IHK-Magazin "Wirtschaftskompass", Ausgabe 11, 12/2024

Bilder: Rubrik  1 Wirtschaftskompass 11 | 12 | 2024 Magazin der IHK zu Schwerin 11 | 12 | 2024 INTERNATIONAL UNTERWEGS Heike Burlat Managing Director BURLAT MAGNET SYSTEME GMBH Wirtschaft braucht Energie 12 Wirtschaft hat gewählt! 24 Rauer Gegenwind für die Wirtschaft 11 WIKO Wirtschaftskompass Westmecklenburg WIRTSCHAFT HAT GEWÄHLT

Bilder: www.industrie-zukunft.de Westmecklenburg als Teil der Metropolregion Hamburg kann auch In|du|strie! Leben und Arbeiten im Urlaubsland Nr. 1 ist hier Wirklichkeit! Mit der Akzeptanzoffensive In|du|strie Gemeinsam. Zukunft. Leben. will die Industrie in dem östlichen Teil der Metropolregion Hamburg auf sich und auf die guten Standortbedingungen aufmerksam machen. Westmecklenburg kann auch In|du|strie: Mit den Unternehmen vor Ort, für Fach- und Führungskräfte und für Investoren. Entdecke das du zur Industrie in Westmecklenburg! | |

Bilder: Rubrik  1 Die KI-Revolution im Außenhandel Bild: info@paperheroes.de IHK Direkt 0385 5103 111 Der schnelle Weg zur IHK. Veränderung ist das Wesen der Wirtschaft. Das gilt besonders für den deutschen Außenhandel, der seit jeher von Trends und Herausforderungen geprägt ist. In den letzten Jahren hat hier die Künstliche Intelligenz zunehmend an Einfluss gewonnen. Was früher wie Science-Fiction wirkte ist nun Realität und prägt entscheidend die Außenwirtschaft. Auch und gerade für kleine und mittlere Unternehmen eröffnet die KIRevolution dabei neue Möglichkeiten. Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) spielen als Herzkammer der deutschen Wirtschaft eine entscheidende Rolle im internationalen Handel. Dabei kämpfen Sie mit begrenzten Ressourcen, Fachkräftemangel oder fehlendem Know-how. Gerade hier kann KI unterstützen und den nötigen Vorsprung im globalen Wettbewerb verschaffen. Durch die Automatisierung von Prozessen, etwa bei der Bearbeitung von Import- und Exportdokumenten, steigert KI die Effizienz erheblich und entlastet Unternehmen, die mit knappen Ressourcen arbeiten. KI-basierte Analysetools liefern wertvolle Marktdaten in Echtzeit und ermöglichen präzise Marktprognosen, die eine schnelle Anpassung an Veränderungen unterstützen. Zudem fördert KI die Personalisierung von Marketingstrategien, wodurch Unternehmen ihre Kundengruppen gezielter ansprechen und die Kundenbindung stärken können. In einer zunehmend globalisierten Welt, in der wirtschaftliche und geopolitische Unsicherheiten zunehmen, hilft KI-gestütztes Risikomanagement, strategische Vorteile zu sichern und flexibel auf neue Regulierungen zu reagieren. Doch es lauern auch Gefahren: Fragen zum Datenschutz und zu ethischen Aspekten werden zunehmend relevant. Eine zu starke Abhängigkeit von KI kann Unternehmen anfälliger für Cyberangriffe machen und die menschliche Kontrolle über Entscheidungen gefährden. KI ist somit ein mächtiges Werkzeug, das KMU neue Chancen bietet, aber auch verantwortungsbewusste Nutzung erfordert. Um das volle Potenzial von KI in der Außenwirtschaft entfesseln zu können, sind jetzt gezielte Förderprogramme und passende Rahmenbedingungen durch die Politik erforderlich. Damit wird nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit kleiner und mittlerer Unternehmen gestärkt, sondern die gesamte Wirtschaft dynamischer und innovativer. Dazu zählen etwa Fördermaßnahmen, die den Zugang zu KI-Technologien erleichtern, sowie Initiativen zur Weiterbildung und Qualifizierung von Fachkräften, um die digitale Kluft zu überwinden und das Innovationspotenzial zu stärken. Ein stärkerer Austausch zwischen Unternehmen, Forschungseinrichtungen und politischen Institutionen fördert den Wissenstransfer und die Entwicklung neuer Lösungen. Der Außenwirtschaftstag der IHKs MV am 4. Juni 2025 in der IHK zu Schwerin wird sich dieser Thematik widmen. Sie sind bereits herzlich eingeladen! Matthias Belke Präsident der IHK zu Schwerin Durch die Automatisierung von Prozessen, etwa bei der Bearbeitung von Import- und Exportdokumenten, steigert KI die Effizienz erheblich und entlastet Unternehmen, die mit knappen Ressourcen arbeiten. Editorial Wirtschaftskompass 11 | 12 | 2024

UNSERE ÖFFNUNGSZEITEN ZUM JAHRESWECHSEL Die IHK zu Schwerin ist an den Werktagen zu den üblichen Geschäftszeiten geöffnet: Montag – Donnerstag 08:00–18:00 Uhr Freitag 08:00–15:00 Uhr. Am 24. und 31. Dezember 2024 bleibt die IHK zu Schwerin geschlossen. 16 14  ZUKUNFTSDIALOG WASSERSTOFF Viele Bundesländer haben sie schon, einige setzen sie bereits um – eine landesweite Wasserstoffstrategie.  FÖRDERPROGRAMME FÜR DIE AUSSENWIRTSCHAFT Der Einstieg in einen neuen Markt ist gerade für kleine und mittlere Unternehmen eine Herausforderung. Die Bundesregierung unterstützt deutsche Unternehmen mit zahlreichen Förderprogrammen bei der Anbahnung eines Markteintritts. Grund, genauer hinzuschauen. Inhalt  WIRTSCHAFTSREGION WESTMECKLENBURG 04 Ypsomed auf Expansionskurs 04 IHK zum Hören: Eigener Beitrag bei SCHWERINtogo 04 „Der Mecklenbörger“ als Produkt-Leuchtturm MV geehrt 05 Coworking-Café Tisch 06 Raus zur Arbeit, rein ins „Corenz“ 06 Fünf-Sterne für Schlossgut Groß Schwansee 07 Digitaler Infrastrukturbau 08 Partner für komplexe Infrastrukturmaßnahmen  AUS- & WEITERBILDUNG 09 Netzwerk sucht Engagierte 10 Ausschreibung zum TOP- Ausbildungsbetrieb 2025 10 Das Chancen-Aufenthaltsrecht  STANDORTPOLITIK 11 Rauer Gegenwind für die Wirtschaft 12 Wirtschaft braucht Energie 14 Zukunftsdialog Wasserstoff 15 RUFER vergeben  TITELTHEMA 16 Aus Westmecklenburg in die Welt 16 Förderprogramme für die Außenwirtschaft 17 Burlat Magnet Systeme GmbH 18 MV-Delegation in Brasilien 19 Besuch der kubanischen Botschaft 20 Unternehmensinternes Zollwissen 21 Messe macht Wirtschaft lebendig  RECHT & STEUERN 22 Amtliche Bekanntmachungen  MITGLIEDER DER IHK-VOLLVERSAMMLUNG 24 Wirtschaft hat gewählt! 2  Inhalt Wirtschaftskompass 11 | 12 | 2024

