesverkehrskonferenz Mecklenburg-Vorpommern, im Landtag und mit einer Presseinformation. Standortpolitik 11 Wirtschaftskompass 05 | 06 | 2024
Etwa 3.200 Gästebetten in Hotels, Pensionen, auf Campingplätzen oder bei Privatvermietern lassen 35.000 Übernachtungsgäste im Jahr (2023) in den Luftkurort Plau am See reisen. Hinzu kommen noch die Patienten der Rehakliniken und die Tagesgäste. Den Gästen wird auch in der Saison 2024 einiges geboten. In diesem Jahr stehen zwei größere Neueröffnungen von touristischen Beherbergungsbetrieben an. Ende April öffnete das umgebaute BEECH Resort Plauer See (ehemals VILA VITA Seedorf) seine Türen und voraussichtlich im September folgt dann das Lakeside Hotel Relax & Spa Plau am See (ehemals Strandhotel). Die Burgfestspiele sind auch im Sommer 2024 das Theaterspektakel im Burghof. Ein Innenstadtbummel steht für viele Gäste auf dem Landgangprogramm. Anzutreffen sind kleine individuelle inhabergeführte Geschäfte und Cafés, wie „Plaupause“, Pasteria & Feinkost „Caroline Handmade“, die Designer-Vintage Boutique & Café „Goldfaser“ oder das HolzKunstAtelier „Anne & Herr Schulz“. Auch wasserseitig bietet der 39 Quadratkilometer große Plauer See den Gästen beste Bedingungen für Wassersport wie Rudern, Paddeln, Surfen, Segeln und Tauchen. Zahlreiche Anbieter verleihen Kanus, Motor- oder Segelboote und bieten geführte Touren zu den schönsten Stellen des Sees an. Für einen gelungenen Urlaubsaufenthalt in der Tourismusregion um Plau am See arbeitet die Stadt u. a. an der flexibleren Anreise mit der Südbahn sowie an Beschilderungen am Ortseingang, von Stadtrundgängen und an Radwegen, stellt Liegebänke auf oder vertreibt einen Stadtgutschein. Die Attraktivität des Urlaubsortes lebt vom individuellen Charme und Engagement der ansässigen Geschäfte und Gastgeber. Der IHK-Handelsausschuss konnte sich in seiner Sitzung am 25.04.2024 vor Ort ein Bild machen. ANREISE MIT DER SÜDBAHN Der Saisonverkehr auf der Mecklenburgischen Südbahn zwischen Waren bzw. Parchim und Plau am See verkehrt im Zweistundentakt von Mai bis September freitags und an den Wochenenden. In Kombination mit den Bussen der VLP besteht zwischen Parchim, Plau und Malchow wieder ein stündliches Angebot. Die Verbindung zwischen Plau am See und Meyenburg in Brandenburg wird über die Linie 74 ebenfalls im Saisonverkehr bedient. INDIVIDUELLES AN LAND UND AUF DEM WASSER IHK-Experten in Plau am See Handelsausschuss mit Bürgermeister S. Hoffmeister vor dem Fackelgarten. Bilder: IHK 12 Standortpolitik Wirtschaftskompass 05 | 06 | 2024
SAVE THE DATE IHK ZU SCHWERIN Kristin Just 0385 5103-206 just@schwerin.ihk.de IHK-HANDELSAUSSCHUSS: INNENSTADTSTRATEGIE IN PLAU AM SEE Mit einem Rundgang mit der Citymanagerin Corinna Thieme startete der IHK-Handelsausschuss am 25.04.2024 in Plau am See. Die Mitglieder zeigten sich begeistert von den Geschäftsmodellen, die sie in der Innenstadt persönlich kennengelernt haben. Im Anschluss lud Bürgermeister Sven Hoffmeister zur offiziellen Sitzung in das Rathaus ein. Dort berichtete er von der aktuellen Standort- und Handelsentwicklung in Plau am See. Mit dem Gast Dr. Karsten Schuldt vom Wirtschaftsministerium wurde eine Bilanz des Innenstadtförderprogramms des Landes gezogen und künftige Unterstützungsbedarfe der Landesregierung aus der Branche, insbesondere für die Innenstädte, definiert. KULTURPROGRAMM: BURGFESTSPIELE 2024 Auch 2024 hat das außergewöhnliche Team um Jacqueline Batzlaff, Manuel Ettelt und Christian D. Trabert wieder ein buntes Programm aufgestellt. Das Künstlertrio ist bekannt für seinen Humor, den sie auch in diesem Jahr wieder mit der Sommerrevue Hotel „Las Ananas“ unter Beweis stellen wollen. Mit dem eigenproduzierten Musical „Das Dschungelbuch“ wollen sie 2024 Familien begeistern. 