IHK-Magazin "Wirtschaftskompass", Ausgabe 09, 10/2024

Bilder: August Hildebrandt GmbH/info@paperheroes.de; pixabay Die August Hildebrandt GmbH, ein mecklenburgisches Familienunternehmen mit einer 155-jährigen Historie, erweitert im Industriepark Schwerin ihre Produktionskapazitäten für Stahlkabeltrommeln. Auf einem Areal von 30.000 qm investiert das Unternehmen bis Ende 2024 10 Mio. Euro in eine 4.250 qm große Produktionsstätte. Anlässlich des Richtfestes für die neuen Bauwerke im Industriepark Schwerin gratulierte auch der amtierende Hauptgeschäftsführer der IHK zu Schwerin, Peter Todt und wünschte den beiden geschäftsführenden Gesellschaftern Sabine von Köppen und Mathias Lohraff viel Erfolg und Wachstum. Hier werden bis zu 8 Meter hohe Stahlkabeltrommeln für die weltweit längste unterirdische Stromverbindung SüdLink gefertigt. SüdLink hat eine Gesamtlänge von 1.340 km. Die deutschen Korridorprojekte SüdLink und Südostlink sind für die Energiewende unverzichtbar. So sollen bis 2030 in Deutschland 65 Prozent des verbrauchten Stroms aus erneuerbaren Energien stammen, bis 2050 sogar 80 Prozent aus erneuerbaren Quellen erzeugt werden. „Für das Unternehmen bedeutet dies langfristige und gesicherte Auslastung“ betont Sabine von Köppen, geschäftsführende Gesellschafterin. Hildebrandt wählte bei der Planung des Bauvorhabens konsequent ökologisch nachhaltige Konzepte. Der zukünftige Energiebedarf wird vollständig über Biomasse aus unseren Produktionsreststoffen gedeckt. „Somit reduzieren wir unseren ökologischen Fußabdruck nochmals deutlich“, sagte Mathias Lohraff, geschäftsführender Gesellschafter. Eine klare Nachhaltigkeitsstrategie gehört zum Unternehmenskonzept der August Hildebrandt GmbH.  STANDORTBEKENNTNIS August Hildebrandt GmbH investiert in Schwerin Für die insolvente Hoeller Electrolyzer GmbH wurde eine Investorenlösung gefunden. Das 2016 gegründete Tech-Unternehmen aus Wismar musste Ende März einen Insolvenzantrag stellen. Seitdem bemühte sich Rechtsanwalt Remo Kruse um eine Fortführungslösung für das innovative Tech-Start up. Käufer der Hoeller Electrolyzer GmbH ist die H2greenPlanet GmbH, ein Joint Venture der BURO GmbH aus Winden / Freiburg und der TMI Technology Group aus Ankara. Der Betriebsübergang erfolgte zum Monatsbeginn September.  PRÄMIERTE TECHNOLOGIE WIRD WEITERVERWENDET Die Hoeller Electrolyzer GmbH hat unter dem Produktnamen „Prometheus“ Anlagen für die industrielle Herstellung von Wasserstoff entwickelt. Unter Zufuhr von Strom wird dabei Wasser in die Elemente Wasserstoff und Sauerstoff zerlegt. Dieser Wasserstoff kann dann in verschiedenen Anwendungsbereichen als Kraftstoff oder auch als Energiespeicher verwendet werden. Die sogenannten „PEM-Elektrolyse-Stacks“ haben auch bereits international große Aufmerksamkeit erlangt. Hoeller Electrolyzer gewann 2022 den Ludwig-BölkowTechnologiepreis des Landes MV.  H2GREENPLANET – EIN INNOVATIVES START-UP MIT 50-JÄHRIGER TRADITION Die H2greenPlanet GmbH kündigte an, die ElektrolyseTechnik der Hoeller Stack Company mit innovativer Fertigungstechnik schnell zur Marktreife zu bringen, das kreative Entwicklungsteam wird am Standort in Wismar weiter ausgebaut. „Die technologischen Highlights der Hoeller Stacks haben uns früh überzeugt. Mit strukturiertem Management sowie professioneller Fertigungs- und Montagetechnik werden wir den Vertrieb von Stacks und kompletten Elektrolyseuren in 2025 beginnen. Europa und die Welt benötigen dringend effiziente Speicher für grüne Energien – grüner Wasserstoff aus Hoeller Stacks macht die Welt lebenswerter“, so Jürgen Burger, Geschäftsführer der H2greenPlanet GmbH. Verantwortlich für den erfolgreichen M&A-Prozess war die M&ABeratung Centuros Consult GmbH aus Hamburg.  INSOLVENZ ABGEWENDET Hoeller Electrolyzer gerettet  Verbunden mit den Glückwünschen sprach der amtierende IHK-Hauptgeschäftsführer, Peter Todt, den Dank für das unternehmerische Engagement gegenüber den geschäftsführenden Gesellschaftern der August Hildebrandt GmbH, Sabine von Köppen und Mathias Lohraff, aus. Wirtschaftsregion Westmecklenburg  7 Einen Zuwendungsbescheid für ein Verbundforschungsvorhaben haben das Unternehmen S.K.M. Informatik GmbH in Schwerin und die Forschungseinrichtung Schweißtechnische Lehr- und Versuchsanstalt MV (SLV) GmbH in Rostock erhalten. Beide wollen gemeinsam zum Thema „RoADS – Robotik und Automatisierung in additiven DED-Prozessketten mit Smart Services“ forschen. Konkret geht es darum, beim Verbindungsschweißen und bei der Fertigung komplexer 3-D-Konstruktionen eine höhere Präzision, Effizienz und Qualität zu ermöglichen. Um dieses Ziel zu erreichen, soll gemeinsam ein innovatives Produkt entwickelt werden. Die enge Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft in Mecklenburg-Vorpommern im Bereich von Forschung, Entwicklung und Innovation ist elementar, um Unternehmen national und international erfolgreich aufzustellen. Ziel des Vorhabens ist ein Bearbeitungssystem zum automatisierten und sensorgestützten Schweißen komplexer 3D-Bauteile für individuelle mehrlagige Schweiß- und adaptive Fertigungsaufgaben. Gleichzeitig soll ein digitales Modell für kontinuierliche Verbesserungen des Gesamtsystems genutzt werden. Die Gesamtinvestition beträgt rund 1,78 Millionen Euro. Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Vorhaben aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) in Höhe von knapp 1,4 Millionen Euro für beide Partner. S.K.M. erhält Verbund- forschungs- geld Wirtschaftskompass 09 | 10 | 2024

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