IHK-Magazin Wirtschaftskompass, Ausgabe 04/2023

„Die Strategie des Aushungerns geht nicht auf: Der Mut und die Widerstandsfähigkeit der ukrainischen Landwirtinnen und Landwirte sind für mich unfassbar beeindruckend. Die Ukraine zeigt zudem, dass sie selbst in Zeiten größter Not auch noch Verantwortung für die hungernden Menschen auf dieser Welt übernimmt. Das verdient nicht nur größten Respekt, sondern auch unsere Unterstützung“, so Minister Özdemir. Zusammen mit europäischen Partnern wurden nach der Abriegelung der ukrainischen Getreidehäfen zum Beispiel alternative Exportrouten für Getreide Straße und Schiene sowie über die Donau eingerichtet – inklusive dem Aufbau eines Veterinär- und phytosanitären Labors im ukrainischen Izmail. Eine schnelle und wichtige Säule der deutschen Hilfe für die ukrainische Bevölkerung ist auch die „German Food Bridge“, eine Koordinierungsstelle für Lebensmittelhilfen der Ernährungswirtschaft. So konnte sehr schnell nach Beginn des Krieges und dem Zusammenbruch der Lebensmittelversorgung in den ländlichen Räumen entlang dem Frontverlauf der Bevölkerung Lebensmittel zur Verfügung gestellt werden. Die IHK Nord hatte im Frühjahr 2022 zu einer Informationsveranstaltung zu diesem Thema eingeladen. Produzenten von Lebensmitteln und Logistiker auch aus Norddeutschland haben sich an dieser Spendenaktion beteiligt. Über 500 Hilfslieferungen aus Deutschland wurden inzwischen über das Drehkreuz in Polen in die Ukraine geliefert. Das Bundeslandwirtschaftsministerium zählt noch weitere Aktivitäten zur Stützung der ukrainischen Land- und Ernährungswirtschaft auf. Auch die deutsche Land- und Ernährungswirtschaft wurde von der Bundesregierung unterstützt. So wurden insgesamt 170 Millionen Euro an Landwirte ausgezahlt, die von teils massiv gestiegenen Energie- und Rohstoffkosten betroffen waren. Weil als Kriegsfolge kein Eiweißfutter aus der Ukraine mehr importiert werden konnte, unterstützte der Bund den heimischen Eiweißpflanzenanbau und die Verwertung von Proteinpflanzen in der Ernährung der Menschen. Einen besonderen Fokus legt der Ernährungsminister darauf, dass der Ernährungssektor und das Lebensmittelhandwerk bei den Entlastungsmaßnahmen und den Gas-Notfallplänen besonders berücksichtigt wurden. Zum Jahrestag des Angriffs der Russischen Förderation auf die Ukraine äußerte sich Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir. Er verwies dabei vor allem auf die daraus resultierenden Probleme der ukrainischen Landwirte, aber auch auf die Hilfen für die deutsche Ernährungsbranche. Krieg belastet Branchen „Seit dem 24. Februar 2022 greift Russland gezielt landwirtschaftliche Infrastruktur an, Putins Schergen bedienen sich skrupellos an den ukrainischen Getreidevorräten. Diese Strategie des Aushungerns geht aber nicht auf: Der Mut und die Widerstandsfähigkeit der ukrainischen Landwirtinnen und Landwirte sind für mich unfassbar beeindruckend. Die Ukraine zeigt zudem, dass sie selbst in Zeiten größter Not auch noch Verantwortung für die hungernden Menschen auf dieser Welt übernimmt. Das verdient nicht nur größten Respekt, sondern auch unsere Unterstützung. Gemeinsam mit unseren europäischen Partnern setzen wir uns daher für permanente alternative Exportrouten für ukrainisches Getreide ein.“ Cem Özdemir, Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft IHK ZU SCHWERIN Henner Willnow  0385 5103-312 willnow@schwerin.ihk.de Bild: pixabay 18  Existenzgründung & Unternehmensförderung Wirtschaftskompass 04 | 2023

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