2023 wurden die Macher der Burgfestspiele mit dem IHK-Preis „Erfolgsraum Altstadt“ in der Kategorie Geschäftskonzept ausgezeichnet. Mit ihrer Idee für die „Theaterstube“ und „Kinotheater“ überzeugten sie im Innenstadtwettbewerb und wurden Regionalsieger für Westmecklenburg und gehörten zu den Landesfinalisten. GASTRONOMIE: FACKELGARTEN – NEUE FLUSSTERRASSE Mit neuen Ideen starteten die in Plau engagierte Inhaberin Claudia Rauer und ihr Mann ins Jahr und bauten die Terrasse im Hotel & Restaurant Fackelgarten um. Seit April können die Gäste die Lage direkt an der Elde genießen. SHOPPING: NEUE DROGERIE „AMMAR BEAUTY“ Seit Februar 2024 gibt es in Plau ein neues inhabergeführtes Drogeriegeschäft. Natürliche Duft- und Pflegeprodukte bietet der Inhaber, Kaies Ammar, in seinem kleinen, liebevoll eingerichteten Geschäft in der Steinstraße an. Ammar Beauty ergänzt damit das Einkaufserlebnis mit individuellen Geschäften in Plau am See um ein neues Angebot. WASSERSPORT: YACHTCHARTER SCHROEDER Wer aktiv auf dem Wasser sein möchte, ist bei Oliver Wallmüller vom Yachtcharter Schroeder sowie in der Marina und Segelschule Plau am See richtig. Hier können Gäste Yacht, Elektroboot oder ein Hausboot mieten oder einen Segelkurs belegen, um die wunderschöne Wasserlandschaft der Mecklenburgischen Seenplatte zu erleben. Eine Besonderheit ist das barrierefreie Angebot des Inklusionssegelns vom Segelverein „Plauer Hai-Live e. V.“, das sich an Menschen mit und ohne Handicap richtet. Standortpolitik 13 Wirtschaftskompass 05 | 06 | 2024
Bilder: IHK SN NWM LUP IHK Gesamt A Industrie 3 5 7 15 B Groß- und Außenhandel 1 1 1 3 C Einzelhandel 1 2 2 5 D Kreditinstitute 1 1 E Verkehr und Schifffahrt 2 2 F Tourismuswirtschaft und Gastgewerbe 1 1 1 3 G Versicherungen 1 1 H Beratungs-, Vermittler- und sonstiges Dienstleistungsgewerbe 5 4 5 14 Gesamte Anzahl Sitze der Vollversammlung 44 44 SITZE BILDEN DAS PARLAMENT DER WIRTSCHAFT A B C D E F G H Unternehmer und Unternehmerinnen Westmecklenburgs aus verschiedenen Branchen wählen die Vollversammlung A B C D E F G H wie Sie wissen, findet aktuell die Wahl zur IHK-Vollversammlung, dem Parlament der regionalen Wirtschaft in Westmecklenburg, statt. Bis zum 8. Mai 2024 lief die reguläre Frist, Kandidatinnen und Kandidaten für die IHK-Wahl 2024 vorzuschlagen bzw. sich selbst vorzuschlagen. Diese Frist wurde nun bis zum 7. Juni 2024, 15:00 Uhr, für einige Wahlgruppen und Wahlbezirke verlängert: B Groß- und Außenhandel Schwerin B Groß- und Außenhandel Nordwestmecklenburg B Groß- und Außenhandel Ludwigslust-Parchim C Einzelhandel Ludwigslust-Parchim F Tourismuswirtschaft und Gastgewerbe Ludwigslust-Parchim In diesen Gruppen sind nicht ausreichend Wahlvorschläge eingegangen, so dass Sie hier weiterhin Unternehmerinnen und Unternehmer und auch sich selber vorschlagen können. Bitte beachten