Bild: IHK Die Auszubildenden der Schweriner IHK hatten sich für ihre Spende mit dem Dömitzer „Mutter-Vater-KindHaus“ eine ganz besondere Einrichtung ausgesucht und waren tief beeindruckt. Es war schon ein ganz spezieller Nachmittag, den Kathrin Kirschke, Ephraim Botwe, Jasmin Bohnet, Amelie Bradke, Jessica Pieper und Mila Prielipp da als Auszubildende in Dömitz im „Vater-Mutter-Kind-Haus“ erlebten. Im Gepäck hatten die jungen Leute, alle Auszubildende bei der IHK zu Schwerin, 1.250 Euro. Geld, das sie selbst mit vielen kleinen Aktionen, wie Kuchenverkauf oder Grillevents, gesammelt hatten. Das Geld kommt nun sehr jungen Müttern mit ihren kleinen und Kleinstkindern zugute, die in dem Kinder- und Jugendhaus Dömitz zum Teil über Jahre betreut werden. SCHWERPUNKT LIEGT BEI JUNGEN FAMILIEN Die Hintergründe der Unterbringung in der Einrichtung sind ernst. Die Betreuten habe mit Erziehungsschwierigkeiten oder auch Beziehungsstörungen zu kämpfen. Zudem sind Vernachlässigung und Misshandlung leider auch Dinge, mit denen einige der Bewohner Erfahrungen machen mussten. Der spezifische Schwerpunkt in diesem Jugendhaus liegt auf der autonomen und individuellen Arbeit jeder einzelnen Wohngruppe im Haus. Die Einrichtung dient ebenso dazu, Familien zu unterstützen und Kindern wie auch Jugendlichen mit Problemen, einen Zufluchtsort zu geben. Das alles schilderte Torsten Martens sehr eindringlich. Er war jahrelang Leiter des Hauses und ist jetzt der zuständige Bereichsleiter bei der Arbeiterwohlfahrt in Ludwigslust, die die Einrichtung seit vielen Jahren unter ihren Fittichen hat. SPENDE WIRD FÜR KÜCHENEINRICHTUNG VERWENDET Die Spende war hochwillkommen. Für das Geld soll zum Beispiel ein neuer Tisch in der Gemeinschaftsküche angeschafft werden, damit dort alle vernünftig essen können. Zudem will Martens höhenverstellbare Kinderstühle anschaffen. „Und wenn dann noch etwas übrig ist, dann machen wir zusammen noch einen Ausflug“, sagte Martens, der Bereichsleiter Hilfe zu Erziehung Kreisverband Ludwigslust ist. Die Auszubildenden zeigten sich beim Rundgang, der auch einen Einblick in die kleinen Wohnungen ermöglichte, tief beeindruckt. Waren doch die jungen Mütter in dem Haus faktisch gleichaltrig und haben dennoch in ihrem Leben mit ganz anderen Problemen zu kämpfen, als die Auszubildenden. EINRICHTUNG IST EINZIGARTIG IM LANDKREIS In seiner Art, mit einer Kapazität von fünf Plätzen für je eine Mutter mit Kind, ist die Einrichtung einzigartig im Landkreis und auch sehr gut ausgelastet. Die Einweisungen erfolgen meist über die Jugendämter, viele junge Mütter verbringen Monate und Jahre, um sich auf ein normales Familienleben mit ihren Kindern vorzubereiten. Untergebracht ist die Einrichtung in einer Villa, die einst ein Hamburger Kaufmann für seine Frau als Alterssitz bauen ließ. Das Haus wurde dann der Stadt übergeben, mit der Maßgabe, dass dort nur soziale Einrichtungen Platz finden dürften. Und so war die Villa einmal Lazarett und auch mal ein Krankenhaus. Durch den Zusammenschluss von drei Kinderheimen wurde es dann ab 1976 das sogenannte Kreiskinderheim mit maximal 129 Kindern. Nach der Wende hatte erst der Landkreis das Sagen, denn übernahm der Kreisverband der Arbeiterwohlfahrt. Auszubildende haben sich Spenderort selbst ausgesucht. Der Aufwand, der für die jungen Mütter, die mit ihren Aufgaben ohne Hilf überfordert wären, ist enorm. In der Einrichtung gibt es Betreuung rund um die Uhr an allen Tagen im Jahr. Insofern freute sich Martens im Namen seiner Kollegen über die Spende und die Aufmerksamkeit. In Begleitung der Jugendlichen war auch Peter Todt mit nach Dömitz gekommen, der amtierende Hauptgeschäftsführer und Geschäftsbereichsleiter Aus- und Weiterbildung bei der IHK. „Es ist bei uns Tradition, dass sich unsere Azubis ein soziales Projekt suchen, dass sie unterstützen. Dabei haben sie völlig freie Hand bei der Auswahl und Gestaltung. In diesem Jahr haben sie eine besonders gute Wahl getroffen“, so Todt. SPENDENAKTION IHK-Azubis mit viel Herz Stolz übergeben die AZUBIs der IHK zu Schwerin die Spendensumme über 1.250 Euro, die im ergebnis ihres Projektes zusammengekommen sind im Beisein des amtierenden Hauptgeschäftsführers der IHK zu Schwerin, Peter Todt (r,) an den Leiter des „Vater-MutterKind-Haus“ in Dömitz, Torsten Martens. Aus- und Weiterbildung 25 Wirtschaftskompass 05 | 06 | 2025
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