15  RUFER VERGEBEN Zum 16. Mal ehren die drei Industrie- und Handelskammern in Mecklenburg-Vorpommern heute Journalistinnen und Journalisten mit dem Medienpreis „RUFER“.  YPSOMED AUF EXPANSIONSKURS Das Schweizer Medizintechnik-Unternehmen Ypsomed erweiterte im Industriepark Schwerin seine Produktionsfläche um 3.400 Quadratmeter. 04 Impressum Wirtschaftsmagazin der Industrie- und Handelskammer zu Schwerin Eigentümer und Verlag: Industrie- und Handelskammer zu Schwerin Postfach 1110 41, 19010 Schwerin Ludwig-Bölkow-Haus Graf-Schack-Allee 12, 19053 Schwerin  0385 5103-0 Fax: 0385 5103-999 info@schwerin.ihk.de www.ihk.de/schwerin Verantwortlich: Peter Todt Redaktion: Andreas Kraus Titelfoto: Heike Burlat, BURLAT MAGNET SYSTEME GMBH IHK/info@paperheroes.de Erscheinungstag: 04.12.2024 Verlag: maxpress agentur für kommunikation GmbH & Co. KG, Stadionstr. 1, 19061 Schwerin  0385 760520 anzeigen@maxpress.de Druck: MOD Offsetdruck GmbH Gewerbestr. 3, 23942 Dassow Druckauflage: 20.000 Exemplare (III/2024: 20.000) Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier. Mitglieder der IHK zu Schwerin erhalten das Objekt im Rahmen ihrer Mitgliedschaft kostenfrei. Die Zeitschrift ist das offizielle Organ der IHK zu Schwerin. Im freien Verkauf beträgt der Bezugspreis pro Heft 1,50 Euro. Beiträge, die mit Namen oder Initialen des Verfassers gekennzeichnet sind und als solche kenntlich gemachte Zitate, geben nicht unbedingt die Meinung der Industrie- und Handelskammer zu Schwerin wieder. Die Redaktion behält sich das Recht zur Kürzung und Änderung aller Beiträge vor. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Gewähr übernommen. Nachdruck – auch auszugsweise – nur mit Quellenangabe (Belegexemplar erbeten). Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e. V. (IVW) Inhalt  3 Wirtschaftskompass 11 | 12 | 2024

Bild: Ypsomed „Der Mecklenbörger“ als Produkt-Leuchtturm MV geehrt Die Mecklenburger Landpute GmbH hat eine weitere Auszeichnung erhalten. „Wir haben uns mit der Rezeptidee für den ,Mecklenbörger’ am Wettbewerb ProduktLeuchtturm MV beteiligt und freuen uns natürlich sehr, dass wir die Anerkennung in einer der vier Kategorien erhalten haben“, sagt Ella Kremer, die für Marketing und Vertrieb im Severiner Unternehmen steht. Das Besondere an der prämierten Idee ist ein Detail: Der beim Burger beliebte Käse ist gleich im Patty verarbeitet. „Für uns findet sich in diesem Rezept ein guter Ansatz, unsere Pattys vom Angus-Rind noch besser zu vermarkten.“ Der Wettbewerb um den Produkt-Leuchtturm MV, ausgelobt vom AMV, umfasst die Bereiche Food Frische und Food Trocken sowie Getränke und Tiefkühlprodukte. 44 Anmeldungen wurden eingereicht. Fachbesucher wählten die Preisträger aus, die mit innovativen und hochwertigen Produkten auf die Ernährungsbranche des Landes aufmerksam machen. 4  Wirtschaftsregion Westmecklenburg Ypsomed auf Expansionskurs Das Schweizer Medizintechnik-Unternehmen Ypsomed erweiterte im Industriepark Schwerin seine Produktionsfläche um 3.400 Quadratmeter. Im Oktober wurde die neue Halle in Betrieb genommen. Ypsomed investierte dafür etwa 20 Millionen Euro. Das Unternehmen siedelte sich im Jahr 2019 in Schwerin an und wächst seither stetig. Grund für die aktuelle Vergrößerung der Produktionsflächen ist die steigende Nachfrage nach Infusionssets und Pens zur Selbstmedikation. Der Diabetesspezialist kann damit jährlich bis zu 100 Millionen Autoinjektoren vollautomatisch herstellen. 60 neue Arbeitsplätze entstanden im Zuge des Standort-Ausbaus in Schwerin. Zusätzliche Flächen wurden bereits erworben, um in den kommenden Jahren die Produktionskapazitäten für hochwertige Medizintechnikprodukte weiter zu erhöhen. Peter Todt, amtierender Hauptgeschäftsführer der IHK zu Schwerin, begrüßte das Engagement und dankte dem Unternehmen.  Simon Michel, CEO von Ypsomed (2.v.l.), erklärt Ministerpräsidentin Manuela Schwesig, Wirtschaftsminister Reinhard Meyer, Oberbürgermeister Rico Badenschier und dem amtierendem IHK-CHef Peter Todt den Ausbau der Produktion. IHK zum Hören: Eigener Beitrag bei SCHWERINtogo Was macht eigentlich die Industrie- und Handelskammer zu Schwerin? Was ist los im Ludwig-Bölkow-Haus der Wirtschaft? Und wer war eigentlich der Namensgeber für den Sitz der IHK? Viele Fragen… und noch mehr Antworten. Die Interessenvertretung für mehr als 24.000 Unternehmen im Westen Mecklenburgs ist seit kurzem mit einem Beitrag im Online-Portal SCHWERINtogo vertreten. Das Gemeinschaftsprojekt von maxpress – agentur für kommunikation und der mediaconstructor GmbH in Kooperation mit der Landeshauptstadt ermöglicht akustische Entdeckungen in in Schwerin, die sich Interessierte über verschiedene Air-Panoramen oder per Klick auf eine der thematisch geordneten Kacheln erschließen. Wer das „Ludwig-Bölkow-Haus“ wählt, erfährt beispielsweise, dass das Gebäude die energetischen Vorteile der Geothermie nutzt und angesichts der unmittelbaren Nähe zum Burgsee auf 280 Pfählen gegründet wurde. Oder eine Menge Wissenswertes zum Pionier der Flugzeugherstellung, Ludwig Bölkow. Der QR-Code führt direkt zum fünfeinhalb Minuten langen Beitrag. Einfach mal reinhören. Wirtschaftskompass 11 | 12 | 2024

Bilder: Das Coworking-Café Tisch, unter der Leitung von Gründerin Elisa Witt, hat seinen neuen Standort in Schwerin eröffnet. Am unmittelbaren Zugang zum Schlosspark-Center an der Wittenburger Straße steht ab sofort mehr Fläche für regelmäßige Events und Arbeitsplätze zur Verfügung. Mit dem Mix aus gemütlichem Café-Ambiente und modernen Arbeitsplätzen bietet das Coworking-Café Tisch eine flexible Lösung für Freiberufler, Kreative und Unternehmer, die einen inspirierenden Arbeitsplatz suchen oder einfach einen guten Kaffee trinken möchten. Der Tisch setzt damit auf die Verbindung von produktiven Arbeits- und Projekträumen und einer kreativen Network-Umgebung. Mit diesem Schritt trägt der Tisch zur Belebung des Schweriner Stadtbildes bei und stärkt das Coworking-Angebot in der Region, das in Zeiten von New Work und hybriden Arbeitsmodellen zunehmend an Bedeutung gewinnt.  NEUER STANDORT Coworking-Café Tisch IHK ZU SCHWERIN Marco Woldt  0385 5103-207 woldt@schwerin.ihk.de Bild: Marten Lange-skr Media Standortpolitik  5 Wirtschaftskompass 11 | 12 | 2024 Für Selbstständige aller Branchen: Datenschutz leicht gemacht Ein Angebot der DAUERHAFT KOSTENFREI ds-kleinunternehmen.de Schützen Sie die Daten Ihrer Kunden, Mitarbeitenden und Dienstleister! DATENSCHUTZ FÜR KLEINUNTERNEHMEN ist ein kostenfreies Internet-Angebot der Stiftung Datenschutz für alle, die mit möglichst wenig Aufwand die Anforderungen des Datenschutzes erfüllen wollen. Das Angebot vermittelt das notwendige Grundwissen und zeigt, wie kleine Unternehmen in zwölf Schritten fit für den Datenschutz werden. Zusätzlich stehen Arbeitshilfen, Muster, Checklisten und Praxisbeispiele zur Verfügung. Die Arbeit der Stiftung Datenschutz wird aus dem Bundeshaushalt gefördert (Einzelplan des BMJ).

