IHK-Magazin "Wirtschaftskompass", Ausgabe 12/2023

für die kommenden Generationen beizutragen. Es war daher nur konsequent, dass EGGER vor einigen Jahren eine dreiviertel Million Euro in ein neues Ausbildungszentrum investiert hat, um den Auszubildenden eine attraktive und praxisnahe Ausbildung bieten und sie früh in die Prozesse einbinden zu können. EGGER zeigt sich aktiv in Schulen und auf Messen, um junge Leute für eine Ausbildung oder ein duales Studium zu gewinnen. Junge Talente haben die Möglichkeit, sich in den Berufen Fachlagerist (m/w/d), Industriemechaniker (m/w/d), Maschinen- und Anlagenführer (m/w/d), Elektroniker für Betriebstechnik (m/w/d) sowie Industriekaufmann (m/w/d) ausbilden zu lassen.  WELTWEITER ABSATZMARKT Das Egger Werk in Wismar ist mit 90 Hektar Fläche der zweitgrößte Standort der EGGER Gruppe. An der Ostseeküste werden jährlich rund 2 Millionen Raummeter Holz nahezu vollautomatisiert verarbeitet. Das sind ca. 50 Schiffsladungen, 2.000 Eisenbahnwaggons oder 15.000 Lkw. Gleichzeitig werden pro Minute etwa 100 qm Laminatfußboden produziert. Die Produkte aus Wismar werden weltweit vertrieben: Die EGGER- Gruppe unterhält in neun europäischen Ländern insgesamt 19 Werke sowie eines in Concordia (Argentinien) und eines in Lexington (USA). Darüber hinaus unterstützen Vertriebsbüros und ein internationales Netzwerk an Handelspartnern in 90 Ländern den weltweiten Verkauf.  ENERGIEVERSORGUNG ESSENZIELL Das Unternehmen verfügt über zwei Biomassekessel mit einer Gesamtleistung von 89 MW thermischer Energie, um die eigenen Produktionsanlagen zu versorgen. Als Hauptbrennstoff wird Altholz (62 Prozent) verwendet, außerdem Staub aus den Produktionsprozessen (38 Prozent). Zusätzlich betreibt das Unternehmen eine Dampfturbine mit einer elektrischen Leistung von 7,5 MW. Die Wärmeerzeugung beläuft sich auf 600.000 MWh pro Jahr, was dem Verbrauch von ungefähr 24.000 Einfamilienhäusern entspricht. Durch die Energieerzeugung aus Biomasse anstelle von Erdgas wird eine Einsparung von etwa 130.000 Tonnen fossilem CO2 pro Jahr erreicht. Diese umweltfreundliche Entscheidung trägt zur Verringerung der CO2-Emissionen bei und unterstützt das Unternehmen dabei, nachhaltiger zu handeln.  GUTE LOGISTISCHE ANBINDUNG Dieses Vorgehen bietet zahlreiche Vorteile für das Unternehmen. Es ermöglicht mehr Unabhängigkeit von Stromlieferanten und reduziert das Risiko von Ausfällen. Zudem kann ein eigenes Kraftwerk die Möglichkeit bieten, durch die Nutzung nachhaltiger Energiequellen, Kosten zu reduzieren. Dennoch steht auch EGGER immer wieder vor neuen Herausforderungen. Neben der unsicheren Entwicklung der Energiepreise stellten Störungen der internationalen Lieferketten Herausforderung für das international agierende Unternehmen dar. Vorteilhaft wirkt sich hier die logistische Anbindung des Werkes durch Seehafen, Autobahn und Schienennetz aus, so dass ein flexibles Lieferkettenmanagement Engpässe wortwörtlich umschiffen konnte. Titelthema  19 Wirtschaftskompass 12 | 2023

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