Bild: Pixabay POTENZIAL BEI ZÖGERNDEN UNTERNEHMEN Trotz dieser positiven Entwicklung gibt es noch erhebliches Potenzial, insbesondere bei Unternehmen, die bislang kein stärkeres internationales Engagement anstreben. Hier besteht die Chance, durch gezielte Unterstützung die Hemmnisse zu überwinden und die Chancen des globalen Marktes zu nutzen. Die wichtigsten Beweggründe für den Ausbau des Auslandsgeschäfts sind die Erschließung neuer Absatzmärkte, die Diversifizierung der Geschäftsrisiken sowie die Erweiterung der Beschaffungsmärkte. FOKUS AUF EUROPA ALS ZIELREGION Die Umfrage zeigt zudem, dass die Eurozone mit 87 Prozent die wichtigste Zielregion für die internationalen Aktivitäten der Unternehmen darstellt. Auch andere europäische Länder wie die Schweiz und Norwegen stehen im Fokus, was das Bestreben nach Stabilität und wirtschaftlicher Stärke widerspiegelt. INSTRUMENTE FÜR DEN INTERNATIONALEN ERFOLG Für den erfolgreichen Ausbau des Auslandsgeschäfts setzen die Unternehmen auf eine Vielzahl von Instrumenten. Netzwerke und Austauschplattformen fördern den Dialog und die Zusammenarbeit, während individuelle Beratungen durch die IHKs und die Deutschen Auslandshandelskammern (AHKs) maßgeschneiderte Unterstützung bieten. Nationale und internationale Messebesuche sind ebenfalls bedeutende Gelegenheiten, um Kontakte zu knüpfen und neue Märkte zu erschließen. Zudem sind Förder- und Finanzierungsangebote essenziell, um die finanziellen Rahmenbedingungen zu verbessern und die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. POLITISCHE UNTERSTÜTZUNG UND BÜROKRATISCHE HÜRDEN Die Umfrage macht deutlich, dass die politische Unterstützung der Landesregierung eine entscheidende Rolle spielt. Gut ausgestattete Landesbehörden, die Unternehmen bei der schnellen Beschaffung notwendiger Exportdokumente unterstützen, sind für den internationalen Erfolg unverzichtbar. Gleichzeitig wird die Bürokratie als eine der größten Herausforderungen genannt. Zunehmende regulatorische Anforderungen, unterschiedliche Vorschriften auf nationaler und europäischer Ebene sowie Informationsdefizite erschweren den Zugang zu internationalen Märkten erheblich. Diese bürokratischen Hürden binden wertvolle Ressourcen und behindern die Geschäftsentwicklung. Neben der Bürokratie stellen die hohen Energiepreise eine erhebliche Wettbewerbsbarriere dar, insbesondere für energieintensive Branchen im internationalen Wettbewerb. Die Ergebnisse der Umfrage unterstreichen die Dringlichkeit, die Rahmenbedingungen weiter zu optimieren, um die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen zu sichern. FAZIT: GEMEINSAM DIE CHANCEN DES GLOBALEN MARKTES NUTZEN Insgesamt zeigt die Umfrage: Mecklenburg-Vorpommerns Unternehmen sind bereit, ihre internationalen Aktivitäten auszubauen. Um dieses Potenzial voll auszuschöpfen, sind gezielte Maßnahmen notwendig – von bürokratischen Erleichterungen über den Ausbau außenwirtschaftlicher Angebote bis hin zu einer stärkeren politischen Unterstützung. Nur gemeinsam können die Chancen des globalen Marktes optimal nutzen und die regionale Wirtschaft nachhaltig stärken. Eine aktuelle Umfrage der IHKs in Mecklenburg-Vorpommern zeigt, dass die regionale Wirtschaft zunehmend global vernetzt ist und der Außenhandel eine zentrale Rolle für das Wachstum und die Diversifikation der Unternehmen spielt. Über 60 Prozent der befragten Unternehmen haben bereits Geschäftsbeziehungen im Ausland oder planen diese aktiv auszubauen. Besonders im verarbeitenden Gewerbe liegt der Anteil sogar bei nahezu 80 Prozent, was die Bedeutung internationaler Märkte für die regionale Wirtschaft unterstreicht. Fokus auf internationale Märkte IHK ZU SCHWERIN Henrike Güdokeit 0385 5103-215 guedokeit@schwerin.ihk.de Aus welchen Gründen engagieren Sie sich auf internationalen Märkten bzw. planen dies zu tun? Erschließung weiterer Absatzmärkte für Unternehmenswachstum Erschließung weiterer Bescha ungsmärkte Erschließung weiterer Absatzmärkte zur Diversi zierung / Risikostreuung Kostenreduzierung durch Produktion im Ausland Umgehung von Handelshemmnissen (z.B. Importzölle, Importquotenregelungen) Investitionsanreize ausländischer Staaten 0,0 % ja 20,0 % 40,0 % 60,0 % 80,0 % 100,0 % nein keine Angabe 42,2 % 15,7 % 42,2 % 42,2 % 37,3 % 20,6 % 42,2 % 38,9 % 19,0 % 42,2 % 48,7 % 9,2 % 42,2 % 55,9 % 2,0 % 42,2 % 56,2 % 1,6 % Titelthema 25 Wirtschaftskompass 07 | 08 | 2025
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