IHK-Magazin "Wirtschaftskompass", Ausgabe 07, 08/2023

IHK ZU SCHWERIN Henner Willnow  0385 5103-312 willnow@schwerin.ihk.de  Beim Besuch von Wirtschaft und Politik bei den Norddeutschen Kaffeewerken in Upahl dabei (v.l.n.r.): Kathrin Ostertag (IHK zu Lübeck), Siegbert Eisenach (IHK zu Schwerin), Jochen Brüggen (H. & J. Brüggen KG Lübeck), Kai Wassermann (Norddeutsche Kaffeewerke GmbH), Michael Junge (SPD-Bundestagsfraktion) und Alexander Anders (IHK Nord). Anschließend besuchte die Gruppe in Lüdersdorf die Werner Lauenroth Fischfeinkost GmbH. Politik und Wirtschaft sind eng miteinander verbunden, die Ernährungswirtschaft etwa gilt in Norddeutschland als eine der stärksten Branchen und war in den Krisenjahren als systemrelevant eingeordnet. Für die IHK Nord ist es von großer Bedeutung, dass die gewählten Parlamentarier einen Einblick in die Realität der Unternehmen erhalten. Im Juni lud die IHK Nord norddeutsche Mitglieder des Deutschen Bundestages zum Besuch branchentypischer Unternehmen ein, um einen Einblick in dessen Aktivitäten, Herausforderungen und Potenziale zu erhalten. Motto des Gesprächstages: „Ernährungswirtschaft im Norden – Grenzenlos erfolgreich“. Bei den Gesprächen in Upahl und Lüdersdorf waren neben Frank Junge als Abgeordneter der SPD-Fraktion auch die IHK zu Lübeck, IHK Nord und Unternehmer aus Schleswig-Holstein dabei. Kai Wassermann, Geschäftsführer der Norddeutschen Kaffeewerke aus Upahl begrüßte die Gruppe und stellte das Unternehmen als Teil des international tätigen Strauss-Lebensmittelkonzerns vor. In Upahl wird als frischen Kaffeebohnen nach Röstung und Verarbeitung Instant-Kaffee produziert. Der Kaffee aus Upahl wird dabei vorrangig auf Märkten in Ost- und Südeuropa vertrieben. Bei der Erläuterung des Produktionsprozesses wurden auch die verschiedenen Herausforderungen der Branche diskutiert – Energieverfügbarkeit und –preise, Rohstoffe, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Produktentwicklungen. Spannend waren dabei für die Runde insbesondere die verschiedenen Lösungsansätze der Unternehmen. Beim zweiten Besuch der Gruppe in Lüdersdorf wurde das Unternehmen Werner Lauenroth Fischfeinkost besucht. Malte Lauenroth zeigte und erläuterte die Produktion in der Manufaktur für Seafood-Spezialitäten. Die Produkte werden im gehobenen Lebensmittel-Einzelhandel in Norddeutschland und im Lauenroth-Flagship-Store in Hamburg vertrieben. Hier wurden insbesondere die Herausforderungen der Rohstoff-Beschaffung auf den internationalen Märkten, die damit verbundenen Pflichten aus dem Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz und der regionale Absatz diskutiert. Auch wurden Verzögerungen und Schwierigkeiten der Unternehmen mit Planungs- und Genehmigungsverfahren deutlich. Abschließend lud Malte Lauenroth zum Imbiss mit den Produkten seines Unternehmens ein. In den Gesprächen wurde deutlich: Die Entscheidungsträger in den Unternehmen sind von einer Vielzahl von Pflichten gegenüber den Verwaltungen betroffen – diese schränken oft die Flexibilität wichtiger unternehmerischer Entscheidungen ein. Die lange Dauer von Planungs- und Genehmigungsverfahren sind wenig förderlich für schnelle marktwirtschaftliche Entscheidungen von Unternehmen. Eine deutliche Verkürzung der Verfahrensdauer muss das erklärte politische Ziel aller Beteiligten sein. Zudem fordern Unternehmer aus Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein mehr Klarheit in der Diskussion um politische Entscheidungen, aktuell insbesondere bei der Meinungsfindung im Gebäudeenergiegesetz. Die Besuche „Ernährungswirtschaft im Norden – Grenzenlos erfolgreich“ wird in Norddeutschland weiterentwickelt und mit den Partnern in der IHK Nord auch in anderen Regionen umgesetzt werden. Ernährungswirtschaft im Norden – Grenzenlos erfolgreich Existenzgründung & Unternehmensförderung  35 Wirtschaftskompass 07|08|2023

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