Enriko Künstler Andreas Winkler Der Arbeitskreis Schulewirtschaft ist durch je einen Vertreter aus den Schulen und einen Arbeistgeberverteter paritätisch besetzt. Die Redaktion hat beide Vorsitzenden, Andreas Winkler und Enriko Künstler, gleichermaßen befragt. Das Unternehmen ReformKontor GmbH & Co. KG ist seit über 10 Jahren ein TOP-Ausbildungsbetrieb und sehr engagiert in der Region Westmecklenburg. Dazu zählt zum Beispiel die Teilnahme an den Arbeitskreisen SCHULEWIRTSCHAFT, den Azubi-Botschaftern der IHK zu Schwerin, Berufsorientierungsmaßnahmen oder die Präsenz bei Ausbildungsmessen. Enriko Künstler berichtet zu seinen Erfahrungen und gibt Tipps für eine gelungene Ausbildungsmesse. WELCHEN NUTZEN HABEN AUSBILDUNGSMESSEN AUS SCHULSICHT? Andreas Winkler: Das Netzwerk SCHULEWIRTSCHAFT Hagenow, Wittenburg und Zarrentin bündelt wichtige Akteure aus Schule, Wirtschaftsunternehmen, Agentur für Arbeit, Kammern, Innungen und Politik des Landes MV und des Landkreises Ludwigslust-Parchim, um gemeinsam zentrale Herausforderungen in der schulischen beruflichen Qualifikation zu bewältigen. Eine berufliche Orientierung auf Ausbildungsmessen ist sehr hilfreich, davon ist auch das Netzwerk SchuleWirtschaft Hagenow, Wittenburg und Zarrentin überzeugt. Eine qualitativ hochwertige Berufsorientierung ist ein wichtiger Baustein, da die Abbruchquoten im Studium und in der beruflichen Ausbildung sehr hoch sind. Eine Messe kann hilfreich sein, weil dort Menschen authentisch und nachvollziehbar aus ihrem Berufsalltag erzählen. Von Vorteil ist es auch, wenn Schüler und Schülerinnen die Messe ohne schulischen „Druck“ besuchen. Somit erreicht man auch Schüler und Schülerinnen, die schwer zu motivieren oder noch nicht so weit mit ihren beruflichen Plänen sind. Enriko Künstler: Für Schülerinnen und Schüler sind Ausbildungsmessen sehr wichtig. Das wird uns in unserer Arbeit im Netzwerk SCHULEWIRTSCHAFT oft gespiegelt. Auf Ausbildungsmessen können sich zunächst die Schülerinnen und Schüler einen Überblick über die Unternehmen und deren Ausbildungsmöglichkeiten verschaffen und Fragen stellen sowie erste Kontakte herstellen. WAS MUSS EINE AUSBILDUNGSMESSE ANBIETEN, UM SCHÜLERINNEN UND SCHÜLER ZU BEGEISTERN? Andreas Winkler: Die Vielzahl an Ständen von den verschiedenen Unternehmen auf einer Berufsinformationsmesse bietet eine geballte Übersicht über Berufs- und Studienmöglichkeiten zentral und an einem Ort an. Sie zeigt die Möglichkeiten und Optionen in deiner Region auf, bei denen alle Fragen eine Beantwortung finden. Doch nicht nur durch ein Gespräch mit dem Ausbildungsbetreuer oder der Ausbildungsbetreuerin kann man nähere Informationen zu einer Ausbildung gewinnen. Eine weitere sehr wichtige Informationsquelle sind natürlich die auf der Messe anwesenden Azubis, so erreicht man neben der Sicht der Vorgesetzten auch den Blickwinkel der Azubis. Der große Vorteil im Gespräch mit dem Azubi ist der niederschwellige Austausch, der durch den geringeren Altersunterschied zwischen dem Messebesucher*in und dem Azubi vorhanden ist. Enriko Künstler: Ausbildungsmessen müssen einen guten Zugang für Schülerinnen und Schüler haben. Besonders kommen Aktivitäten gut an, wenn Schülerinnen und Schüler die Gelegenheit bekommen, Dinge auszuprobieren und erleben zu können. Dadurch wird das Interesse geweckt, als auch erste Kenntnisse erworben, mit welchen Details sich die ein oder andere Ausbildungsrichtung inhaltlich beschäftigt. GIBT ES EINE EMPFEHLUNG AN DIE AUSBILDUNGSUNTERNEHMEN IN DER REGION? Andreas Winkler: Messen bieten sich ganz besonders für den Aufbau von Netzwerken und die Kontaktaufnahme zu den gewünschten oder gesuchten Zielgruppen. Ein Messestand definiert genau, wofür ein Unternehmen steht. Eine Unternehmensbeteiligung an einer Messe verschafft nicht nur eins: Präsenz, sondern zeigt auch die positive Einstellung gegenüber Schüler*innen. Das ausstellende Unternehmen ist dann Teil des Messegeschäftes und hilft freie Ausbildungsplätze zu generieren, die sonst vielleicht nicht besetzt werden würden. Enriko Künstler: Die Präsenz auf Ausbildungsmessen für Ausbildungsunternehmen ist absolut empfehlenswert. Unternehmen stellen sich vor, präsentieren ihr Know-how und ihr Produktportfolio. Hier finden definitiv erste Kontakte statt, auf die man nachhaltig aufbauen kann. Unsere Region bietet viele zukunftsorientierte Perspektiven für unsere Schülerinnen und Schüler. ARBEITSKREIS SCHULEWIRTSCHAFT Treffpunkt Ausbildungsmesse IHK ZU SCHWERIN Niki Laura Vogt 0385 5103-421 vogt@schwerin.ihk.de 32 Aus- und Weiterbildung Wirtschaftskompass 07|08|2023
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