Sie, dass sich die Nachfrist nur auf die oben genannten Gruppen und Bezirke bezieht. Darüber hinaus sind weitere Vorschläge und Kandidaturen nicht mehr möglich. "Ich ermuntere Sie an dieser Stelle: Machen Sie von Ihrem Vorschlagsrecht Gebrauch und kandidieren Sie für die Vollversammlung! Ein vielfältiges und breit aufgestelltes Kandidatenfeld ist die Grundlage für eine erfolgreiche Wahl und sichert, dass die Vollversammlung mit starker Stimme im Sinne der regionalen Wirtschaft arbeiten kann. Stellen Sie sich zur Wahl! Denn Ihre Stimme und Ihre unternehmerische Erfahrung zählen!", so der Vorsitzende des IHK-Wahlausschusses Dr. Bernd Lepsow. Auf unserer Internetseite www.ihk.de/schwerin/vv- wahl24 finden Sie alle Informationen zur IHK-Wahl. Sie können bis zum 7. Juni, 15:00 Uhr, unkompliziert Ihren Wahlvorschlag abgeben. Fragen richten Sie gerne an die IHK zu Schwerin, Franz-Joachim Hofer, per E-Mail: vv-wahl24@ schwerin.ihk.de oder per Telefon 0385 5103-503. Der Wahlausschuss IHK-VOLLVERSAMMLUNGSWAHLEN Jetzt Kandidaten vorschlagen! 14 Standortpolitik Liebe Unternehmerinnen und Unternehmer, Wirtschaftskompass 05 | 06 | 2024
Bilder: Mit einem neuen Veranstaltungsformat hat die IHK zu Schwerin allen interessierten Unternehmerinnen und Unternehmern ein Angebot offeriert, das viele Fragen und Antworten rund um die Wahlen zur IHKVollversammlung bereitgehalten hat. Gleich vier Termine, die in Hagenow, Schwerin, Wismar und Parchim stattfanden, boten Gelegenheit zum Austausch. Im Mittelpunkt standen Fragen wie: Wer kann gewählt werden? Wie erfolgt eine Kandidatur? Welche Kompetenzen und Aufgaben aber auch Pflichten haben die Mitglieder der Vollversammlung einer IHK? Warum sollte man sich ehrenamtlich engagieren? Diesen Fragen stellten sich Vertreter aus dem IHKPräsidium und auch aus der Geschäftsführung. Gleichzeitig fand ein Austausch zu aktuellen wirtschaftspolitischen Themen statt. Gerade die Rolle einer IHK als Interessenvertretung der Wirtschaft und Ratgeber für Politik und Verwaltung ist hervorgehoben worden. Kritisch und sachlich wurde aber auch Enttäuschung und Unmut zu aktuellen Themen geäußert. Dazu gehörten: Eine sich verselbstständigende Verwaltung, die den nötigen Dienstleistungscharakter bereits häufig abgelegt hat und nur selten konstruktive Lösungen anbietet. Ein Unternehmerbild, das durch den Staat nicht ausreichend befördert wird und stattdessen mit immer mehr Belastungen konfrontiert wird. Ein Anstieg der bürokratischen Hemmnisse und Herausforderungen. Ein sich ausweitender Arbeitskräftemangel. Stetig steigende Kosten und Lieferengpässe. Fehlende Planungssicherheit und damit verbunden sinkende Investitionsvorhaben. Wahltörns für die IHK-Wahl IHK ZU SCHWERIN Manuel Zirm 0385 5103-143 zirm@schwerin.ihk.de IHK ZU SCHWERIN Franz-Joachim Hofer 0385 5103-510 Wahl2024@schwerin.ihk.de Alle Informationen zur Wahl 2024 sind online abrufbar unter: www.ihk.de/ schwerin/vv-wahl24 Standortpolitik 15 Für die Legislatur 2024-2029 sind, wie in den vorangegangenen Wahlen, insgesamt 44 Mitglieder der Vollversammlung aufgeteilt auf acht Wahlgruppen und vier Wahlbezirke zu wählen. WAHLBEZIRKE In den meisten Wahlgruppen erfolgt die Wahl in den drei Wahlbezirken Landeshauptstadt Schwerin, Landkreis Nordwestmecklenburg und Landkreis Ludwigslust-Parchim. Für die