Ilim Nordic Timber, eines der großen Unternehmen im Wismarer Holzcluster, hat einen großen Erfolg zu verzeichnen – so durfte das Unternehmen aus Westmecklenburg einer ihrer Auszubildenden zur DIHKBestenehrung nach Berlin begleiten. Das erfolgreiche IHK-Ausbildungsunternehmen kann stolz auf Maria Bellmann verweisen, die auch nach Prüfungsabschluss ihre Zukunft in der Holzindustrie sieht. Maria Bellmann hat ihre Ausbildung als Holzbearbeitungsmechanikerin in dem Werk der Ilim Timber Nordic GmbH und Co. KG mit Bestnoten abgeschlossen und ist damit Bundesbeste in ihrem Lehrberuf geworden. Darauf hat sie auch gehofft, wie die 26-Jährige im Interview erzählt: „Wir hatten vor 20 Jahren schon mal einen Bundesbesten in meinem Ausbildungsberuf. Ich wollte ihn unbedingt um einen Punkt übertreffen – und das habe ich geschafft.“ Die Messlatte für nachkommende Auszubildende liegt also hoch, denn Bellmann hat 99 von 100 möglichen Punkten in ihren Abschlussprüfungen erzielt. Ralph Remde, einer ihrer Ausbilder und Leiter vom Wismarer Hobelwerk, hat nur Positives über die ehemalige Auszubildende zu berichten: „Frau Bellmann ist unwahrscheinlich konzentriert bei der Sache und arbeitet zuhause geistig durch, was sie am Tag gelernt hat.“ Und auch die 26-Jährige würde das neben der guten Vorbereitung durch die Berufsschule in Wismar als ihr Erfolgsgeheimnis bezeichnen. „Ich habe im Vergleich zu Klassenkameraden immer viel auf- und mitgeschrieben und hatte sowohl im Werk als auch in der Familie tausend Ansprechpartner, die ich mit meinen Fragen löchern konnte.“ Ihr Bruder hat praktischerweise nämlich die gleiche Ausbildung wie sie absolviert und auch ihr Vater arbeitet in der Holzindustrie. Schon als Kind ist sie dadurch früh mit dem Naturprodukt in Kontakt gekommen – und hat den Werkstoff lieben gelernt: „Wir haben selbst Brennholz für unseren Ofen geschlagen – das war Tradition.“ Doch der Weg zur passenden Ausbildung war zu diesem Zeitpunkt noch ein langer. So schlug sie nach der Schule verschiedene Berufswege ein: Hotellerie, Zahntechnik oder die Automobilbranche, um wenige zu nennen. „Ich wollte etwas Kreatives machen, aber die Unternehmen, die mich interessiert haben, waren alle zu weit weg. Ich habe sogar schon in der neunten Klasse ein Praktikum in der Holzindustrie gemacht, aber damals konnte ich mir das noch nicht vorstellen“, erzählt die Wismarerin über diese Zeit. Die Entscheidung für den Beruf als Holzbearbeitungsmechanikerin traf sie erst Jahre später durch ihren Bruder. „Ich hatte großen Respekt vor dem Schichtdienst. Hier wird nämlich sieben Tage die Woche rund um die Uhr gearbeitet – ob ich das bis zur Rente kann, weiß ich nicht. Aber ich habe es im Gegensatz zu manchen meiner Kollegen leichter: Ich habe nämlich einen klimatisierten Sitzplatz“, berichtet Bellmann. Vor allem aber hat sie nun etwas, was sie die Jahre davor nicht hatte: das Gefühl, einen Job gefunden zu haben, der zu ihr passt. Was sie besonders an ihrer Arbeit schätzt? „Den Zusammenhalt im Team – es fühlt sich familiär und nicht nach 600 Mitarbeitern im Werk an. 80 Prozent der Azubis bleiben außerdem hier und werden oft Schichtleiter – nach der Ausbildung ist also nicht Schluss mit dem Lernen, sondern es geht immer weiter.“ Wer also technisches Interesse mitbringe und einen abwechslungsreichen Job suche, der wird bei Ilim Nordic Timber in Wismar fündig. Was jetzt nach Ausbildungsabschluss ansteht? „Erstmal Geld verdienen und weitere Erfahrungen sammeln.“ IHK ZU SCHWERIN Kristina Albert 0385 5103-144 albert@schwerin.ihk.de BUNDESBESTE AUSZUBILDENDE AUS WESTMECKLENBURG Es geht ab im Sägewerk! Ilim Timber ist einer der führenden Produzenten von hochwertigem Nadelschnittholz, der sich für nachhaltige Forstwirtschaft einsetzt. Weltweit hat das Schweizer Unternehmen vier Standorte, darunter das größte Sägewerk Europas in Wismar. Ilim Nordic Timber verarbeitet vorrangig Fichte und Kiefer zu Schnittholz für die Hausbau-, Verpackungs- und Holzwerkstoffindustrie. Rund600Mitarbeitersind am mecklenburgischen Standort beschäftigt. Der Standort in Wismar bildet jedes Jahr in den Lehrberufen Holzbearbeitungsmechaniker/in, Industriemechaniker/ in, Elektroniker/in für Betriebstechnik sowie Land- und Baumaschinenmechatroniker/in aus. Angehende Holzbearbeitungsmechaniker/innen sind für die Sortierung und Kontrolle von Holz nach zertifizierten Qualitätsstandards zuständig. So übernehmen die Auszubildenden die Instandsetzung von Sägen, Messern und Fräsen sowie die Bedienung und Überwachung von Produktionsmaschinen und Anlagen verantwortlich. 14 Titelthema Wirtschaftskompass 01 | 02 | 2025
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