IHK-Magazin "Wirtschaftskompass", Ausgabe 09, 10/2024

Die Bereitstellung von Industrie- und Gewerbeflächen ist für die Wertschöpfung in der Region Westmecklenburg und das Wachstum der ansässigen Betriebe von besonderer Bedeutung. Im Landkreis LudwigslustParchim arbeiten mehr als 37 Prozent aller Beschäftigten in einem der Gewerbegebiete. Auch in Nordwestmecklenburg ist mehr als jeder dritte Arbeitsplatz gewerbeflächenabhängig. Damit liegen beide Landkreise in der Metropolregion Hamburg an der Spitze. In den Landkreisen gibt nur noch sehr wenige sofort verfügbare freie Flächen. Die wenigen noch Verfügbaren bzw. die demnächst Verfügbaren erleben eine hohe Nachfrage. Eines der größten Flächen im Landkreis Ludwigslust-Parchim, das mittelfristig erschlossen werden, ist das Industriegebiet Parchim West. Der Standort südlich der B191 befindet sich in Planung und soll rund 120 Hektar groß werden. Zum Vergleich: Der Batteriehersteller Northvolt benötigt für seine Ansiedlungsvorhaben im schleswig-holsteinischen Heide mit bis zu 3.000 Beschäftigten mindestens 160 Hektar.  LANDESHAUPTSTADT SCHWERIN Über ein etwas größeren Vorrat an sofort verfügbaren Flächen verfügt der Industriepark Schwerin. Von den insgesamt knapp 350 Hektar sind noch rund 180 Hektar verfügbar. Doch an diesem Industriestandort gibt es ebenfalls regelmäßig Neuansiedlungen oder Erweiterungen von Bestandsunternehmen zu vermelden. Mit dem geplanten Autobahnanschluss Schwerin Süd sollen hier zusätzliche Argumente für Investitionsvorhaben geschaffen werden. Dazu zählt auch ein Bahnhaltepunkt in unmittelbarer Nähe, um die Attraktivität für Pendler zu erhöhen. Abgesehen vom Industriepark verfügt die Stadt Schwerin aber nur noch sehr wenige und kleinere, freie Flächen in den übrigen Gewerbegebieten.  LANDKREISE Auch die Landkreise bzw. die dortigen Kommunen versuchen mit Neuausweisungen von Gewerbeflächen der insbesondere durch die Fertigstellung des Fehmarnbelt-Tunnels zu erwartenden Nachfrage zu begegnen. In Nordwestmecklenburg arbeiten die Gemeinden Upahl und Grevesmühlen an der Errichtung eines interkommunalen Gewerbegebietes. Ein ähnliches Vorhaben befindet sich gerade an der Stadtgrenze von Wismar-Kritzowburg in der Umsetzung. In Ludwigslust-Parchim sollen bei Grabow mit dem geplanten „Businesspark Eldetal“ an der A 14 rund 46 Hektar erschlossen werden. Über das Gewerbeflächen-Informationssystem GEFIS der Metropolregion Hamburg können die erwähnten Flächen zum größten Teil bereits eingesehen werden. Bei der Entwicklung dieser Flächen ist zudem Eile geboten. Die Flächensparziele des Bundes sowie die Energiewende mit ihrem großen Flächenbedarf für Wind- und PV-Anlagen bedeuten, dass eine zunehmende Konkurrenz um begehrte Flächen zu erwarten ist. Industrie- und Gewerbegebiete können dabei auch neue Aufgaben als nachhaltige Arbeits- und Lebensorte übernehmen, die sich energetisch selbst versorgen und damit zum Wohlstand in der Region beitragen. Es gilt also bestehende Standorte weiterzuentwickeln und attraktive neue Flächen auszuweisen. Die IHK zu Schwerin setzt sich dafür ein, dass der Wirtschaft Westmecklenburgs auch in Zukunft genügend attraktive Entwicklungsflächen zur Verfügung stehen.  ATTRAKTIVE GEWERBEFLÄCHEN SIND ESSENZIELL Raum für Wirtschaft IHK ZU SCHWERIN Dr. Wolf-Rüdiger Knoll  0385 5103-208 knoll@schwerin.ihk.de Bild: IHK/info@paperheroes.de Standortpolitik  17 Wirtschaftskompass 09 | 10 | 2024

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