Bilder: Barbara Arndt Es gibt Gründe, sich einen besonderen Platz für die Büroarbeit zu suchen: Die Firma setzt auf remote, aber im eigenen Zuhause finden sich weder Raum noch Ruhe. Freiberufler suchen Inspiration von Gleichgesinnten. Andere wollen entspannen, müssen aber noch ein paar berufliche Dinge erledigen. Coworking heißt diese Form von Arbeitsplätzen, die einfach gemietet werden können. Seit Mai 2023 betreibt Stephanie Czosnek im beschaulichen Herrnburg mit ihrem „Corenz“ einen voll ausgestatteten Workspace mit sechs Plätzen. Dazu gehören ein Séparée fürs kleine Meeting oder die Telko sowie ein Konferenzraum zum Tagen oder für Events. Wer vor dem Job noch frühstücken will, kann das gleich nebenan im „Caferant“. Eine Etage tiefer ist die bewegte Pause möglich – im Studio FitFein. Ein Pensions-Partner bietet zudem mit den „Stadtrandzimmern“ Gelegenheit zur stilvollen Übernachtung. Und das alles unter einem großen Dach und in familiärer Hand. Die 39-Jährige hält die Fäden von Coworking und Fitness in der Hand, ihre Mutter Kornelia führt das Café. Vater Marek hatte als Bauunternehmer ursprünglich die Idee, in der Hauptstraße von Herrnburg ein Bürogebäude entstehen zu lassen. „Dann haben wir einfach umgeplant und, weil es hier an Kulinarik fehlte, im März 2020 mit dem Café begonnen. Corona kam dazu, es lief erstmal alles auf Sparflamme“, erzählt die gelernte Kauffrau, die in Vollzeit in einem großen Unternehmen in Lübeck beschäftigt war. Ein paar Erfahrungen mit der Selbstständigkeit und jede Menge Motivation ließen sie jedoch ihre Träume umsetzen. „Ich stehe zu meinen Ideen. Alle, die hier reinkommen und unsere Angebote nutzen, sind sehr zufrieden. Das treibt mich wirklich an. Ich arbeite schnurstracks darauf hin, dass dieses Business den gewünschten Ertrag bringt“, sagt sie. Auf der Plattform „CoWorkLand“ bewirbt sie das „andere Arbeiten“ im ländlichen Raum. Die Einheimischen haben auch schon entdeckt, wie kurz der Weg zum Sport im FitFein ist und wie gut es sich im „Caferant“ speisen und im Konferenzraum feiern lässt. Zwei der Coworking-Plätze sind dauerhaft belegt. „Alles soll wachsen. Ich möchte die Entwicklung selbst gestalten, nach meinen Plänen.“ Dazu zählt unter anderem Workation, die Verbindung von Urlaub und Arbeit. Nur 20 Minuten sind es bis zum Ostseestrand. „Das kann ich mir gut vorstellen und bin sehr gespannt, wie sich es im nächsten Sommer entwickelt.“ Unterstützung erhält Stephanie Czosnek von fünf Aushilfskräften für Kinderprogramme, Social Media, Tresen, Küche und Waschküche. Sie arbeiten nach Bedarf. „Das geht schon in die richtige Richtung. Ich mag es, mit Menschen ins Gespräch zu kommen und wünsche mir, dass noch mehr sich von Neuem inspirieren lassen. Manchmal ergeben sich so auch Projekte, die man dann gemeinsam umsetzen kann.“ Mitten in Herrnburg, am fast westlichsten Zipfel Mecklenburgs …. Barbara Arndt Infos unter: https://corenz-herrnburg.de/  GELUNGENE KOMBINATION IN HERRNBURG Raus zur Arbeit, rein ins „Corenz“  Stephanie Czosnek im kleinen Meetingraum.  IHK-TOURISMUSAUSSCHUSS Fünf-Sterne für Schlossgut Groß Schwansee Ein Erfolg jagt den anderen: Nachdem General Managerin Janet Schroeder im Juli zur Unternehmerin des Jahres in MV gekürt worden war, wurde das Schlossgut in Groß Schwansee im Oktober mit fünf Sternen ausgezeichnet. Damit gehört das Hotel an der Ostsee nun zu den zehn Fünf-Sterne-Häusern in Mecklenburg-Vorpommern. Um zertifiziert zu werden, muss eine Anlage große Zimmer sowie Annehmlichkeiten wie einen Spa-Bereich oder ein Gourmetrestaurant bieten. Die IHK zu Schwerin gratuliert zu diesem Meilenstein! Zur Herbstsitzung traf sich der IHK-Tourismusausschuss im Schlossgut Gross Schwansee. Mit Janet Schroeder diskutierte der Kreis über "Strategien der Personalentwicklung und zur Stärkung der Arbeitgebermarke". Viele aktuelle Branchenthemen wurden ausgetauscht. Mit viel Engagement und Leidenschaft ist es Janet Schroeder in kurzer Zeit gelungen, die Zufriedenheit der Beschäftigten zu steigern und damit die Fachkräftesicherung für das Resort zu sichern. Natürlich wurden auch wieder zahlreiche aktuelle Branchenthemen besprochen:  Rückblick auf die Tourismussaison  Aktueller Sachstand zur ÖffnungszeitenVO (Bäderregelung)  Verfahrensstand Tourismusgesetz MV  Aktuelle Studien in MV: Weiterentwicklung Landestourismusstrategie, Wassertourismusstudie  Ausbildungsentwicklung  Novellierung der Pauschalreise Richtlinie und IHKStellungnahmen  BFH-Urteil Erbschaftssteuer und Auswirkungen auf das Gastgewerbe  Sachstand zur Abschaffung des Meldescheins  Kassenanforderungen  Planvorhaben Westmecklenburg: Wittenburg-Village, B-Pläne Boltenhagen  Schwerin – Gesellschafteranteile Stadtmarketing Gesellschaft Schwerin, Debatte Steuererhöhungen Der nächste Austausch findet gemeinsam mit den IHKTourismusgremien aus Rostock und Neubrandenburg zum geplanten Tourismusgesetz statt. IHK ZU SCHWERIN Kristin Just  0385 5103-206 just@schwerin.ihk.de 6  Wirtschaftsregion Westmecklenburg Wirtschaftskompass 11 | 12 | 2024

