IHK-Magazin "Wirtschaftskompass", Ausgabe 01, 02/2024

Am 10.11.2023 fand die Veranstaltung „Auf dem Weg zum zirkulären Bauen in MV: Blick über den Tellerrand“ der Projektgruppe „Wertstoffe und Zirkularität“ im Hause der IHK zu Schwerin statt. Die rund 70 Gäste wurden mit Grußworten des Hauptgeschäftsführers der IHK zu Schwerin, Siegbert Eisenach, und der Staatssekretärin für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt, Elisabeth Aßmann, empfangen. Begleitet von der Moderation von Dorothee Wetzig und Andreas Flock stellten die drei Referenten danach ihre Erfolgsbeispiele vor. Ute Dechantsreiter, Vorsitzende und Mitbegründerin des Bundesverbands bauteilnetz Deutschland e. V., beleuchtete die aktuelle Ausgangslage: Um die Klimaschutzziele zu erreichen, rücke neben den Energieeffizienzprogrammen die Schonung und der wirtschaftliche, aber auch der sozialverträgliche Umgang mit natürlichen Ressourcen in den Fokus. Eine aktive Kurze- Wege- Kreislaufwirtschaft im Bauwesen nehme besonders auf regionaler Ebene eine immer entscheidendere Rolle ein. Die Entwicklung und der Ausbau regionaler Wirtschaftskreisläufe auch im Bauwesen seien zum Erreichen kommunaler Nachhaltigkeitsziele unabdingbar. Durch den hochwertigen Wiedereinsatz von Baumaterial werde der Einsatz von Wasser und Energie gespart, CO2 gemindert, Flächenverbrauch für Rohstoffgewinnung und Deponierung aufgehalten.  INFORMATION ENTSCHEIDEND Ob Rückbau (selektiver Abbruch) oder Neubau (demontierbares Bauen mit R-Baustoffen), in beiden Bereichen fehle ein System zur Kommunikation, Weiterbildung, Qualifizierung und Vermittlung von Verfahren zur Abfallvermeidung am Bau. Frau Dechantsreiter ging insbesondere auf den aktuellen Stand in Deutschland bei der Wiederverwendung von Bauteilen und beim hochwertigen Einsatz von Baustoffe sowie auf rechtliche Rahmenbedingungen ein und stellte den Bremer Handlungsleitfaden sowie das Bündnis Kreislaufwirtschaft Bauwesen – Metropolregion Nordwest vor.  ROTOR DC UND DIE BAUSTOFFBÖRSE OPALIS Michael Ghyoot als Wegbegleiter der Non Profit – Organisation Rotor mit Sitz in Brüssel beleuchtete die Geschichte von Rotor, der aus diesem Projekt abgeleiteten Online Plattform Opalis und der Ausgründung Rotor DC, dem kooperativen Materialzentrum im Eigentum der dort Beschäftigten. Beide, Rotor und Opalis, wurden durchgehend gefördert. Während Rotor sich auf Forschung im Bereich der Zirkularität konzentriert, bietet Opalis ein Online-Verzeichnis von Unternehmen in Westeuropa. Rotor DC bieten ein Materialzentrum mit Schwerpunkt zeitgenössische Materialien aus vergleichsweise großen Gebäuden und einen online shop. Sie setzen Kenntnisse der Forschung aus Rotor um und sammeln Erfahrungen, die ihrerseits Forschungsgegenstand werden können.  ENTSORGUNGSUNTERNEHMEN ALS PARTNER Laut Herrn Ghyoot ist beim Start zirkulärer Unternehmungen die Zusammenarbeit mit Entsorgungsunternehmen ein entscheidender Faktor. Diese verfügten über das Fachwissen und die Lagerkapazitäten, um so die nötige Logistik für den Materialaustausch zu bieten. Abschließend wurden Ergebnisse des FCRBE Forschungsprojektes vorgestellt, das unter anderem Anleitungen für den praxisgerechten Umgang mit den Themen Gewährleistung und Dokumentation zusammengestellt hat.  KREISLAUFWIRTSCHAFT Auf dem Weg zum zirkulären Bauen in MV 38  Innovation & Umwelt Wirtschaftskompass 01 | 02 | 2024

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