IHK-Magazin "Wirtschaftskompass", Ausgabe 01, 02/2025

Bilder: IHK  Bild links: v.l.n.r. Dr. Johanna Rüter, Franziska Bannwart, Linus Reiher, Felix Wiedemann entwickeln am MSH-Campus Schwerin neue Wirkstoffe für die Behandlung von Krebs  Franziska Bannwart und Prof. Dr. Aram Prokop im Labor der Kinderonkologie an der Helios-Klinik Schwerin  IM INTERVIEW Franziska Bannwart, herzlichen Glückwunsch zu Ihrer Auszeichnung und Ihren spannenden Forschungsergebnissen. Erklären Sie bitte kurz, welchen Stellenwert die Forschungsergebnisse für die Medizin haben und wie Sie sich deren Nutzung in den nächsten Jahren vorstellen können. Vielen Dank. Einen herzlichen Dank möchte ich auch hier noch einmal an die Ausrichtenden und Unterstützenden des Innovationspreises Schwerin und der Wissenschaftswoche 2024 richten. Die Forschungsergebnisse muss man hier im Gesamtkontext als Ergebnisse an einem Grundlagenmodell einordnen. Sie wurden ausschließlich an kultivierten Zellen im Labor gefertigt und können nur Rückschlüsse über die Wirkung im menschlichen Organismus vermuten lassen. Dennoch wird uns das Thema der Resensitivierung von resistenten Zellen vermutlich auch in Zukunft noch viel beschäftigen und die hier erhobenen Ergebnisse können ein wichtiger Grundstein für weitere Forschung und Weiterentwicklung entweder hier im Labor oder auch für andere Forschende sein. Was zeichnet das Forschungsklima am Standort Schwerin für Sie besonders aus? Da der universitäre Standort hier in Schwerin noch recht frisch und neu ist, ist es auch der hier entstandene Forschungsstandort. Diesen frischen Wind merkt man deutlich in der Motivation und dem Enthusiasmus der Lehrenden und gerade im Labor herrscht ein engagiertes und hilfsbereites Klima. Durch die enge Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Fachabteilungen hier an den Helios Kliniken kann ein produktives, interdisziplinäres Klima geschaffen werden, das sich in spannenden Kooperationen wiederfindet. Leider gibt es noch nicht allzu viele Forschungsgruppen, die sich hier und in der Umgebung niedergelassen haben, sodass ein Austausch im Umland schwerfällt. Aber ich bin zuversichtlich, dass in Zukunft auch weitere Forschungsgruppen hier entstehen oder den Weg hierher finden werden und den Standort weiter ausbauen. Auch die Unterstützung der MSH ist hier zu erwähnen, so werden beispielsweise Forschungstreffen mit Kooperationslaboren unterstützt und gefördert und vieles weitere möglich gemacht. Welche Unterstützung wünschen Sie sich für Ihre weitere Arbeit von der Politik und der Wirtschaft? Hier würde ich mich an der ein oder anderen Stelle über ein bisschen weniger Bürokratie freuen. Sei es beim Zugang von Forschungsstipendien, die für eine wissenschaftliche Promotion von großem Nutzen sein könnten, aber auch bei Anträgen für Forschungsgelder. Der enorme Bewerbungsaufwand und die oft vielen verschiedenen Stellen und Personen, die man für einige Informationen kontaktieren muss, schrecken meiner Meinung nach viele potenzielle Bewerbende ab. Würde man hier an der ein oder anderen Ecke den Vorgang verkürzen oder erleichtern hätten mehr Forschende einen Zugang zu häufig dringend benötigter Förderung. Außerdem würde ich mir einen wissenschaftlichen Rahmen des Austauschs wünschen, der auch hier in der Region geschaffen werden könnte, um sich themenspezifisch fort- und weiterzubilden. Nun ist die universitäre Dichte hier in Westmecklenburg nicht allzu groß, aber ich würde mir vermehrt Angebote wünschen, die gezielt heranwachsende Wissenschaftler:innen ansprechen und motivieren, sich auf wissenschaftlichen Gebieten weiterzubilden und ihnen eine berufliche Perspektive eröffnen und schaffen. MITARBEITER und medizinische Doktoranden arbeiten in Schwerin an neuen Wirkstoffklassen gegen bösartige Erkrankungen 14 Existenzgründung & Unternehmensförderung  29 Wirtschaftskompass 01 | 02 | 2025

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