Bild: IHK  Mixed Reality in der Stadtplanung  SPANNENDE ZUKUNFT Digitaler Infrastrukturbau Die Veranstaltung der Allianz für nachhaltiges Bauen in MV am 16. Oktober 2024 bot wertvolle Einblicke in innovative Baukonzepte und eine spannende Gelegenheit, sich mit Fachleuten zum Thema Integration digitaler Technologien im Infrastrukturbau zu vernetzen. Digitale Lösungen spielen eine entscheidende Rolle, um im Bauprozess Energie, Ressourcen und Materialien einzusparen. Die zahlreichen Möglichkeiten bis hin zu einer Digitalisierung des gesamten Lebenszyklus eines Bauwerks werden bislang von der Branche noch zu wenig genutzt. Im Rahmen der Allianz für nachhaltiges Bauen in MV luden deshalb die IHK zu Schwerin, die Handwerkskammer Schwerin, die Ingenieurkammer MV und der Bauverband MV gemeinsam Planer, Bauausführende, IT- Dienstleister, Bauherren sowie weitere Interessierte ein, um sich über aktuelle und zukünftige Entwicklungen der Branche zu informieren und auszutauschen.  EXPERTISE UND PILOTPROJEKTE Beeindruckende Praxisbeispiele ermöglichten tiefgehende Einblicke, wie moderne Technik die Nachhaltigkeit im Ingenieur- und Verkehrswegebau unterstützt. So diskutierten die Experten im CraftLab der Handwerkskammer Schwerin über Themen wie Mixed Reality in der Stadtplanung, Vermessung und Kartierung per Drohnentechnologie und Building Information Modeling (BIM) in der Hafeninfrastruktur und im Schienenverkehr.  SELBER TESTEN MACHT SCHLAU Ein Ausblick: In Zukunft kann die intelligente Straße mit dem Fahrzeug kommunizieren und macht via Induktionsladung die Nutzung kleinerer Batterien möglich. Die Straßeninfrastruktur von Morgen kann dank umfassender Daten analog zu Hochbauten quasi als „Rohstofflager“ genutzt werden. Aber es wurde nicht nur diskutiert, sondern auch ausprobiert: Denn die data experts GmbH sowie die Handwerkskammer Schwerin flankierten diese Veranstaltung mit Informations- und Demonstrationsständen. Die abc Bau M-V GmbH bereicherten die Veranstaltung mit einem Drohnenüberflug sowie Themen zur Ausbildung mit AR-Brille. IHK ZU SCHWERIN Dr. Dorothee Wetzig  0385 5103-307 wetzig@schwerin.ihk.de Wirtschaftsregion Westmecklenburg  7 Wirtschaftskompass 11 | 12 | 2024 Mehr erfahren auf allianz.de/die-bkv Eine betriebliche Krankenversicherung (bKV) der Allianz für Ihr Unternehmen: der Benefit, der für Mitarbeitende sofort wirkt – und sich für Sie sofort auszahlt. x = extra lohnend GESUNDX M69802_IHK-Anzeige_2023_215x150mm_5mm_001 1 06.07.23 15:58:54

 MATTHÄI LEEZEN Partner für komplexe Infrastrukturmaßnahmen  In zehn Metern Tiefe wurde der aus vier Segmenten bestehende Medientunnel zusammengefügt. Bilder: Barbara Arndt Das Firmenbanner der Bauunternehmung Matthäi Leezen prangt an vielen Bauzäunen zwischen Ostsee und Niedersachsen, Hamburg und polnischer Landesgrenze. In diesem Gebiet werden seit nunmehr über 33 Jahren wichtige infrastrukturelle Maßnahmen umgesetzt: im Brücken- und Ingenieurbau, im Straßen- und Tiefbau, im Spezialtiefbau und bei allem, wo Asphalt im Spiel ist. Matthäi setzt mit 110 Mitarbeitenden pro Jahr 40 Millionen Euro um und behauptet sich als Marktführer im Ingenieurbau in MV. Ob der zehn Kilometer lange Weiterbau der A 14 von Wittenberge bis Seehausen mit 18 geplanten Ingenieurbauwerken oder ein dringend notwendiger Ersatzneubau der Brücke über die Strecken der Deutschen Bahn im Zuge der B 192 in Waren: Die Auftragsbücher sind gut gefüllt – kein Wunder angesichts des bestehenden Sanierungsstaus. Geht es nach Geschäftsführer Björn Bick, dürfen es gern die besonders herausfordernden Bauprojekte sein, die seine Mitarbeiter vor Ort realisieren. So wie beispielsweise in der Schweriner Wallstraße. Dort steht seit Ende November die Querung der wichtigen Eisenbahnstrecke wieder allen Nutzern ohne Einschränkungen zur Verfügung. Seit Abriss der alten Brücke im Jahr 2021 entstand in mehr als zehn Metern Tiefe ein begehbarer Medientunnel, unter anderem mit einer neuen Dükerleitung, um im freien Gefälle große Mengen Abwasser abzuleiten. Als Generalauftragnehmer meisterte das Team von Polier Tilo Witt in Zusammenarbeit mit Spezialfirmen spektakuläre Aktionen. So gelangten im Mai zu nächtlicher Stunde vier Betonsegmente in die Baugrube, die jeweils ein Gewicht von 40 Tonnen aufwiesen. Auf einem speziellen Gleitsystem platzierten die Tiefbauspezialisten die von einem riesigen Kran millimetergenau einschwebenden Bauteile. „Das war schone eine echte Hausnummer. Wir waren 24/7 vor Ort. Feiertag, Wochenende – das spielt keine Rolle, wenn das Zeitfenster für die Arbeiten stark eingegrenzt ist“, sagt Tilo Witt. Genau 17 Tage standen zur Verfügung, um die eingleisige Streckenführung für die Deutsche Bahn wieder zu ermöglichen. „Da müssen alle mitziehen. Noch vor Jahren war solche Flexibilität kein Problem. Heute braucht es ein gutes Personalmanagement, auch besondere Motivation und Wertschätzung“, meint Björn Bick. Er steht als Ansprechpartner selbst zu später Stunde auf der Baustelle, ist für seine Männer da, hört genau zu, wenn irgendwo der Schuh drückt. „Gerade im gewerblichen Bereich gelten wir als attraktiver Arbeitgeber. Verstärkung können wir für unsere spannenden Bauvorhaben dennoch gebrauchen.“ Beim Nachwuchs im Ingenieurbereich setzt Matthäi seit einigen Jahren auf eigene Ausbildung. „Es ist reizvoll zu sehen, an welchen Projekten man beteiligt war. Das macht durchaus stolz“, sagt der Chef. Die Bogenbrücke über die Müritz-Elde-Wasserstraße bei NeustadtGlewe im Zuge der A24, die Eldetalbrücke mit 506 Metern Länge im Zuge des Weiterbaus der BAB A14 bei Grabow, die Schwimmende Wiese, der Marienplatz, die Graf-Schack-Allee in Schwerin oder die Skulptur „Der Reigen“ an der Staatskanzlei, welche Künstlerin Julia Hansen auf dem Betriebshof von Matthäi in Leezen gestaltete – die Liste der Bauten ist gleichermaßen lang wie interessant: „0815 kann jeder. Wir suchen Alleinstellungsmerkmale und freuen uns, die Region mitgestalten zu können.“ Barbara Arndt 8  Wirtschaftsregion Westmecklenburg Wirtschaftskompass 11 | 12 | 2024