Wahlgruppen D, Kreditinstitute, E, Verkehr und Schiffahrt und G, Versicherungen ist, wie zuvor, der Wahlbezirk der gesamte IHK-Bezirk. WAHLGRUPPEN Der Mandatsverteilung in den Wahlgruppen wurde die Entwicklung der vergangenen Jahre in der Wirtschaftsregion Westmecklenburg zu Grunde gelegt. Die aktuelle Mandatsverteilung berücksichtigt die wirtschaftliche Entwicklung in der Region: Seit der letzten Wahl gab es im Wahlbezirk Ludwigslust-Parchim eine Reduzierung um ein Mandat in der Wahlgruppe H, Beratungs-, Vermittler- und sonstige Dienstleistungsgewerbe, dafür Zuwachs um ein Mandat in der Wahlgruppe A, Industrie. Im Wahlbezirk Landeshauptstadt Schwerin ist in der Wahlgruppe H ein Mandat hinzugekommen. Um ein Mandat verringert hat sich die Wahlgruppe E, Verkehr und Schifffahrt. Die Einteilung spiegelt die besondere Struktur der Wirtschaft im Kammerbezirk wider und ist in der Sitzung der Vollversammlung vom 13. Dezember 2023 als Anlage zu § 7 Abs. 5 der Wahlordnung beschlossen worden. Die Änderungen sind unter Amtliche Bekanntmachungen in dieser Ausgabe des IHKMagazins „Wirtschaftskompass“ veröffentlicht. WER IST WÄHLBAR? Wählbar sind grundsätzlich alle IHK-Zugehörigen aus dem Kammerbezirk. Das sind die Inhaberin oder der Inhaber eines Unternehmens, aber auch die Vertretungsberechtigten, wie z. B. Vorstandsmitglied, Geschäftsführer oder besonders für die Wahl bestellte Bevollmächtigte. Diese müssen aber eine eigenverantwortliche Stellung im Unternehmen haben, vergleichbar einer selbstständigen Stellung. In den §§ 4 und 5 der Wahlordnung ist die Wählbarkeit rechtlich geregelt. Bei Fragen zur Wählbarkeit geben wir gern Auskunft. HINWEISE ZUR IHK-WAHL 2024 Wählen und gestalten Sie mit! Wirtschaftskompass 05 | 06 | 2024
Welche Industriestrategie verfolgt das Land Mecklenburg-Vorpommern? Wo wollen wir hin, welche Vision ist realistisch für unser Bundesland? Erst mit dem aktuellen Koalitionsvertrag der jetzigen Landesregierung schien die Richtung klar auf Kurs: MV kann auch Industrie, grüne, saubere und zukunftsorientierte Industrie. Mit der Koalitionsvereinbarung (Ziffern 289 ff) zwischen SPD und DIE LINKE Mecklenburg-Vorpommern für die 8. Legislaturperiode 2021 - 2026 wurde das Industriepolitische Konzept Mecklenburg-Vorpommern 2030 fest verankert. Seit der Verabschiedung des Konzeptes gab es jedoch erhebliche weltwirtschaftliche Auswirkungen, die die Notwendigkeit einer Anpassung und Fortschreibung, aber auch einer klaren Priorisierung bedingen. Dabei sind sich die Partner des Zukunftsbündnisses einig, dass die Priorisierung nicht zu einer Nichtbeachtung der übrigen Handlungsempfehlungen führen darf. Alle Handlungsempfehlungen sind weiterhin bedeutsam, müssen jedoch hinsichtlich der Notwendigkeit der Umsetzung deutlicher voneinander abgegrenzt und priorisiert werden. Die Energiekrise führte klar vor Augen: Die Industrie ist die Schlüsselstelle für Wohlstand und Wertschöpfung – auch und gerade im Urlaubsland MV. Nur: Das Industriepolitische Konzept aus dem Jahr 2020 war bei der Landesregierung in Vergessenheit geraten. Es fehlte der Fokus auf die Notwendigkeit zur Umsetzung einer zukunftsorientierten Industriepolitik. Die IHKs in MV haben unter Federführung der IHK zu Schwerin die zwingend notwendige Umsetzung der Industriestrategie bereits mehrfach