IHK-Magazin "Wirtschaftskompass", Ausgabe 07, 08/2024

Bild: IHK Zu einem von den IHKs in MV organisierten Mittelstandsdialog begrüßte der Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, Dr. Robert Habeck, in der Hansestadt Wismar am 12. Juli 2024 im InnovationPort interessierte Unternehmer. Vorausgegangen waren Gespräche bei TKMS zur Situation des Werftenstandortes Wismar. Nach der letzten Insolvenz der MV Werften GmbH gab es viel Unruhe und Angst um die Zukunft des Schiffbaustandortes in Wismar. Zahlreiche Geschäftsmodelle der vorherigen Eigentümer der Werft sind aufgrund der weltweiten Entwicklungen in die Insolvenz gegangen, zuletzt der Kreuzfahrttourismus mit neuen Megaschiffen für den asiatischen Raum. Viel Hoffnung besteht seit der Übernahme durch TKMS Thyssen Krupp Marine-Systems aus Kiel. Verbunden mit der ausgerufenen Zeitenwende erlebt derzeit der Marineschiffbau einen Aufwind, der aber noch nicht auf dem Werftstandort in Wismar spürbar ist. Die erhofften U-BootBauaufträge wurden an anderen Standorten außerhalb Deutschlands gebunden, Wismar geht leer aus. Im Mittelstandsdialog mit Minister Habeck wurde daher klar die Forderung ausgesprochen, Aufträge nur national zu vergeben und auf eine EU-weite Auslobung von Neubauaufträgen zu verzichten. Habeck sagte eine Prüfung zu, verwies aber auf das europäische Vergaberecht. Man müsse darüber nachdenken, wie deutsche Standorte von nationalen Aufträgen profitieren könnten. Gefordert wurde auch eine Direktvergabe von Schiffsneubauten und Überholungen in den sensiblen Bereichen Zoll und Behördenschiffbau. Minister Habeck sprach sich zudem für den Bau von Konverterplattformen am Standort Wismar aus. Die Werft hatte in der Vergangenheit ihre Kompetenzen in diesem Bereich unter Beweis gestellt. Er verwies auf ein Bundesbürgschaftsprogramm, damit die lange Vorfinanzierungsphase stark abgemildert werden kann. Die Marktnachfrage in der Nord- und Ostsee werden eine lange Auslastung mit sich bringen. Der Mittelstandsdialog befasste sich auch mit den Kernfragen der touristischen Anbieter: Corona, die Energiekrise und die aktuelle Inflation: All dies ist spürbar bei den Buchungszahlen und Auslastungen. Der Politik müsse es gelingen, Zuversicht bei den Konsumenten und Urlaubern zu verbreiten. Unruhen in der Politik, eine Kommunikation, die nicht auf Zuversicht und einem positiven Ausblick gerichtet ist, wirke sich negativ auf die Auslastungszahlen aus. Auch hier verwies Minister Habeck auf aktuelle Daten und erkennbare Trends. So geht die Inflation deutlich zurück und auch die Energiepreise sind wieder auf einem niedrigeren Niveau, wobei aktuelle die Energieversorger noch die Risiken der Vergangenheit eingepreist hätten. Er zeigte sich zuversichtlich und sieht klare Zeichen für eine Trendwende.  Mittendrin: Minister Habeck im Dialog mit den Teilnehmern des Treffens. IHK ZU SCHWERIN Klaus Uwe Scheifler  0385 5103-301 scheifler@schwerin.ihk.de  HANSESTADT WISMAR Mittelstandsdialog mit dem Bundeswirtschaftsminister 38  Wirtschaftsregion Westmecklenburg Wirtschaftskompass 07 | 08 | 2024

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