IHK-Magazin "Wirtschaftskompass", Ausgabe 11/2023

Bild: Palmberg Möbelwerk gearbeitet haben.Zwei Trümpfe stehen hinter dieser sagenhaften Erfolgsgeschichte. Da ist zum einen die Person Uwe Blaumann selbst, der sich als Spezialist für Fertigungsprozessgestaltung, schnell in die neuen Materien Büromöbel und Vertrieb einarbeiten musste. Und zum anderen war und ist die Fähigkeit, flexibel und immer im Sinne der Kunden zu handeln, der zweite große Trumpf von Uwe Blaumann und dem Unternehmen PALMBERG. Die Fertigung ist zum großen Großteil automatisiert. Immer kompliziertere Prozesse wurden über die Jahre beherrscht – und das immer schneller. Heute produziert PALMBERG acht Arbeitsplatzsysteme, drei umfangreiche Schrankprogramme, Regalsysteme, Akustikelemente und zahlreiche Sonderanfertigungen. Die gesamte Fertigung fußt dabei auf Losgröße eins. Es ist vollkommen egal, ob 1.000 gleiche Schränke gebaut werden oder 1.000 verschiedene. Und selbst Krisen hielten Uwe Blaumann auf seinem Weg nicht auf. Er habe eine „DDR-Ruine“ verwandelt, schrieb das Magazin „Impulse“ im Jahr 2015. Da war bereits die zweite Krise der Firma überwunden. Der Einbruch des neuen Marktes hatte selbst in der Büromöbelbranche Spuren hinterlassen. Uwe Blaumann reagierte auf seine Weise und investierte in den Bereich Service, um die Fachhandelspartner, über die PALMBERG bis heute ausschließlich verkauft, noch stärker unterstützen zu können. Eine eigene Serviceabteilung entstand für Planung, Transport und Aufbau. Und eine Transportflotte aus Dutzenden von LKW´s. Das Konzept ging auf. Wie bereits in den 1990er-Jahren eilt der Büromöbelhersteller seitdem wieder von einem Rekord zum nächsten. Nach 39 Jahren PALMBERG hat Uwe Blaumann am 14. September 2023 die „Kommandobrücke“ in Schönberg verlassen. Bei seiner Verabschiedung dankte Uwe Blaumann seiner Mannschaft, die ihn immer in allen Belangen unterstützt habe. „Wir haben dadurch alles erreicht, was ein Unternehmen erreichen kann“ sagte Blaumann im Rahmen einer Feierstunde. Und doch gibt es eine Sache, die nicht geglückt sei, was ihn auch bis heute noch ein wenig ärgere. Konkret geht es dabei um das Jahr 2020. „Damals sind wir zum besten Industriebetrieb auf dem Gebiet der ehemaligen DDR gekürt worden – und diese Auszeichnung hätte Uwe Blaumann von der damaligen Kanzlerin Angela Merkel entgegennehmen sollen. Aber das hat aufgrund von Corona nicht sollen sein“, so Uwe Blaumann. Den Preis gab es dann aber doch noch mit zwei Jahren Verspätung, allerdings nicht mehr aus den Händen von Angela Merkel. Den inzwischen mehr als 650 Mitarbeitern wünschte Uwe Blaumann alles Gute, viel Glück und seinen Nachfolgerinnen Nicole Eggert und Julianne Utz-Preußing, die bereits seit 2017 als geschäftsführende Gesellschafterinnen bei PALMBERG mit an Bord sind, immer ein sicheres Händchen. Und auch zu seiner persönlichen Zukunft äußerte sich Uwe Blaumann im Rahmen seiner Verabschiedung. „Ich freue mich auf den Ruhestand und habe auch keine Angst, dass mir langweilig wird“, sagte Blaumann im Rahmen seiner Verabschiedung. „Es wird so wie bisher, nur mit viel mehr Zeit für alles. Neue Hobbys werde ich nicht mehr anfangen“, erklärte der 65-Jährige. „Mein größtes Hobby sind der große Garten und meine zwei Schäferhunde. Und mit meiner Frau fahre ich viel Fahrrad und wir wollen viel reisen. Und bis zu seinem 70. Geburtstag plane er ein Buch zu schreiben über sein Leben mit der Firma PALMBERG“, verriet Uwe Blaumann die Pläne für den Ruhestand. Wirtschaftsregion Westmecklenburg  7 Wirtschaftskompass 11 | 2023

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