Bild: Barbara Arndt Seit neun Jahren führen Nicole Eggert und Julianne Utz-Preußing die PALMBERG Büroeinrichtungen + Service GmbH – und stehen damit exemplarisch für einen gelungenen Generationswechsel. Als Töchter des Unternehmens übernahmen sie früh Verantwortung, gewannen an Erfahrung, Vertrauen und Respekt. Heute agieren beide als souveräne Geschäftsführerinnen eines mittelständischen Marktführers im Büromöbelbereich, das im Jahr 2024 mit knapp 650 Beschäftigten einen Jahresumsatz von rund 140 Millionen Euro realisieren konnte. Vieles haben sie erreicht, noch mehr haben sie vor: Denn „Büroeinrichtungen“ beschreibt das, was PALMBERG heute produziert, nur noch unzureichend. Aus Schönberg kommen keine klassischen Möbel mehr, sondern durchdachte Arbeitswelten – offen, kommunikativ, farbstark und mit einem hohen Wohlfühlfaktor. Selbst Strandkörbe für die Pausen-Lounge gehören inzwischen dazu. ENGAGEMENT FÜR SICHERE ARBEITSPLÄTZE Das Portfolio des Unternehmens spiegelt die Philosophie der beiden Managerinnen wider: ein Umfeld zu schaffen, in dem die Wertschätzung, Stabilität und Freude an der Arbeit selbstverständlich sind. Denn wer sich mit seinem Arbeitsplatz identifiziert, arbeitet kreativer und produktiver. Wie tragfähig diese Haltung ist, zeigte die Corona-Pandemie. „Unsere regionale Lieferkette hat sich ausgezahlt – wir hatten keine nennenswerten Engpässe“, sagt Julianne Utz-Preußing. Aber auch PALMBERG musste unvorhersehbare Herausforderungen bewältigen. Gemeinsam mit der Belegschaft gelang dies – ein Erfolg, der das Wir-Gefühl weiter stärkte. Nicole Eggert betont, dass ihre Entscheidungen nicht als „typisch weiblich“, sondern als persönlich geprägt zu verstehen seien. 25 Jahre im Unternehmen, zwei Kinder großgezogen – dieser Hintergrund sensibilisiert für die Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Pflege. Deshalb gibt es bei PALMBERG Gleitzeit mit Kernarbeitszeiten, die Möglichkeit zu zwei HomeofficeTagen pro Woche in der Verwaltung, sowie ein mit der Belegschaft entwickeltes Arbeitszeitmodell für die Produktion inklusive eines verkürzten Freitags. Mentale Gesundheit, Tariflohn, soziales Engagement, Nachhaltigkeitsprojekte, Kooperationen mit Schulen oder Nachhilfeangebote für Auszubildende – die Agenda ist lang. Und in wirtschaftlich angespannten Zeiten gewinnt ein Ziel besondere Priorität: „Wir wollen alle vorhandenen Arbeitsplätze sichern“, sagt Nicole Eggert. KOMMUNIKATION AUF NEUEM NIVEAU Auch Julianne Utz-Preußing kennt die Perspektive der Arbeitnehmerin – und setzt gezielt auf eine moderne Kommunikation. „Gerade im Umgang mit jungen Menschen erleben wir enorme Veränderungen. Interaktion und Informationsfluss bewegen sich auf einem neuen Niveau.“ Die interne Unternehmens-App hält alle auf dem Laufenden: mit Nachrichten, Projektupdates oder digitalen Essensbestellungen. Mitarbeitende aus allen Bereichen wirken daran mit – ein lebendiges Tool, das Transparenz schafft und Beteiligung fördert. Ob auf Smartphone, Touchscreen oder Arbeitsplatzmonitor: Das Unternehmen bleibt nahbar. Innovation zeigt sich auch in der Produktentwicklung. Gemeinsam mit Designern und Impulsen aus dem eigenen Haus will PALMBERG neue Produktlinien auf den Markt bringen. Ein gutes Beispiel dafür sind Holzröhren für PALMBERG-Produkte aus eigener Fertigung. „Wir haben im Jahr 2024 eine entsprechende Maschine angeschafft. Das war ein Wagnis“, sagt Nicole Eggert. Doch die Mitarbeitenden bauten sie auf, nahmen sie in Betrieb – und präsentierten bald die erste fertige Röhre. „Solche Momente sind voller Herzblut. Die Begeisterung in den Augen der Kolleginnen und Kollegen gibt uns Rückhalt.“ Und den brauchen die beiden Frauen, wenn sie gemeinsam mit ihrem Team Visionen entwickeln. „Wenn in der Zukunft ein Mitarbeiter eines Unternehmens seinem Personalchef sagt, er wolle gern in einer PalmbergWelt arbeiten, dann wissen wir: Unser Konzept größtmöglicher Wertschätzung geht auf.“ Barbara Arndt SCHÖNE ARBEITSWELTEN FÜR MOTIVIERTE TEAMS Starke Frauen Nicole Eggert und Julianne Utz-Preußing stehen seit neun Jahren an der Spitze von PALMBERG. 24 Existenzgründung & Unternehmensförderung Wirtschaftskompass 11 | 12 | 2025
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