angemahnt. Im Jahr 2023 wurden alle 137 Handlungsempfehlungen analysiert. Die Krisenjahre haben die Notwendigkeit aufgezeigt, klare Schwerpunkte zu bilden. Industrie ist Wertschöpfung vor Ort, verbunden mit Aufträgen in den nachgelagerten Branchen erzeugt diese Kaufkraft vor Ort. Aber Industrie ist kein Selbstläufer. Für den Ausbau des industriellen Sektors müssen die Rahmenbedingungen zukunftsorientiert auf- und ausgebaut werden. Das Industriepolitische Konzept hat hierzu in 10 Handlungsfeldern mit zusammen 137 Handlungsempfehlungen die notwendigen Stellschrauben klar formuliert. Damit sind klare Prioritäten gesetzt worden. Nach den erfolgten Beratungen mit der Staatskanzlei und dem Wirtschaftsressort wurden diese festgehalten. Die seinerzeitigen Handlungsempfehlungen mussten an die aktuellen Gegebenheiten und Notwendigkeiten angepasst werden. Ergänzt wurden die Handlungsempfehlungen durch konkrete Maßnahmen mit dem Ziel einer umgehenden In-Gang-Setzung der Umsetzungen dieser. Die IHKs in MV erwarten gemeinsam mit den Wirtschafts- und Sozialpartnern DGB und Vereinigung der Unternehmensverbände eine partnerschaftliche Abstimmung der Umsetzungsschritte mit einer umgehend einzurichtenden Lenkungsgruppe „Industriepolitisches Konzept MV 2030“. ZUKUNFTSBÜNDNIS Industrieland MV 2030 16 Titelthema Wirtschaftskompass 05 | 06 | 2024
ZUKUNFTSBÜNDNIS MV Auch 2024 kam das Zukunftsbündnis des Landes Mecklenburg-Vorpommern unter Federführung der Ministerpräsidentin am 5. April zur Beratung zusammen. Das sogenannte Zukunftsbündnis hat sich als Aufgabe gestellt, die wirtschafts- und industriepolitische Strategie in der Umsetzung zu begleiten. Gemeinsames Ziel ist weiterhin die Ausweitung des industriellen Sektors unter Beachtung der veränderten Rahmenbedingungen, insbesondere hinsichtlich der Energiefragen. Einigkeit besteht, dass der Industrieanteil in Mecklenburg-Vorpommern mit seinem besonders hohen Wertschöpfungspotenzial deutlich an Gewicht zunehmen muss. Das Industriepolitische Konzept muss regelmäßig evaluiert und die Handlungsempfehlungen den aktuellen Entwicklungen angepasst werden. Für Ansiedlungsanfragen aus dem In- und Ausland muss es eine Flächenbevorratung geben. Zumindest aber müssen alle planerischen Beschlussfassungen erfolgt sein, um keine Zeit zu verlieren. Anfragen nach Industrieflächen – sog. GI-Flächen – müssen realisierbar sein, sie müssen schnell verfügbar sein und die Flächenangebote müssen nahe urbaner Regionen liegen ohne nachbarschaftlichem Konfliktpotenzial. Arbeits-, Fach- und Führungskräfte müssen gewinnbar sein mit passenden Angeboten: Leben und Arbeiten in MV, verfügbarer Wohnraum zu akzeptablen Preisen. Daneben müssen alle Themen rund um die Energiewende auch aus Sicht der Wirtschaft betrachtet werden: Grüne Produktion, grüne Energie, verfügbar 24/7 zu günstigen Preisen. Gerade hier erwarten die IHKs gemeinsam mit den übrigen Wirtschafts- und Sozialpartnern schnelle Lösungen: Eigenenergieerzeugung, Direktlieferverträge, ggf. PPA-Verträge ganzer Gewerbegebiete mit Anbietern. Hierzu müssen die Rahmenbedingungen auf Landes- und auf Bundesebene geschaffen werden. Und das umgehend! In den IHK-Gremien gibt es eine klare Meinung: Wir haben ein Umsetzungsproblem, kein Erkenntnisproblem! Mit der Industriestrategie wurden etliche Vorarbeiten