3. D ie meisten Jugendlichen und jungen Erwachsenen schätzen an einer Ausbildung den Bezug zur Praxis (94 Prozent). Ebenso sollen für 93 Prozent der Befragten die beruflichen Aufgaben den eigenen Interessen entsprechen. Der Wunsch nach (Planungs-)Sicherheit spiegelt sich in den geforderten Übernahme- und Karrierechancen wider. Dabei erhoffen sich 92 Prozent der Befragten Karrieremöglichkeiten nach der Ausbildung im Unternehmen, das sind 2 Prozent mehr als im Vorjahr. Für mehr als Dreiviertel der Jugendlichen (77 Prozent) spielte bei der Wahl der Ausbildung die Nähe des Ausbildungsunternehmens zum Wohnort eine wichtige Rolle. Demnach halten Jugendliche die Suche des Ausbildungsbetriebes sehr regional. 4. N ach wie vor wurden die meisten Auszubildenden durch ihr persönliches Umfeld (51 Prozent) auf ihren Ausbildungsbetrieb aufmerksam, 28 Prozent der Befragten nutzten bei der Recherche die Internetseiten der Betriebe. Gut ein Viertel der Jugendlichen und jungen Erwachsenen bestätigten, dass sie Praktika und Ferienjobs bei der Wahl ihres ausbildenden Unternehmens bestätigten. Dies sind 5 Prozent mehr als im Vorjahr. 5. U m seinen Wunschberuf im Wunschbetrieb antreten zu können, lohnt es sich weiterhin schnell zu sein. Dies zeigt auch der Trend bei dem Zeitpunkt der Bewerbung. Über 60 Prozent der Befragten haben sich bis März 2024 für ihre im Sommer beginnende Berufsausbildung beworben. Trotz des Überangebots an Ausbildungsplätzen kann hier im Vorjahresvergleich eine Zunahme um 3 Prozent beobachtet werden. Der Rückgang Spätentschlossener könnte auf eine frühzeitige berufliche Orientierung und den Wunsch nach Planungssicherheit der Jugendlichen hindeuten. Dennoch boten sich auch den Spätentschlossenen Chancen. Knapp 16 Prozent der Teilnehmenden gaben an, sich noch ab Juli für ihren Ausbildungsplatz beworben zu haben. Ausbildungsverträge wurden in diesem Jahr mit den Auszubildenden noch schneller geschlossen. 65 Prozent der Jugendlichen erhielten innerhalb eines Monats die Zusage. Das sind 7 Prozent mehr als im Vorjahr. Daraus lässt sich schließen, dass die Unternehmen auf den akuten Bewerbermangel zu reagieren wissen. 6. D er Aktuelle Bewerbermarkt kommt den potenziellen Auszubildenden zugute. Mit nur einer Bewerbung erhielten über 34 Prozent der Jugendlichen eine Zusage. Etwa weitere 40 Prozent der Befragten benötigten zwischen 2 und 5 Bewerbungen, um den gewünschten Ausbildungsplatz zu erhalten. Zusammengenommen ist ein Anstieg um 5 Prozent im Vergleich zu 2024 erkennbar. 17 Prozent der Auszubildenden benötigten maximal 15 Bewerbungen für den Vertragsabschluss. Gut 9 Prozent der Teilnehmenden gaben an mehr als 15 Bewerbungen verschickt zu haben, bis sie eine Zusage erhielten. 7. A usbildungsinteressierte fanden fast immer das passende Angebot in der Nähe zum Wohnort. Gerade einmal 13 Prozent der Auszubildenden haben für die Aufnahme der Berufsausbildung den Wohnort gewechselt. Das sind 3 Prozent weniger als im Vorjahr. Weniger als ein Fünftel der Jugendlichen (19 Prozent) beanspruchen für den Berufsschulbesuch einen Wohnheimplatz oder Wohnung. 58 Prozent der Befragten ist der Weg zum Unternehmen bzw. der Berufsschule nicht zu weit entfernt. Für 26 Prozent der Teilnehmenden war der Weg zur Berufsschule bzw. Ausbildungsbetrieb zu weit entfernt oder die infrastrukturellen Bedingungen waren nicht ausreichend. 13 Prozent der Auszubildenden benötigen für die Fahrt zum Unternehmen über eine Stunde (einfache Fahrt). Dabei nutzt fast die Hälfte Aller (46 Prozent) öffentliche Verkehrsmittel. Dahingegen wenden 32 Prozent der Auszubildenden über eine Stunde auf, um zur Berufsschule zu gelangen (einfache Fahrt). Fast zwei Drittel (64 Prozent) der Befragten gaben an, für diesen Weg die öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen. 8. 8 7 Prozent der Auszubildenden würden ihren Ausbildungsbetrieb weiterempfehlen. Dabei schätzen fast alle Jugendlichen und jungen Erwachsenen (91 Prozent) besonders das gute Betriebsklima sowie das positive Image des Betriebes (92 Prozent). Gut 88 Prozent der Jugendlichen bescheinigten ihrem Betrieb Übernahme- sowie Karriere- und Aufstiegschancen. Ebenso sehen etwa 88 Prozent der Befragten gute Übernahme- sowie Aufstiegs- und Karrierechancen in ihrem Ausbildungsunternehmen. Von Unterrichtsausfällen in der Ausbildung sind 17 Prozent der Teilnehmenden oft oder sehr oft betroffen. Dabei konnte kein flächendeckender Ausfall erkannt werden, hier sind die Berufsschulen im Einzelnen zu betrachten. 9. V iele Unternehmen erkennen das Nutzungsverhalten Jugendlicher und junger Erwachsener auf Social Media. Daher werden diese Kanäle auch von Ausbildenden im Azubi-Recruiting genutzt. Die Befragten sind am meisten auf Instagram (79 Prozent), TikTok (62 Prozent) und YouTube (58 Prozent) aktiv. Drei Viertel der Auszubildenden gaben an, dass ihr Betrieb auf Social Media vertreten ist. Etwa 62 Prozent nehmen Social Media Angebote von anderen Ausbildungsunternehmen wahr. 10. D ie Angebote und Serviceleistungen in der Berufsbildung kommen auch bei Auszubildenden an. 43 Prozent der Befragten kennen die zuständige Ausbildungsberatung, welche als erste Ansprechinstanz bei Fragen rund um das Ausbildungsverhältnis fungiert. 34 Prozent der Azubis nehme als Angebote der Kammern regionale Berufsmessen wahr. Über einem Viertel der Auszubildenden (26 Prozent) sind verschiedene Workshops und Weiterbildungsformate für Azubis in den jeweiligen Kammern bekannt. (Befragungszeitraum März/April 2025) Insgesamt 87 Prozent der Auszubildenden in IHK-Berufen würden die Ausbildung in ihrem Unternehmen weiterempfehlen. Aus- und Weiterbildung 25 Wirtschaftskompass 09 | 10 | 2025
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