Bilder: IHK Am 28. Oktober 2025 kam der neu besetzte Ausschuss Industrie, Energie und Außenwirtschaft der IHK zu Schwerin zu seiner turnusmäßigen Sitzung bei der Geerds Metallbau GmbH in Schwerin zusammen. Im Mittelpunkt standen zentrale Zukunftsfragen der regionalen Wirtschaft: Standortentwicklung, Energieversorgung sowie Investitions- und Finanzierungsbedingungen für den Mittelstand. Die beiden bisherigen IHK-Gremien Industrie und Außenwirtschaft wurden im Sommer verschmolzen, um Themen und Kompetenzen der wichtigen produzierenden Unternehmen zu bündeln. Zu Beginn der somit ersten gemeinsamen Ausschusssitzung stellten Betriebsleiter Dirk Zecher und der Leiter der Qualitätssicherung, Tino Obereigner, das gastgebende Unternehmen Geerds Metallbau GmbH und insbesondere den Bereich Anlagenbau vor. Hier wirken 30 Mitarbeitende und drei Auszubildende an der Fertigung hochwertiger metallischer Komponenten mit – unter anderem Teleskoprohre und Fahrgestelle für medizintechnische Produkte. Neben dem Standort Schwerin produziert das Unternehmen an zwei weiteren Standorten in Hamburg und Groß Welzin Fassadentechnik für Bauprojekte bundesweit. Das Werk in Schwerin verfügt über eine modernisierte Produktionshalle mit 3.500 m² Fläche, einem modernen Maschinenpark, einer 2.500 m² großen Photovoltaikanlage sowie einem Löschwassertank mit 300.000 Litern. Mit einem Jahresumsatz von über fünf Millionen Euro stärkt der Standort die industrielle Wertschöpfung in der Region und übernimmt zugleich Auftragsfertigungen für regionale Maschinenbauunternehmen. STANDORTENTWICKLUNG VORANBRINGEN In der anschließenden offenen Diskussion betonten die Ausschussmitglieder, dass Unternehmensansiedlungen insbesondere im produzierenden Bereich einen wichtigen Beitrag zur Steigerung der regionalen Wertschöpfung leisten. Besonders Rechenzentren wurden als strategische Infrastruktur hervorgehoben – weniger wegen hoher Beschäftigtenzahlen, sondern als Basis für die Ansiedlung digitaler und technologischer Branchen. ERNEUERBARE ENERGIE IM GEWERBEGEBIET NUTZEN Beim Thema Energie stand die regionale Nutzung der Erneuerbaren Energien klar im Fokus. Die lokale Erzeugung und Nutzung erneuerbarer Energie direkt im Gewerbegebiet soll regionale Wertschöpfung sichern. Hierdurch sollen eine kontinuierliche Einspeisung und Kosteneinsparungen beim Netzausbau realisiert werden können. Ein schnelleres Smart-Meter-Rollout sowie eine stärkere Trafoleistung wären hierfür notwendig. MEHR RISIKOKAPITAL FÜR INNOVATIONEN Zur Innovationsfinanzierung wurde die Weiterentwicklung der Risikokapitalstrukturen gefordert. Insbesondere technologieorientierte Gründungen benötigen risikobereitere Finanzierungsakteure – klassische Bankenmodelle würden hier zu kurz greifen. Die nichtstaatliche Venture Capital – Finanzierung sollte stärker ausgebaut werden. AUSBLICK Die Sitzung verdeutlichte, dass die Zukunftsfähigkeit Mecklenburg-Vorpommerns wesentlich von einer modernen Energieinfrastruktur, innovationsfreundlichen Finanzierungsmöglichkeiten und einer starken regionalen Wertschöpfung abhängt. Die „Wirtschaftspolitischen Positionen” der IHK zu Schwerin sollen daher mit Blick auf die bevorstehende Landtagswahl 2026 weiterentwickelt werden. Die Mitglieder des Industrieausschusses signalisierten ihre Bereitschaft, diesen Prozess aktiv mitzugestalten – gemeinsam mit Wirtschaft, Wissenschaft und regionalen Partnern. In der kommenden Sitzung wird sich der Ausschuss mit wichtigen Ex- und Importmärkten beschäftigen. Bereits im Juni 2025 haben die IHKs in MV mit ihrem Impulspapier für eine neue Außenwirtschaftsstrategie des Landes ihre Erwartungen formuliert, damit sich die Unternehmen in geopolitisch anspruchsvollen Zeiten auf dem Weltmarkt behaupten können. ZU GAST BEI GEERDS METALLBAU Industrie- und Außenwirtschaftsausschuss IHK ZU SCHWERIN Dr. Dorothee Wetzig 0385 5103-307 wetzig@schwerin.ihk.de Existenzgründung & Unternehmensförderung 25 Wirtschaftskompass 11 | 12 | 2025
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