Von der Vision zum Projekt. 3000 Referenzen Wir beraten Sie gern persönlich. Dipl.-Ing. Fr. Bartram GmbH & Co. KG Ziegeleistraße · 24594 Hohenwestedt Tel. +49 (0) 4871 778-0 Fax +49 (0) 4871 778-105 info@bartram-bausystem.de MITGLIED GÜTEGEMEINSCHAFT BETON im Industrie- und Gewerbebau WWW.BARTRAM-BAUSYSTEM.DE über Das individuelle Bau-System Entwurf und Planung Eigenes Fertigteilwerk Festpreis Fixtermin 50 Jahre Erfahrung Alles aus einer Hand BBS_AZ_2023_09793_IHK_SH_58x185_RZ_2023-10-05_AS.indd 1 05.10.23 08:43 Anzeigen im WIKO Telefon: 0385 760 520 Fax: 0385 760 52 60 anzeigen@maxpress.de www.maxpress.de Jede und jeder dritte bricht seine Ausbildung vorzeitig ab, wie das Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) deutschlandweit für das Jahr 2022 berichtet. Der Entwicklung bietet das Netzwerk SchuleWirtschaft MV die Stirn. In der Region Schwerin setzen Christina Müller und Kevin Friedersdorf von MANDARIN frische Impulse. Die beiden lösen Jens-Peter Trulsen als führenden Vertreter der Wirtschaft ab. Der Geschäftsführer der Hans Bode GmbH hat das Netzwerk der Region Schwerin zehn Jahre geleitet. Dafür erhielt er auf der Jahrestagung von SchuleWirtschaft MV die Goldene Ehrennadel. Im Netzwerk SchuleWirtschaft machen sich landesweit 21 regionale Arbeitskreise stark. Lehrkräfte aller Schulformen, Vertretende aus Unternehmen und aller Branchen setzen sich ein für einen gelungenen Übergang von der Schule in den Beruf. Sie organisieren Jobmessen, Azubi-Schüler-Treffen, Praktika und mehr. Mit Erfolg: Netzwerke wie in Malchin glänzen mit nachweislich höheren Bewerberzahlen und besetzten Ausbildungsplätzen in Unternehmen. Auch das Bildungsministerium schreibt in seiner aktuellen Richtlinie unter anderem 30 statt bisher 25 Tage zur Berufsorientierung an Schulen fest. Christina Müller und Kevin Friedersdorf organisieren in der Region Schwerin das erste Netzwerktreffen für Vertreterinnen und Vertreter aus Schule und Wirtschaft. Am Dienstag, 3. Dezember 2024, um 15 Uhr im Haus am See, Mueßer Bucht 1, in Schwerin. Wer mitmachen möchte, meldet sich bei Kevin Fredersdorf unter der E-Mail-Adresse SchuleWirtschaft@mandarin.digital. Innerhalb der Probezeit ist die Möglichkeit, das Ausbildungsverhältnis zu kündigen, stark vereinfacht. Danach ist eine Kündigung nur noch im Ausnahmefall „aus wichtigem Grund“ möglich. Zu Beginn der Berufsausbildung steht eine mindestens ein- bis höchstens viermonatige Probezeit, die nach dem Berufsbildungsgesetz (BBiG) vorgeschrieben ist. Für viele Ausbildungsverträge, die am 1. September begonnen haben, endet die Probezeit am 31.12.2024. Da die Probezeit schon zur Berufsausbildung gehört, bestehen auch die vollen beiderseitigen Rechte und Pflichten der Ausbildenden und Auszubildenden. Die Probezeit dient als eine Art „Bewährungsprobe“ dem gegenseitigen Kennenlernen von Ausbildungsbetrieb und Auszubildenden. Nach der Probezeit kann das Berufsausbildungsverhältnis nur noch aus einem wichtigen Grund ohne Einhalten einer Kündigungsfrist gekündigt werden. Also nur bei massiven Verstößen gegen den Ausbildungsvertrag. Dabei ist zu berücksichtigen, dass das Ausbildungsverhältnis ein Erziehungsverhältnis ist. Auch eine einvernehmliche Verlängerung der Probezeit über das Höchstmaß von vier Monaten hinaus scheidet aus. Sie ist nur dann zulässig, wenn es während der Probezeit zu Unterbrechungen kommt (z. B. durch Krankheit des Auszubildenden), die mehr als ein Drittel der Probezeit in Anspruch nehmen. Erst dann kann die Probezeit um die Unterbrechungsdauer verlängert werden. Letztlich ist das Ziel der Probezeit eine Entscheidung darüber, ob das Ausbildungsverhältnis bis zum Ende der Ausbildung weitergeführt werden soll. Kommt nun ein Vertragspartner zu der Überzeugung, dass das Berufsausbildungsverhältnis nicht seinen Erwartungen entspricht, kann er es während der Probezeit jederzeit und auch fristlos kündigen. Findet das Betriebsverfassungsrecht Anwendung, so muss der Betriebsrat gehört werden. Eine ohne Anhörung des Betriebsrats ausgesprochene Kündigung ist unwirksam. Die Kündigung muss schriftlich erfolgen und dem Empfänger noch vor dem Ende der Probezeit zugegangen sein.  VON DER SCHULE IN DEN BERUF Netzwerk sucht Engagierte  AUSBILDUNG Das Ende der Probezeit beachten! Bild: Pixabay play-stone IHK ZU SCHWERIN Peter Todt  0385 5103-401 todt@schwerin.ihk.de Aus- und Weiterbildung  9 Wirtschaftskompass 11 | 12 | 2024

Bild: IHK Der Bundestag hat das Gesetz zur Einführung eines Chancen-Aufenthaltsrechts verabschiedet. Die bisherige Praxis der Kettenduldungen wird beendet. Geflüchtete können unter bestimmten Voraussetzungen ein dauerhaftes Bleiberecht erlangen. Das Gesetz sieht u.a. folgendes vor:  Einführung eines Chancen-Aufenthaltsrechts: Menschen, die sich zum Stichtag 31. Oktober 2022 seit fünf Jahren gestattet oder geduldet in Deutschland aufhalten, erhalten auf Antrag für 18 Monate eine Chancen-Aufenthaltserlaubnis. Ausgeschlossen sind Straftäter sowie Personen, die ihre Abschiebung aufgrund wiederholter und vorsätzlich falscher Angaben über ihre Identität verhindert haben. Im Vergleich zum Entwurf der Bundesregierung wurde der Stichtag vom 1. Januar 2022 auf den 31. Oktober 2022 verschoben und die Gültigkeitsdauer von einem Jahr auf 18 Monate verlängert. Diese Zeit kann genutzt werden, um die Voraussetzungen für einen Aufenthaltstitel nach §25a AufenthG für gut integrierte Jugendliche oder §25b AufenthG bei nachhaltiger Integration zu erfüllen (insb. Identitätsklärung, Lebensunterhaltsicherung und Sprachkenntnisse).  Änderung der Bleiberechtsregelung nach § 25a AufenthG: Gut integrierte junge Menschen unter 27 Jahren (statt unter 21 Jahren) können nach drei Jahren (statt nach vier Jahren) ein Bleiberecht erhalten. Im Vergleich zum Entwurf der Bundesregierung wurde eine Vorduldungszeit von 12 Monaten als Voraussetzung für die Titelerteilung eingeführt.  Änderung der Bleiberechtsregelung nach §25b AufenthG: Gut integrierte Geduldete erhalten nach sechs (statt nach acht Jahren) oder nach vier Jahren (statt nach sechs Jahren), wenn ein minderjähriges Kind im Haushalt lebt, ein Bleiberecht.  Asylbewerber können unabhängig von ihrer Bleibeperspektive schon im laufenden Asylverfahren Integrations- und Berufssprachkurse besuchen.  Der Familiennachzug von Angehörigen von Fachkräften wird erleichtert, indem Familienangehörige nicht mehr vor der Einreise nach Deutschland ihre Deutschkenntnisse nachweisen müssen. Ein Infopapier zum Chancen-Aufenthaltsrecht steht für Sie zum Download unter www.ihk.de/schwerin, Dokumenten Nr. 6166404, bereit. ACHTUNG! Das Chancen Aufenthaltsgesetz tritt am 31.12.2025 wieder außer Kraft.  KETTENDULDUNG WIRD BEENDET Das Chancen-Aufenthaltsrecht IHK ZU SCHWERIN Astrid Ludwig  0385 5103-422 ludwig@schwerin.ihk.de Die Industrie- und Handelskammer zu Schwerin schreibt zum 15. Mal den Wettbewerb "TOP- Ausbildungsbetrieb" aus, dieser wird im Rahmen der Veranstaltung am 27.05.2025 vergeben. Der "TOPAusbildungsbetrieb" engagiert sich nicht nur für eine exzellente Ausbildung, sondern bietet seinen Auszubildenden auch langfristig Perspektiven und Entwicklungschancen im Unternehmen. Die Unternehmerinnen und Unternehmer der Wirtschaftsregion Westmecklenburg ermöglichen dadurch zahlreichen Jugendlichen eine Ausbildung und geben ihnen eine Basis zum Einstieg ins Berufsleben. Neben der Bereitstellung von Ausbildungsplätzen tritt die Qualität der Ausbildung stärker in den Vordergrund. Unternehmen finden häufig aus den unterschiedlichsten Gründen keine geeigneten Bewerber für ihre Ausbildungsplatzangebote. Das ist angesichts der drastisch gesunkenen Schulabgängerzahlen und des sich bereits vielerorts abzeichnenden Fachkräftemangels ein deutliches Signal an alle gesellschaftlichen Kräfte Jugendlichen Perspektiven aufzuzeigen und sowohl für Berufsausbildung als auch für deren weiteren Ziele zu werben. Dabei ist die Berufsausbildung ein permanenter Prozess. Besondere Initiativen, Kontinuität, Kreativität und Qualität der Unternehmen im Bereich der beruflichen Ausbildung machen allerdings den Unterschied aus und sind Kriterien für den Wettbewerb. Diese Kriterien tragen dazu bei, auch von außen als „TOP- Ausbildungsbetrieb“ wahrgenommen zu werden. Die Ausschreibungskriterien sowie den entsprechenden Fragebogen finden Sie unter www.ihk. de/schwerin, Dokumenten Nr.: 5987522 Bitte senden Sie die Bewerbungsunterlagen einschließlich des Fragenkatalogs bis spätestens 31.01.2025 an die IHK zu Schwerin  IHK-WETTBEWERB Ausschreibung zum TOP- Ausbildungsbetrieb 2025 IHK ZU SCHWERIN Volker Rudolph  0385 5103-415 rudolph@schwerin.ihk.de 10  Aus- und Weiterbildung Wirtschaftskompass 11 | 12 | 2024

