IHK-Magazin "Wirtschaftskompass", Ausgabe 12/2023

Standort, logistisch gut im Speckgürtel Lübecks und nahe der A20 gelegen, als Schwerpunkt der Wasserstoffversorgung. „Wasserstoff ist als Thema spannend und bei uns betriebswirtschaftlicher machbar als anderswo. Die bei der Elektrolyse entstehende Wärme soll vor Ort genutzt werden, der freigesetzte Sauerstoff steht für die Sickerwasseraufbereitung bereit. Mit der Hochschule Wismar suchen wir nach Lösungen, um Destillat aus Sickerwasser für die Wasserstoffproduktion einzusetzen. Das reduziert den Verbrauch von Trinkwasser“, so Henry Forster. Er teilt seine Begeisterung gern mit den anliegenden Gemeinden Selmsdorf und Schönberg hinsichtlich eines gemeinsamen Energiekonzeptes (Stichwort kommunale Wärmeplanung). Den Ideen könnte ein kleines Stadtwerk folgen, um als gemeinsamer Energieversorger aufzutreten. „Zehn Ladesäulen für Strom laufen bereits – Bürger können bei uns Strom tanken. Probleme bei der Energiewende sehe ich hier vor Ort nicht. Im Gegenteil: Was wir hier bei der Sektorenkopplung auf die Beine stellen, kann anderswo als Beispiel dienen, um nachhaltig die Bereiche Energie, Industrie, Mobilität und Infrastruktur zu verbinden.“ Deponien gibt es auf der ganzen Welt und sie sind in vielen Länder eine gigantische Emissionsquelle für Treibhausgase wie Methan – im Nordwesten von MV kann eine Blaupause entstehen, wie man es richtig macht. Barbara Arndt MWH ENERGIE AUS PHOTOVOLTAIK speist die IAG direkt ins Netz ein. 225 Das Berufsbild des Mechatronikers vereint verschiedene Berufe aus der Metall- und Elektroindustrie und ist daher sehr vielseitig. Mechatronikerinnen und Mechatroniker sind für Produktionsbetriebe heute und auch perspektivisch wichtige Fachkräfte. Sie sind sehr gesucht in der Industrie, da sie für die einwandfreie Funktionsweise von hochkomplexen Maschinen und Anlagen zuständig sind. Mechatroniker bauen aus mechanischen, elektrischen und elektronischen Bestandteilen komplexe mechatronische Systeme, z. B. Roboter für die industrielle Produktion. Sie stellen die einzelnen Komponenten her und montieren sie zu komplexen Systemen und Anlagen und diese werden auch nach einiger Zeit gewartet. Die fertigen Anlagen nehmen sie in Betrieb, programmieren sie oder installieren zugehörige Software. Dabei richten sie sich nach Schaltplänen und Konstruktionszeichnungen und prüfen die Anlagen sorgfältig, bevor sie diese an ihre Kunden übergeben. Außerdem halten sie mechatronische Systeme instand und reparieren sie.  WAS ZEICHNET DIESEN BERUF AUS? Das Planen und Steuern von Arbeitsabläufen, Bearbeiten von mechanischen Teilen, das Zusammenbauen von Baugruppen und Komponenten zu mechatronischen Systemen, Installieren elektrischer Baugruppen und Komponenten, Messen und Prüfen elektrischer Größen, Installieren und Testen von Hard- und Softwarekomponenten, das Aufbauen und Prüfen von Steuerungen, Programmieren mechatronischer Systeme, das Zusammenbauen von Baugruppen und Komponenten zu Maschinen und Systemen, Montieren und Demontieren von Maschinen, Systemen und Anlagen, Transportieren und Sichern, Prüfen und Einstellen von Funktionen an mechatronischen Systemen, Inbetriebnahme und Bedienen mechatronischer Systeme, Instandhalten mechatronischer Systeme, Übergeben von Anlagen, Einweisen der Nutzer in die Bedienung und Erbringen von Serviceleistungen, auch in digitalisierten Prozessen, Anwenden von Vorschriften zu Datenschutz und Informationssicherheit. Mechatroniker arbeiten überall in der Montage und Instandhaltung von mechatronischen Komponenten und Systemen bei den Herstellern im Anlagen- und Maschinenbau, bei den Betreibern der Systeme sowie in Servicebereichen und bei Dienstleistern in den verschiedensten Branchen und Wirtschaftszweigen. Mechatroniker sind im Sinne der Unfallverhütungsvorschriften Elektrofachkräfte.  PERSÖNLICHE VORAUSSETZUNGEN Für diesen Beruf ist eine große Sorgfalt wichtig, z. B. beim Lesen und Umsetzen von Schaltplänen und Konstruktionszeichnungen. Eine hohe Lernbereitschaft ist erforderlich, um sich über neueste Entwicklungen im Bereich der Elektronik und Informationsverarbeitung auf dem Laufenden zu halten. Für das Anpassen an wechselnde Arbeitsorte und -bedingungen bei Montageeinsätzen ist Flexibilität förderlich. Kenntnisse in Mathematik sind unabdingbar, da man z. B. Messwerte erheben, verstehen und auswerten muss. Informatikkenntnisse sind für den Umgang mit Hard- und Softwarekomponenten sowie bei Konfigurationsarbeiten ebenfalls wichtig. Beim Installieren von mechatronischen Systemen sind Kenntnisse in der Montage, im Werken und Technik von Vorteil.  ALLROUNDER MECHATRONIKER Industrieberuf mit Perspektive Titelthema  23 IHK ZU SCHWERIN Volker Rudolph  0385 5103-415 rudolph@schwerin.ihk.de Wirtschaftskompass 12 | 2023

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