Jan-Gregor Hacker, Manager Personal und Organisation bei AIRSENSE Analytics GmbH Funktionelle Sportgruppe mit Bobby Hoffmann und Mitarbeitern AIRSENSE Analytics im TGZ Das Wissen, die Fähigkeiten und die Motivation jedes einzelnen Mitarbeitenden sind in der Wirtschaftstheorie das Humankapital von Betrieben. Doch wie gelingt es diese Ressource optimal für die Ziele des Unternehmens zu nutzen und gleichzeitig die Bindung des Personals an das Unternehmen zu steigern? Diese Frage stellen sich immer mehr Unternehmen. Nicht alle Unternehmen sprechen dabei von Human Resource Management, wenn sie sich aktiv den Belangen ihres Personal widmen. Um das Image als Arbeitgeber im Wettbewerb um Talente aufzuwerten, nutzen Betriebe unterschiedliche Ansätze: gezieltes Talentmanagement, Entwicklung der Unternehmenskultur, neue Personalgewinnungsstrategien, verbesserte Arbeitsatmosphäre oder Maßnahmen zur Gesundheitsförderung können dazu zählen. Um sich von der Konkurrenz abzuheben sollten Unternehmen authentische und zu Ihnen passenden Maßnahmen identifizieren. Idealerweise orientieren sich diese an den Bedürfnissen der gesamten Belegschaft und werden gemeinsam entwickelt. Das Schweriner Unternehmen Airsense Analytics GmbH hat sich dem Themenfeld Human Resource gewidmet und berichtet von seinen Erfahrungen. IM INTERVIEW MIT JAN-GREGOR HACKER, MANAGER PERSONAL UND ORGANISATION BEI AIRSENSE ANALYTICS GMBH GIBT ES EINE HUMAN RESOURCE STRATEGIE BEI IHNEN? „Bei der AIRSENSE Analytics GmbH wird seit jeher ein starker Fokus auf physische und psychische Gesundheitsförderung gelegt. Das kontinuierliche Wachstum der Organisation auf über 50 Mitarbeitende führte im Jahr 2018 zur Überlegung die Anstrengungen weiter zu strukturieren und folglich einem Audit zu unterziehen und durch die eigenen Mitarbeiter bewerten zu lassen. Die „Initiative neue Qualität der Arbeit“ (INQA), welche durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales ins Leben gerufen wurde, strebt die Verbesserung der Faktoren: Wissenstransfer, Diversität, Führung und Gesundheit aller Beschäftigten innerhalb der Unternehmung an. Im Rahmen dieses Audits sind in Zusammenarbeit mit allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern über 20 Maßnahmen entstanden, welche die Arbeitsumgebung und Zusammenarbeit verbesserten. Diese Maßnahmen entwickelten sich aus der Belegschaft „Bottom-Up“ und zeichnen sich daher auch großer Beliebtheit aus.“ WORIN LIEGT DIE MOTIVATION VON AIRSENSE ANALYTICS GMBH SICH DEN MASSNAHMEN ARBEITSFÄHIGKEIT UND GESUNDERHALTUNG ZU WIDMEN? „Wir entwickeln, produzieren und vertreiben hochtechnologische Messtechnik z. B. für die Bereiche First Response, Luft- und Raumfahrt, Umwelt und Logistik. Unsere Produkte garantieren die Sicherheit von Einsatzkräften auf der ganzen Welt. Diesen qualitativ hohen Ansprüchen können wir nur gerecht werden, wenn wir unseren Mitarbeitenden die bestmögliche Umgebung schaffen um mit Kreativität, Sorgfalt und Freude arbeiten zu können. Die Corona-Pandemie und die Folgen des Ukraine-Krieges haben die angespannte Arbeitsmarktsituation in der Region Schwerin und Westmecklenburg verschärft. „Jede Stunde zählt“! Daher wollen wir zusammen mit unseren möglichst gesunden Mitarbeitenden besonders produktiv sein. Die Bemühungen im Bereich Gesundheitsförderung zeichnen sich durch eine resiliente Belegschaft mit einer Krankenquote pro Kopf aus, welche deutlich unter dem Durchschnitt Mecklenburg-Vorpommerns liegt. Mit einer Entspannung der Fachkräfte-Situation ist kurz- und mittelfristig nicht zu rechnen, weshalb wir unsere Anstrengungen weiter intensivieren müssen, um uns als attraktiver Arbeitgeber in der Region Westmecklenburgs wahrgenommen zu werden.“ WELCHE MASSNAHMEN ZUR ERHALTUNG DER ARBEITSFÄHIGKEIT UND GESUNDERHALTUNG SETZEN SIE KONKRET EIN? „Von der Einrichtung eines Pausenraums, über die Etablierung agiler Arbeitsmethoden, der Möglichkeit ein Jobrad zu leasen als auch der Gründung der Sportgruppe „Funktionelles Training“ in Zusammenarbeit mit dem Sporttrainer Bobby haben unsere Mitarbeitenden in einer Vielzahl von Maßnahmen ihren Wünschen Ausdruck verleihen können. Darüber hinaus liegt ein besonderer Fokus auf dem Betrieblichen Eingliederungsmanagement (BEM). Wenn die Gesundheit eines Mitarbeitenden beeinträchtigt ist, gehen wir auf die Wünsche und Bedürfnisse unserer Mitarbeitenden gezielt ein, um die Konvaleszenz zu fördern.“ HABEN SIE TIPPS FÜR ANDERE UNTERNEHMEN, DIE EINE HUMAN RESSOURCE STRATEGIE AUFBAUEN WOLLEN? „Die Zusammenarbeit mit Krankenkassen suchen. Hier wird z. B. unsere Funktionelle Sportgruppe in Zusammenarbeit mit Coach Bobby Hoffmann durch die Salus BKK gefördert.“ PRODUKTIVES UND GESUNDES ARBEITEN „Jede Stunde zählt“ Bilder: Jan-Gregor Hacker; Bobby Hoffmann Titelthema 21 Wirtschaftskompass 05 | 2023
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