Der konjunkturelle Gegenwind hat wieder zugenommen. Im Vergleich zur Frühsommerumfrage fällt der IHK-Konjunkturklimaindex für Westmecklenburg um -4,9 Punkte auf 88,6 Zähler. Die leise Hoffnung aus dem Frühsommer dieses Jahres auf eine konjunkturelle Aufhellung sind verflogen. Der Index liegt damit seit einem Jahr beständig unterhalb der Wachstumsschwelle von 100 Punkten. Der Index bildet die Einschätzungen der Unternehmen zur aktuellen Lage sowie zu ihren Geschäftserwartungen ab.  WIRTSCHAFTSPOLITIK: KEINE WERTSCHÄTZUNG FÜR DEN MITTELSTAND?! Der deutlich überwiegende Teil der teilnehmenden Unternehmen sind kleine und mittlere Unternehmen. Sie geben als Gründe für ihre schlechte oder nur befriedigende Situation besonders folgende Punkte an:  zu viel Bürokratie,  eine allgemeine Kauf- und Investitionszurückhaltung,  eine schlechte Lage auf dem Bau,  ein hoher Kostendruck und Preissteigerungen,  weiterhin hohe Energiekosten,  fehlende Arbeitskräfte  sowie eine insgesamt schlechte Wirtschaftspolitik. Des Weiteren werden individuell belastende Baustellen mit unzureichenden Wegeführungen, Unsicherheiten in der Gesundheitspolitik sowie im Medizinproduktebereich genannt. Insgesamt stellt sich die westmecklenburgische Wirtschaft die Frage, ob die Politik den Mittelstand nicht mehr wertschätze. Die wenigen positiven Stimmen sprechen besonders von einer guten Positionierung ihres Unternehmens im jeweiligen Markt. Die Unternehmen zählen größtenteils zu den Dienstleistungen. Den vollständigen Konjunkturbericht für Westmecklenburg können Sie auf unserer Internetseite unter der Dokumentennummer 6293386 abrufen.  KONJUNKTURANALYSE Rauer Gegenwind für die Wirtschaft IHK ZU SCHWERIN Marco Woldt  0385 5103-207 woldt@schwerin.ihk.de Konjunkturbericht der IHK zu Schwerin | Herbst 2024 IHK-KONJUNKTURKLIMAINDIZES FÜR WESTMECKLENBURG, MECKLENBURG-VORPOMMERN UND DEUTSCHLAND 140 130 120 110 100 90 80 70 60 Index IHK-Konjunkturklimaindex für Westmecklenburg IHK-Konjunkturklimaindex für Mecklenburg-Vorpommern DIHK-Konjunkturklimaindikator für Deutschland GESCHÄFTERWARTUNGEN DER UNTERNEHMEN Angaben in Prozent J = Jahresbeginn, F = Frühsommer, H = Herbst H 2024 F 2024 J 2024 H 2023 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 besser gleich bleibend schlechter KONJUNKTUR: RAUER GEGENWIND FÜR DIE WIRTSCHAFT Der konjunkturelle Gegenwind hat wieder zugenommen. Im Vergleich zur Frühsommerumfrage fällt der IHK-Konjunkturklimaindex für Westmecklenburg um -4,9 Punkte auf 88,6 Zähler. Der Index liegt damit seit einem Jahr beständig unterhalb der Wachstumsschwelle von 100 Punkten. Er bildet die Einschätzungen der Unternehmen zur aktuellen Lage sowie zu ihren Geschäftserwartungen ab. Während die Lageeinschätzung der Unternehmen im Vergleich zur Vorumfrage Frühjahr 2024 konstant geblieben ist, haben sich die Erwartungen verschlechtert. 43 Prozent der Unternehmen rechnen aktuell mit sich verschlechternden wirtschaftlichen Bedingungen (Frühjahr 2024 = 35 Prozent). Die leise Hoffnung aus dem Frühsommer dieses Jahres auf eine konjunkturelle Aufhellung ist damit verflogen. WIRTSCHAFTSPOLITIK: KEINE WERTSCHÄTZUNG FÜR DEN MITTELSTAND?! Der deutlich überwiegende Teil der teilnehmenden Unternehmen sind kleine und mittlere Unternehmen. Sie geben als Gründe für ihre schlechte oder nur befriedigende Situation besonders folgende Punkte an: • zu viel Bürokratie, • eine allgemeine Kauf- und Investitionszurückhaltung, • eine schlechte Lage auf dem Bau, • ein hoher Kostendruck und Preissteigerungen, • weiterhin hohe Energiekosten, • fehlende Arbeitskräfte • sowie eine insgesamt schlechte Wirtschaftspolitik. Des Weiteren werden individuell belastende Baustellen mit unzureichenden Wegeführungen, Unsicherheiten in der Gesundheitspolitik sowie im Medizinproduktebereich genannt. Insgesamt stellt sich die westmecklenburgische Wirtschaft die Frage, ob die Politik den Mittelstand nicht mehr wertschätze. Die wenigen positiven Stimmen sprechen besonders von einer guten Positionierung ihres Unternehmens im jeweiligen Markt. Die Unternehmen zählen größtenteils zu den Dienstleistungen. RISIKEN: POLITIK ALS RISIKOFAKTOR Die konjunkturellen Sorgen belasten die Wirtschaft. Eine schwache Inlandsnachfrage wird von 59 Prozent der teilnehmenden Unternehmen als Risiko ihrer wirtschaftlichen Entwicklung genannt. Knapp dahinter folgen mit 57 Prozent die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen. Zwar schwächt sich der Anteil im Vergleich zur Vorumfrage etwas ab, doch insgesamt bewegt sich der Anteil auf einem weiterhin sehr hohen Niveau. Als Begründung werden vereinzelnd die hohe Bürokratielast und eine Stärkung demokratiefeindlicher Kräfte genannt. 43 42 15 35 49 16 43 46 11 43 47 10 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024 Quellen: IHK zu Schwerin, IHKs in MV, DIHK | Aufgrund der Pandemie wurde im Frühsommer 2020 keine Umfrage auf Landesebene durchgeführt. Ein Wert kann daher nicht ausgewiesen werden. GESCHÄFTSLAGE DER UNTERNEHMEN Angaben in Prozent gut befriedigend schlecht 24 33 43 Bild: Pixabay crane Rubrik  11 Wirtschaftskompass 11 | 12 | 2024 • • • • •

