IHK-Magazin "Wirtschaftskompass", Ausgabe 11, 12/2024

 MATTHÄI LEEZEN Partner für komplexe Infrastrukturmaßnahmen  In zehn Metern Tiefe wurde der aus vier Segmenten bestehende Medientunnel zusammengefügt. Bilder: Barbara Arndt Das Firmenbanner der Bauunternehmung Matthäi Leezen prangt an vielen Bauzäunen zwischen Ostsee und Niedersachsen, Hamburg und polnischer Landesgrenze. In diesem Gebiet werden seit nunmehr über 33 Jahren wichtige infrastrukturelle Maßnahmen umgesetzt: im Brücken- und Ingenieurbau, im Straßen- und Tiefbau, im Spezialtiefbau und bei allem, wo Asphalt im Spiel ist. Matthäi setzt mit 110 Mitarbeitenden pro Jahr 40 Millionen Euro um und behauptet sich als Marktführer im Ingenieurbau in MV. Ob der zehn Kilometer lange Weiterbau der A 14 von Wittenberge bis Seehausen mit 18 geplanten Ingenieurbauwerken oder ein dringend notwendiger Ersatzneubau der Brücke über die Strecken der Deutschen Bahn im Zuge der B 192 in Waren: Die Auftragsbücher sind gut gefüllt – kein Wunder angesichts des bestehenden Sanierungsstaus. Geht es nach Geschäftsführer Björn Bick, dürfen es gern die besonders herausfordernden Bauprojekte sein, die seine Mitarbeiter vor Ort realisieren. So wie beispielsweise in der Schweriner Wallstraße. Dort steht seit Ende November die Querung der wichtigen Eisenbahnstrecke wieder allen Nutzern ohne Einschränkungen zur Verfügung. Seit Abriss der alten Brücke im Jahr 2021 entstand in mehr als zehn Metern Tiefe ein begehbarer Medientunnel, unter anderem mit einer neuen Dükerleitung, um im freien Gefälle große Mengen Abwasser abzuleiten. Als Generalauftragnehmer meisterte das Team von Polier Tilo Witt in Zusammenarbeit mit Spezialfirmen spektakuläre Aktionen. So gelangten im Mai zu nächtlicher Stunde vier Betonsegmente in die Baugrube, die jeweils ein Gewicht von 40 Tonnen aufwiesen. Auf einem speziellen Gleitsystem platzierten die Tiefbauspezialisten die von einem riesigen Kran millimetergenau einschwebenden Bauteile. „Das war schone eine echte Hausnummer. Wir waren 24/7 vor Ort. Feiertag, Wochenende – das spielt keine Rolle, wenn das Zeitfenster für die Arbeiten stark eingegrenzt ist“, sagt Tilo Witt. Genau 17 Tage standen zur Verfügung, um die eingleisige Streckenführung für die Deutsche Bahn wieder zu ermöglichen. „Da müssen alle mitziehen. Noch vor Jahren war solche Flexibilität kein Problem. Heute braucht es ein gutes Personalmanagement, auch besondere Motivation und Wertschätzung“, meint Björn Bick. Er steht als Ansprechpartner selbst zu später Stunde auf der Baustelle, ist für seine Männer da, hört genau zu, wenn irgendwo der Schuh drückt. „Gerade im gewerblichen Bereich gelten wir als attraktiver Arbeitgeber. Verstärkung können wir für unsere spannenden Bauvorhaben dennoch gebrauchen.“ Beim Nachwuchs im Ingenieurbereich setzt Matthäi seit einigen Jahren auf eigene Ausbildung. „Es ist reizvoll zu sehen, an welchen Projekten man beteiligt war. Das macht durchaus stolz“, sagt der Chef. Die Bogenbrücke über die Müritz-Elde-Wasserstraße bei NeustadtGlewe im Zuge der A24, die Eldetalbrücke mit 506 Metern Länge im Zuge des Weiterbaus der BAB A14 bei Grabow, die Schwimmende Wiese, der Marienplatz, die Graf-Schack-Allee in Schwerin oder die Skulptur „Der Reigen“ an der Staatskanzlei, welche Künstlerin Julia Hansen auf dem Betriebshof von Matthäi in Leezen gestaltete – die Liste der Bauten ist gleichermaßen lang wie interessant: „0815 kann jeder. Wir suchen Alleinstellungsmerkmale und freuen uns, die Region mitgestalten zu können.“ Barbara Arndt 8  Wirtschaftsregion Westmecklenburg Wirtschaftskompass 11 | 12 | 2024

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