Bild: Pixabay employee-7366215 Beschäftigte sind das wichtigste Kapital eines Unternehmens und ein entscheidender Faktor für betriebswirtschaftlichen Erfolg. Unter bestimmten Umständen können sie jedoch ein Risiko für ein Unternehmen darstellen, indem sie zum sogenannten Innentäter werden. Ein Innentäter ist eine Person, die in einem Unternehmen oder einer anderen Organisation Informationen entwendet, unautorisiert weitergibt oder eine andere schädigende Handlung ausführt. Für ausländische Nachrichtendienste sind Innentäter nützliche Instrumente, um an sensible Informationen zu gelangen, da diese oftmals über tiefe interne Einblicke und über sicherheitsrelevante Zugangsmöglichkeiten verfügen. Dabei kommen nicht nur aktuell Beschäftigte als Innentäter in Frage, sondern auch ehemalige Unternehmensangehörige, Lieferunternehmen oder externe Dienstleister (z.B. Unternehmen aus den Bereichen Consulting, IT-Service, Bewachung oder Reinigung). Es gibt verschiedene Gründe, die eine Innentäterschaft begünstigen können. Hierbei ist es wichtig, zwischen beabsichtigten und unbeabsichtigten Handlungen durch die betroffenen Personen zu unterscheiden: Eine Person, die bewusst und mit Vorsatz handelt, kann beispielsweise aus finanziellen Motiven (Abbau von Schulden, Finanzierung eines aufwändigen Lebensstils), aus Streben nach Anerkennung, aufgrund politischer bzw. ideologischer Überzeugung, wegen Erpressbarkeit (z.B. nahe Angehörige in autoritären Staaten, Untreue) oder wegen Unzufriedenheit bzw. Frust über die aktuellen Arbeitsbedingungen zum Innentäter werden. Auf der anderen Seite kann eine Person unbewusst und ungewollt Informationen an Dritte ausleiten, wenn sie beispielsweise Opfer von Social Engineering wird. Das Social Engineering ist eine verdeckte Methode ausländischer Nachrichtendienste, um durch das gezielte Ausnutzen von menschlichen Eigenschaften Personen dazu zu verleiten, sensible Informationen preiszugeben oder Sicherheitsfunktionen auszuhebeln, um an diese Informationen zu gelangen. Zum Beispiel kann dies durch das Öffnen von schädlichen Dateianhängen in vertrauensvoll wirkenden E-Mails oder die telefonische Preisgabe von Passwörtern oder Zugangsdaten an einen Gesprächspartner, der sich glaubhaft als Kollege oder Geschäftspartner ausgibt, geschehen. Die betroffenen Personen merken dabei oftmals gar nicht oder zu spät, dass sie manipuliert wurden, indem ihre Hilfsbereitschaft, Angst, Neugier, ihr Vertrauen oder Respekt vor Autoritäten ausgenutzt wurde. Um das Risiko von unternehmensschädigenden Ereignissen durch Innentäter zu reduzieren, können folgende Tipps geeignet sein: Identifizierung der besonders schützenswerten Güter bzw. Informationen sowie der besonders sicherheitssensiblen Bereiche und Funktionen im Unternehmen verbunden mit der Frage, welche (unternehmensinternen und -externen) Personen Zugang dazu erhalten sollen (Need-to-know-Prinzip) Etablierung einer sicherheitsorientierten Personalauswahl durch ein sog. Pre-Employment Screening für besonders sicherheitsrelevante Arbeitsplätze Schaffung eines angenehmen Arbeitsklimas und einer positiven Fehlerkultur Sensibilisierung der Belegschaft für täuschende und manipulierende Handlungen Dritter, z.B. Phishing oder Social Engineering Einrichtung eines wirksamen Offboarding-Prozesses für Beschäftige, die aus dem Unternehmen ausscheiden (z.B. Rückgabe von Firmeneigentum wie z.B. Schlüsseln / Zutrittskarten, Firmenausweisen, Smartphones oder Laptops, Änderung von Passwörtern und anderen Zugangsdaten) DER VERFASSUNGSSCHUTZ MV ALS IHR ANSPRECHPARTNER VOR ORT Als die für die Spionageabwehr zuständige Behörde bietet der Verfassungsschutz MV entsprechende Informationen, Beratungen und Sensibilisierungen an. Zugleich ist er vertrauensvoller und diskreter Ansprechpartner für Verdachtsmomente von Wirtschaftsspionage. Sprechen Sie uns gern an! RISIKO FÜR ERFOLG UND SICHERHEIT Der Innentäter IHK ZU SCHWERIN Thilo Krüger 0385 5103-514 krueger@schwerin.ihk.de KONTAKT Verfassungsschutz MV Bereich Wirtschaftsschutz 0385 7420-0 wirtschaftsschutz@ im.mv-regierung.de 38 Recht & Steuern Wirtschaftskompass 11 | 12 | 2025
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