Bilder: BDEW; WEMAG/Stephan Rudolph-Kramer Das zum 11. Mal durchgeführte Energieforum bot die Kontinuität die sich IHK-Präsident Matthias Belke auch im energiepolitischen Sinne in seiner Begrüßung wünschte. Gleichzeitig verbunden war damit der Wunsch nach einem wirtschaftlich ausgewogenen Infrastrukturwandel. Die Gestalter und Akteure, die sich zum Austausch in die IHK zu Schwerin einfanden, brauchen Verlässlichkeit von der Politik und sichtbare Geschäftsmodelle.  ENERGIESTANDORT NORDDEUTSCHLAND Heute hat insbesondere der Energiestandort Norddeutschland jedoch noch mit enormen Herausforderungen zu kämpfen. Die Unternehmen im Land sind seit Jahren durch erhöhte Netzentgelte und somit höheren Strompreisen belastet. Die IHK zu Schwerin begrüßt daher ausdrücklich, dass die Bundesnetzagentur eine fairere Verteilung der Netzentgelte ab nächstem Jahr anstrebt. Das bringt eine spürbare Entlastung für die Regionen, die auch die deutschlandweite Energiewende durch einen starken Ausbau der Erneuerbaren Energien vorantreiben. Es bleibt auch weiterhin kritisch zu beobachten, ob die Entlastungen in den betroffenen Regionen ausreichen, um den ersten Verlagerungen geplanter Investitionen von Unternehmen entgegenzuwirken bzw. neue Ansiedlungen erreichen zu können. Damit unsere Region im nationalen und internationalen Standortwettbewerb ein attraktiver Wirtschaftsstandort sein kann, braucht es faire Wettbewerbsbedingungen. Eine Region, die erneuerbaren Strom in hohen Mengen verfügbar hat, sollte mindestens gleichberechtige Ansiedlungschancen im Vergleich zu Regionen haben, die diesen Vorteil nicht aufzeigen können. Die Rahmenbedingungen entsprechend anzupassen war eine klare Forderung der IHK an die Politik. Für die Integration der Erneuerbaren Energien benötigen wir den Netzausbau zum Transport und Verteilung. Der Ausbau ermöglicht zudem die Kopplung der Sektoren. Enorme Investitionen sind dafür zu stemmen. Die Wirtschaft braucht Investitionssicherheit, eine Beschleunigung von Genehmigungsverfahren und eine vereinfachte Regulatorik.  ZIELE UND REALITÄT Den bundesdeutschen und europäischen Blick auf die energiepolitischen Herausforderungen lieferte Dr. Sebastian Bolay von der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK). Der Investitionsbedarf in die Netze liegt bei ca. 600 Milliarden Euro und darf nicht allein auf die Strompreise abgewälzt werden. Die Strompreise in Deutschland sind für Unternehmen teilweise vier Mal so hoch wie für die Wettbewerber in anderen Ländern. Wenn die Übertragungsnetzentgelte über den Klima- und Transformationsfond (KTF) aus dem Bundeshaushalt entlastet würden, könnten alle Unternehmen profitieren. Die Auswirkungen des von der EU-Kommission vorgeschlagenen Klimaziels für 2040 analysiert eine Studie, die die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) und der Verband Kommunaler Unternehmen (VKU) kürzlich vorgestellt haben. Nach den Emissionsprognosen der EU-Mitgliedstaaten wird bereits das für 2030 anvisierte europäische Ziel einer 55-prozentigen CO2Reduktion verfehlt. Das Erreichen eines 2040-Ziels von minus 90 Prozent erscheint nicht erreichbar. Das vorgeschlagene Klimaziel 2040 beruht demnach auf zu optimistischen Annahmen. Die Verfügbarkeit von Technologien, Fachkräften, Rohstoffen und investiven Mitteln ist anzuzweifeln. Es macht keinen Sinn, langfristige Ziele zu verschärfen, wenn man kurzfristigere nicht erreichen kann. Dies führt nur zu mehr Regulierung, steigenden Kosten und politischen sowie wirtschaftlichen Verwerfungen. Vielmehr steht die Frage, wie das Ziel für 2030 kosteneffizient und wirtschaftlich tragbar erreicht werden kann.  HOHE INVESTITIONEN NOTWENDIG Der Geschäftsführer der BDEW-Landesgruppe Norddeutschland, Dr. Torsten Birkholz, wurde konkret. Um die Ziele der Energiewende zu erreichen, sind Investitionen von 721 Milliarden Euro bis 2030 notwendig. Dabei hat mit 49 Prozent den größten Anteil der Ausbau der Stromerzeugung, gefolgt mit 41 Prozent „Wirtschaft braucht Energie: Nachhaltige Wege in die Zukunft“ war Gegenstand und Motto des Energieforums Mecklenburg-Vorpommern 2024. Politik, Unternehmen und Wissenschaft nutzten die Plattform zum Austausch und für die Suche nach Lösungen. Der Einladung der Industrie- und Handelskammer zu Schwerin, der WEMAG, der Stadtwerke Schwerin und der Akademie Schwerin e. V. folgten 150 Gäste. Wirtschaft braucht Energie IHK ZU SCHWERIN Thomas Lust  0385 5103-308 lust@schwerin.ihk.de  „Erforderliche Investitionen, um die Ziele der Energiewende bis 2030 und 2035 zu erreichen“ 12  Standortpolitik Wirtschaftskompass 11 | 12 | 2024

Bilder: Kurverwaltung der Gemeinde Ostseebad Zinnowitz Neue Strandstraße 30 17454 Ostseebad Zinnowitz 038377/4920 www. zinnowitz.de Die Gemeinde Ostseebad Zinnowitz sucht Investoren/Betreiber für ein am Seebrückenvorplatz neu zu errichtendes Gebäudeensemble bestehend aus: - einemGebäude für Innen - und Außengastronomie - einemGebäude für Einzelhandel Interessenbekundungsverfahren zur Ermittlung geeigneter Investoren und Betreiber für Gastronomie- und Einzelhandelsgebäude am Seebrückenvorplatz des Ostseebades Zinnowitz Zu bebauen sind zwei Baufelder. Zur Umsetzung ist eine Änderung des bestehenden B-Planes notwendig, wobei die Interessen der Investoren/Betreiber Berücksichtigung finden können. Die Gestaltung der Baukörper soll auf beiden Seiten identisch und muss der touristischen Bedeutung und der benachbarten Bebauung angemessen und hochwertig sein. Gesucht werden branchenerfahrene Investoren/Betreiber. Bonität, Zuverlässigkeit und Leistungsstärke werden vorausgesetzt. Ausführlichen Unterlagen zur Einsicht und zum Download unter: https://www.amtusedomnord.de/gemeinden/zinnowitz/immobilien oder https://go.zinnowitz.de/ausschreibungen für den Ausbau der Energienetze für Strom, Gas und Wassersoff. Bis 2035 werden dann nochmals 493 Mrd. Euro an Investitionen erwartet. Neben den Investitionskosten muss auch der hohe Personalaufwand bei den Energieversorgern berücksichtigt werden. Die Rahmenbedingungen der Transformationsprozesse in den Energiesystemen müssen zeitnah nachjustiert werden, z.B. die Rahmenbedingungen für den zukünftigen Betrieb von Gas- und Wasserstoff-Verteilnetzen. Ein pragmatisches Netzanschlussmanagement ist dringend notwendig. Die Investitionen müssen durch einen unbeschwerten Zugang zu Kapital möglich werden. Die Energiewendekosten müssen gemeinschaftlich solidarisch verteilt werden.  WÄRMEWENDE Die Stadtwerke Schwerin und die WEMAG sehen die Transformationsplanung und kommunale Wärmeplanung auf dem Weg, gleichzeitig aber auch eine herausfordernde Umsetzung auf dem Weg zur Klimaneutralität und den Etappenzielen 2035 bis 2050. Die Landeshauptstadt will die klimaneutrale Wärmeversorgung umsetzen, wobei das Fernwärmenetze eine entscheidende Rolle spielt. Anfang nächsten Jahres wird ein Konzept zur Kommunalen Wärmeplanung vergeben. Im Ergebnis werden die Stadtwerke einen gebäudescharfen Wärmeatlas erstellen, mit Wärmebedarfsdichte und Wärmeliniendichte. Der Investitionsbedarf in das Stromnetz kann so ermittelt werden. Für die WEMAG ergeben sich andere strukturelle Herausforderungen für die Wärmeplanung nach Gesetzeslage. Strom bevorzugt aus regionalen EE-Anlagen in Kombination mit Wärmepumpen, können eine sinnvolle Wärmequelle insbesondere in der Fläche sein. Wann „Wärmestromnetze“ zur Versorgung von dezentralen Stromheizungen rechtlich, technisch und wirtschaftlich möglich und sinnvoll, muss im Einzelfall geprüft werden. Bei allen Lösungen müssen Ingenieure und Kaufleute zusammenarbeiten. Behörden müssen geschult und personell ausreichend ausgestattet werden. Entscheidendes Kriterium ist dabei die Wirtschaftlichkeit, sowohl auf Versorger-Seite als auch auf Kundenseite.  MINISTERIELLE PODIUMSDISKUSSION Christian Pegel, Minister für Inneres, Bau und Digitalisierung und Reinhard Meyer, Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit konnten im Gespräch mit dem technischer Vorstand WEMAG AG, Thomas Murche, die besondere Rolle unseres Bundeslandes im Norden bei der Energiewende beleuchten. So rechnet Minister Meyer ab 2025 mit einer jährlichen Entlastung von  Beteiligten sich an der lebhaften Diskussion intensiv: Dr. Josef Wolf, Geschäftsführer der Stadtwerke Schwerin, Thomas Murche, Technischer Vorstand der WEMAG AG, Reinhard Meyer, Minister bfür Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit sowie Christian Pegel, Minister für Inneres, Bau und Digitalisierung (v.l.). 170 Millionen Euro. Dies resultiert aus der neuen Verteilung der Mehrkosten, die in Stromnetzen mit viel erneuerbarer Stromerzeugung entstehen. Neben Wind, Sonne und ziemlich viel Platz hat Mecklenburg-Vorpommern auch beste geologische Voraussetzungen für die Nutzung von Erdwärme und großes Potenzial bei der Herstellung von grünem Wasserstoff, so der Minister und sieht eine riesige Chance auf neue wirtschaftliche Stärke und viele gut bezahlte Arbeitsplätze im Land. Alle Informationen, Vorträge und Impressionen und Filmbeiträge unter www.ihkzuschwerin.de (Dokumentennummer 6288630). Standortpolitik  13 Wirtschaftskompass 11 | 12 | 2024

