IHK-Magazin "Wirtschaftskompass", Ausgabe 12/2023

Delegationsreisen bieten eine wertvolle Gelegenheit, um wirtschaftliche Beziehungen zu stärken, neue Geschäftsmöglichkeiten zu erkunden und den Austausch zwischen Unternehmen und Regierungen zu fördern. Im Oktober besuchte eine 30-köpfige Delegation aus Politik und Wirtschaftsvertretern unter Leitung von Wirtschaftsminister Reinhard Meyer Schweden und Norwegen. Ziel war es, nachhaltige Energiepartnerschaften zu knüpfen. Im vollgepackten Unternehmerprogramm unternahm die Delegation verschiedene Unternehmens- und Studienbesuche, diskutierte mit schwedischen und norwegischen Schlüsselkontakten und trat in den Austausch mit zahlreichen Wirtschaftsvertretern und Stakeholdern. Die IHK zu Schwerin hatte das Unternehmerprogramm in Zusammenarbeit mit den Auslandshandelskammern (AHKs) Schweden und Norwegen federführend organisiert.  TAG 1 - SCHWEDEN Im Rahmen von Delegationsreisen findet in der Regel zunächst ein Briefing durch die deutsche Botschaft und die AHK statt. Dies war auch in Stockholm der erste Punkt auf der Agenda. Dabei lernten die Delegationsteilnehmer die wirtschaftlichen, politischen, aber auch gesellschaftlichen Strukturen vor Ort kennen, insbesondere zum Umgang mit den Themen Nachhaltigkeit, Energiegewinnung und -versorgung. Interessant war dabei bspw. der wirtschaftsgetriebene Trend zur Nachhaltigkeit, die Wiederaufnahme des Ausbaus von dezentraler Nuklearenergie und Abscheiden und Speichern von Kohlendioxid in Schweden, die Verteilung des Energiemixes sowie der Vorkommen, insbesondere in Nordschweden und die Gewinnung von Arbeitskräften im Norden, oder die Produktion von grünem Stahl. Ein Studienbesuch in der Modellregion „Stockholm Royal Seaport“ machte die schwedischen Ansätze für nachhaltige Stadtentwicklung erlebbar. Roundtable-Veranstaltungen sind ein weiteres Format, bei dem ein fachspezifischer Austausch mit Netzwerken kombiniert wird. In Stockholm wurden an drei Thementischen zu Versorgungsinfrastruktur, nachhaltigem und energieeffizientem Bauen, sowie alternativen Energiequellen diskutiert und Synergien erkundet. Daraus entstanden, neben Impulsen zur bilateralen Zusammenarbeit beim Thema Akzeptanz sowie entlang der gesamten Wertschöpfungskette, wertvolle Geschäftskontakte. Der erste Reisetag endete mit einem Botschaftsempfang. Hier hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, hochrangige Vertreter aus Politik und Wirtschaft zu treffen und so zusätzliche Unterstützung für ihre Vorhaben zu gewinnen.  TAG 2 - SCHWEDEN Dieser stand unter dem Motto von Innovation und Zukunft und fing mit einem Studienbesuch bei der Norrsken-Stiftung an, einem Start-up Accelerator. Hier wurde der bottom-up Approach Schwedens im Umgang mit Start-ups und Innovation besonders deutlich. Diese werden in Schweden nicht finanziell unterstützt, sondern sind ausschließlich eigenfinanziert. Eine Expansion der Stiftung nach Deutschland ist in Planung. Anschließend gab es Einblicke in das Live-in Lab der Königlichen Technischen Hochschule. Ein Höhepunkt war der anschließende Besuch bei Exergi, einem Pilotprojekt, dass künftig ein Beitrag zur emissionsfreien Energieproduktion leisten soll. Ein Austausch mit der schwedischen Energiebehörde und der deutsch-schwedischen Cleantech-Plattform und zwei schwedischen Unternehmen aus den Bereichen E-Mobilität und Energiesparen verdeutlichte unter anderem die politische Motivation, gemeinsam mit Deutschland als Partner diese Themen anzugehen. Dabei wurde auch eine mögliche Zusammenarbeit im Rahmen des Baltic Sea Business Day am 20. April 2024 diskutiert – Save the Date!  RÜCKBLICK „CREATING SUSTAINABLE ENERGY PARTNERSHIPS MV-Wirtschaftsdelegationsreise "Sehr gut vorbereitete und interessante Reise, mit neuen Einsichten in und um Energieversorgung in Schweden und Norwegen, wertvolle Kontakte zu Energie-Partnerschaften. Neue Kontakte zu möglichen Partnern in Schweden und Norwegen und innerhalb der Delegationsteilnehmer. Aus meiner Sicht ein voller Erfolg und gut investierte Zeit!" Hanno Nispel, Geschäftsführer, Stadtwerke Schwerin GmbH (SWS) Wer ins internationale Business will, seine eigene Blase verlassen möchte, sollte auf eine solche Reise gehen. Hier bekommen Sie die Kontakte, die Ihr Business weiterbringen. Frank Jaeckel, Geschäftsführer PMC GmbH 40  International Wirtschaftskompass 12 | 2023

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