gemacht: 10 Prioritäre Handlungsfelder mit Empfehlungen zur Umsetzung. Genau das fordern die IHKs in MV nunmehr deutlich ein. Nur mit dem Aufruf bedeutsamer Handlungsempfehlungen ist es nicht getan. Deshalb hatten die IHKs in MV ein quasi Side Letter formuliert und konkrete Forderungen zur Umsetzung benannt. Die erfolgte Priorisierung der einzelnen Handlungsfelder und der darunter jeweils formulierten Handlungsempfehlungen erfolgten nach den Kriterien der Umsetzungsfähigkeit, der jeweiligen volkswirtschaftlichen Auswirkung und der aktuellen Notwendigkeiten. WICHTIG UND UNERLÄSSLICH Industriemarketing und Industrieakzeptanz müssen deutlich stärker nach außen getragen werden! MV kann Industrie und hat Industrie! Mit dem Kapitel 10 der Industriestrategie wurde eine klare Marschrichtung eingefordert – und bislang nicht in die Umsetzung gebracht! Investin-MV und das Landesmarketing sind hier besonders gefordert. Wer nicht wirbt der…! Mit den Gesellschaftern IHKs und HWKs in MV sowie der Vereinigung der Unternehmensverbände erfolgte eine vertiefte Beratung Ende Februar dieses Jahres. Die zentralen Ergebnisse wurden zur Bewerbung des Wirtschaftsstandortes MV herausgearbeitet. Adressaten sollen die potenziellen Investoren wie auch Fach- und Führungskräfte aus dem In- und Ausland sein. Hieraus werden sich Kernbotschaften zur künftigen Vermarktung der Chancenregion Mecklenburg-Vorpommern ergeben. Jetzt muss die Umsetzung erfolgen! Auch hier gilt der Ausspruch in den IHK-Gremien: Kein Erkenntnis- sondern ein Umsetzungsproblem! IHK ZU SCHWERIN Klaus Uwe Scheifler 0385 5103-301 scheifler@schwerin.ihk.de Bild: IHK Titelthema 17 IHK ZU SCHWERIN Dr. Dorothee Wetzig 0385 5103-307 wetzig@schwerin.ihk.de DIE BÜNDNISPARTNER VEREINBAREN, DIE FOLGENDEN HANDLUNGSEMPFEHLUNGEN DES INDUSTRIEPOLITISCHEN KONZEPTS VORRANGIG ZU BEARBEITEN: die bedarfsgerechte Erschließung neuer sowie den Ausbau und die Revitalisierung bestehender Industrie- und Gewerbegebiete, die projektorientierte Förderung Wirtschafts- und marktorientierter Kooperationsverbünde, Netzwerke sowie sonstiger wirtschaftsnaher Einrichtungen, die kurzfristige Verbesserung der Rahmenbedingungen für den weiteren Ausbau der Erneuerbaren Energien und ihrer künftigen Speicherung als Wasserstoff (z. B. IPCEI-Projekte) einschließlich der Schaffung der regionalen und Begleitung der nationalen Rahmenbedingungen für wettbewerbsfähige Energiepreise am Standort der Entstehung, die Einführung und Marktentwicklung emissionsfreier Produktions- und Lieferprozesse, den Ausbau digitaler und bürokratiearmer Verwaltungsprozesse, die weitere Stärkung der industrienahen, anwendungsbezogenen und marktorientierten Forschung und Entwicklung auf der Grundlage der Regionalen Innovationsstrategie in Zusammenarbeit der wissenschaftlichen Institutionen mit der regionalen Industrie sowie von Unternehmen untereinander, die Förderung digitaler Leistungs- und Produktionsprozesse durch Schaffung geeigneter Infrastrukturen und Rahmenbedingungen für Entwicklung und Einführung innovativer IT-Angebote, den weiteren technologieoffenen Ausbau CO-2-neutraler Mobilität aller Verkehrsträger, Schaffung und Sicherung attraktiver und wettbewerbsfähiger Arbeitsbedingungen. Wirtschaftskompass 05 | 06 | 2024
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