Viele Bundesländer haben sie schon, einige setzen sie bereits um – eine landesweite Wasserstoffstrategie. Mecklenburg-Vorpommern hängt, man möchte sagen, wieder etwas hinten dran. Nach der Europäischen, Nationalen und der Norddeutschen Wasserstoffstrategie nun also auch die Strategie für Mecklenburg-Vorpommern. Das Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Mecklenburg-Vorpommern hatte Ende Oktober in die IHK zu Schwerin geladen, zu einem offenen Dialog, einem „Zukunftsdialog Wasserstoff“, um mit den Akteuren des energetischen Infrastrukturwandels die besten Pläne und Lösungsansätze zusammenzutragen und zu diskutieren. Arbeitsgruppen befassten sich mit Erzeugung und Import, Transport und Speicherung, Verbrauch und Verarbeitung, Forschung und Fachkräfte sowie den Rahmenbedingungen und Kooperationen. Minister Reinhardt Meyer stellte in seiner Begrüßung klar, dass grüner Wasserstoff das Ziel sein muss. Er plädierte für pragmatisches Vorgehen und mehr Wirtschaftsansiedlungen, um den notwendigen Wasserstoffmarkthochlauf zu schaffen. Das Kappen der Pläne von Ontras sogar nach der Zusage von Fördermittel für die IPCEI-Wasserstoffprojekte in MV und der damit verbundenen Absage an die die Nord-Süd-Pipeline von Güstrow aus in das deutsche und europäische Wasserstoffnetz, beklagte Minister Meyer nochmals. Als Grund nennt Ontras die fehlende Wirtschaftlichkeit. So soll der Wasserstoff günstiger über Rostock-Lubmin-Berlin transportiert werden.  KRITIK DER IHK BEREITS IM KONSULTATIONSVERFAHREN DES BUNDES Die Industrie- und Handelskammer zu Schwerin hatte die Abänderung der Pläne für das Wasserstoffkernnetz aus dem letzten Jahr bereits für wettbewerbsschädlich kritisiert. Diese nämlich benachteiligte bereits große Teile von Mecklenburg-Vorpommern und läuft auch gesamtvolkswirtschaftlich betrachtet auf eine Fehlentwicklung hinaus. Systemrelevante Speicher, wie der Speicher Kraak, aber auch zukünftige wirtschaftliche Ansiedlungen und Entwicklungen bleiben damit hier in der Region außen vor. Der Ausbau der Offshore-Windenergie, eine dezentrale Elektrolyseurstruktur und künftige Wasserstoff-Importe müssen aber bei der bundesweiten Infrastruktur von morgen berücksichtigt werden. Bei einer bereits jetzt erkennbaren Verstärkung des Trends hin zur Green Production ist es etwa für die Ernährungsbranche besonders wichtig ihre Produktion wie auch Logistik CO2-neutral fortentwickeln zu können. Ist eine Umstellung auf Wasserstoff mangels vorhandener Infrastruktur nicht möglich, werden die regionalen Produktionsstandorte abwandern. Gleiches gilt für die Tourismusstandorte landesweit. Der Grüne Tourismus ist längst kein Schlagwort mehr, sondern Realität Um nochmals die besondere Rolle des Nordens und speziell des Nordostens deutlich zu machen: Wir gewährleisten nicht nur eine Produktion der Grünen Energie vor Ort, Mecklenburg-Vorpommern wird auch durch die hier betriebenen systemdienlichen Elektrolyseure eine verlässliche bundesweite Energieversorgung ermöglichen. Dies macht auch volkswirtschaftlich Sinn für den Süden und sollte ebenso wie systemdienliche fossile Kraftwerke in der Übergangsphase finanziell unterstützt werden. Und um weiter ganz konkret zu werden: im Bereich der Wasserstoffinfrastruktur ist eine Anbindung Westmecklenburgs an das Wasserstoffkernnetz geboten, nicht zuletzt aufgrund der perspektivisch auch systemischen Rolle des Speicher Kraaks für die Versorgung Norddeutschlands mit Wasserstoff.  INDUSTRIEPOLITIK MIT H2-STRATEGIE KOPPELN In den weiteren Diskussionen wurde deutlich, dass Mecklenburg-Vorpommern als sogenanntes Energiebindeglied Deutschlands fungieren kann hin zum Baltikum und Nordosteuropa. Notwendig sind dezentrale Lösungen zur Umwandlung des Grünstroms, zur Nutzung der Prozesswärme und des Wasserstoffs und auch für die Einleitung von hier erzeugtem Wasserstoff in die Verteilnetze. Daraus abgeleitet ergibt sich eine Industriepolitische Strategie, die Industrie- und Gewerbeansiedlungen mit der Nutzung der erneuerbaren Energien und Wasserstoff verknüpft. Ein Konzept, dass die Industrie- und Handelskammern bereits seit drei Jahren vorgelegt haben. Unser Land mit seiner hohen Produktionskapazität für erneuerbare Energien, wie Windenergie, Photovoltaik, Geothermie und Biomasse bietet die besten Bedingungen für eine Transformation zu einer klimaneutralen Wirtschaft. Hiervon müssen unsere Unternehmen profitieren können. Wir benötigen Entlastungen sowie Verlässlichkeit und Planbarkeit von der Politik. Die Landesregierung hat mit der Vorlage einer Wasserstoffstrategie die Chance, dem gerecht zu werden.  STRATEGIE FÜR MECKLENBURG-VORPOMMERN Zukunftsdialog Wasserstoff IHK ZU SCHWERIN Thomas Lust  0385 5103-308 lust@schwerin.ihk.de Bild: IHK 14  Standortpolitik Wirtschaftskompass 11 | 12 | 2024

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