Bilder: IHK/Drachevsky west, uns bei der Entscheidung zur Seite – die Finanzierung für das gesamte Objekt stand.“ Die Eröffnung des Gebäudes erfolgte im Juli 2009. Seitdem wuchs auch das Mitarbeiterteam von Mutter und Sohn ebenso stetig wie rasant von zwölf auf heute 48 Mitarbeiter. Eine Entwicklung, die Frank Schadwinkel mitunter staunen lässt: „Ich muss sagen, uns erschreckt das auch manchmal. Denn man hat ja auch Verantwortung, dass die Leute glücklich sind und dass man sie in der heutigen Situation auch gehalten kriegt. Wir zahlen gut und setzen auf ein gutes, familiäres Arbeitsklima. Wir haben Mitarbeiter, die seit vielen Jahren bei uns arbeiten. Ohne unsere Mitarbeiter sind wir nichts und mit dem Neubau entschieden wir uns dann auch für den neuen Firmennamen – SEEPERLE. Ich freue mich, dass wir aus der Seeperle mittlerweile eine Marke gemacht haben. Wir sind als Betrieb stetig gewachsen und wir bleiben nicht stehen.“ Wie international das Team dabei ist, zeigt sich sowohl im Oberdeck als auch bei den Beschäftigten in der Produktion und dem Verkauf. Die Seeperle hat unter anderem Mitarbeiter aus Lettland, der Ukraine, Indien und Kasachstan. Gisela Schadwinkel betont stolz: „Jeder Mitarbeiter hat seine eigene Geschichte - egal aus welchem Land. Und mit Interesse können wir alle voneinander lernen." Die Seeperle engagiert sich außerdem nicht nur vor Ort wie unter anderem bei der Fußballjugend des SV Schifffahrt Hafen Wismar. Auch für das Land Mecklenburg-Vorpommern und die Region Westmecklenburg tritt das Unternehmen als Aussteller auf der Grünen Woche in Berlin auf. Das sei ein echtes Highlight für die Belegschaft, freut sich Gisela Schadwinkel: „Unsere Mitarbeiter wetteifern schon immer darum, wer dieses Jahr auf die Grüne Woche darf. Das ist dort zwar richtig anstrengend, aber alle sind hochmotiviert.“ TIPPS FÜR JUNGE UNTERNEHMERINNEN UND UNTERNEHMER Gefragt nach den Voraussetzungen für einen erfolgreichen Start in die Selbstständigkeit sind sich Mutter und Sohn Schadwinkel schnell einig: „Unterstützung von Anfang an ist genauso wichtig, wie zu wissen, wo man sich Hilfe holen kann“, so Gisela Schadwinkel. Sohn Frank sieht aber auch Handlungsbedarf: „Es müsste mehr Schulungsmöglichkeiten geben, damit die Leute wissen, was in der Selbstständigkeit auf sie zukommt. Denn sie müssen das Rüstzeug an die Hand bekommen, damit sie auch keine Illusionen haben, dass es ein steiniger Weg ist und man einen langen Atem braucht.“ Beide ziehen dabei auch Parallelen zu ihrem Familienbetrieb: „Wir hatten hier in den ersten Jahren auch wirklich zu tun, aber nach ein paar Jahren haben die Leute dann gesehen, dass wir am Markt sind und dann beginnt das Geschäft sich zu entwickeln“, wie Frank Schadwinkel betont. Seine Mutter ergänzt dabei sogleich: „Man muss gefordert werden, sich auch zu bilden. Alleine schon, was die Kostenseite angeht. Wenn man schaut, wie sich der Mindestlohn entwickelt hat, dann ist das zwar einerseits eine gute Sache, aber man muss auch sehen, wie man überhaupt seine Leute bezahlen kann. Das betrifft ja nicht nur den Lohn, sondern auch die Krankenkassenbeiträge, den Steuerberater etc.“ Das Mutter-Sohn-Gespann sieht die gegenwärtigen Bedingungen dabei auch durchaus kritisch und moniert die hohen Belastungen, die - unter dem Druck, das Geschäft in der Saison zu machen - mitunter an den Nerven zerren. Frank Schadwinkel: „Wir wollen ja unsere Mitarbeiter auch im Winter bezahlen, denn wir entlassen keinen. Erstens, weil wir es nicht wollen, und zweitens, weil wir es uns auch gar nicht leisten könnten, die guten Leute gehen zu lassen, denn die bekommen wir dann nicht wieder. Der Betrieb steht gut da. Mir ist auch wichtig, dass wir beide das zusammen machen, sodass wir dann auch einen fließenden Übergang haben.“ Hier springt ihm seine Mutter direkt bei: „Gott sei Dank! Wir haben damals ohne Eigentum oder Vermögen angefangen, den Betrieb aufzubauen, und wenn man heute zurückschaut auf das Erreichte, dann darf man schon ein bisschen stolz sein.“ Frank Schadwinkel Standortpolitik 21 Wirtschaftskompass 09 | 10 | 2025
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