IHK-Magazin "Wirtschaftskompass", Ausgabe 05/2023

 Hagenows Filialleiterin Nadine Schmidt (links) mit Stefanie Goltz vom Konsumvorstand: Viele Artikel müssen in den Läden nun neu sortiert werden. Edeka und die Hagenower Konsumgenossenschaft waren lange eng verbunden, gehen jetzt aber auch aus wirtschaftlichen Gründen getrennte Wege. In den Lebensmittelmärkten des Konsums sind jetzt Produkte mit den Marken „Jeden Tag“ oder „Hofgut“ zu sehen, während die Edeka-Marken immer schwerer zu finden oder gar nicht mehr zu haben sind. „Seit März 2023 mit dem Kieler Unternehmen Bela einen neuen Streckenlieferanten und beenden damit die lange Zusammenarbeit mit der Edeka“, sagt Konsumvorstand Stefanie Goltz im Gespräch. „Unser Stammgeschäft ist der Lebensmittelgroß- und -einzelhandel. Zur Unternehmensgruppe Bela gehören rund 120 Famila-Warenhäuser und Markant-Märkte sowie diverse Bäckerei-Filialen in Norddeutschland“, heißt es dazu auf der Internetseite der Kieler. Der neue Lieferant liefert seit März geschätzte 75 Prozent der Artikel in die Läden der Genossenschaft. Die Entscheidung, sich nach 22 Jahren guter Zusammenarbeit von dem bisherigen Großlieferanten Edeka zu trennen, sei dem Konsum sehr schwergefallen und erst nach langen Überlegungen getroffen worden, erklärt Norbert Bosse vom Aufsichtsrat. Am Ende sei es die Einführung eines neuen Warenwirtschaftssystems bei der Edeka gewesen, die letztlich den Ausschlag gegeben habe. „Mit dem System wäre es unmöglich gewesen, unsere regionalen Lieferanten wie die Ludwigsluster Fleisch- und Wurstwaren beizubehalten und gleichzeitig bei der Edeka zu bleiben“, ergänzt Christian Komossa vom Vorstand. Regionalität, Frische und vor allem Eigenständigkeit seien der Genossenschaft im Sinne ihrer mehr als 350 Mitarbeiter und 4.100 Mitglieder sehr wichtig gewesen. Die Sicht von Edeka Nord schildert Helene Dahlke, Abteilungsleiterin Unternehmenkommunikation: „Bereits im vergangenen Jahr hat die Konsum- genossenschaft Hagenow begonnen, sich nach einem neuen Lieferdienstleister umzusehen und hat die Lieferbeziehungen mit unserem Unternehmen in der Folge beendet. Hintergrund sind technische Herausforderungen der Konsumgenossenschaft Hagenow an unser bestehendes Warenwirtschaftssystem.“ Norbert Bosse: „Die Zusammenarbeit mit den Ludwigslustern und anderen regionalen Lieferanten, die wir haben, markierte eine rote Linie, die wir nicht überschreiten wollten.“ Dazu sei es auch noch um Kostenfragen bei der Einführung des Edeka-Systems gegangen, erklärt Stefanie Goltz. Die endgültige Entscheidung, sich einen anderen Großlieferanten zu suchen, sei dann 2022 gefallen. Trotz aller Probleme, die es zuletzt auch bei der Belieferung von Läden wegen fehlender Lkw-Fahrer gegeben habe, sei die Zusammenarbeit mit der Edeka über die Jahre immer gut gewesen. Trotz der Umstellung will sich die Konsumgenossenschaft in der Region auch künftig nicht verstecken: „Wir setzen weiter auf Expansion in der Region und sind auf der Suche nach entsprechenden Standorten“, betont Norbert Bosse.  LEBENSMITTELHANDEL IN HAGENOW Konsum geht neue Wege angelegt und involviert mit einem Werbemittelpaket, Aktionen und Challenges auch Betriebe. Das Ziel: im ganzen Land ein neues Bewusstsein für das Thema Ausbildung schaffen und so dabei helfen, Betriebe und den Fachkräftenachwuchs zusammenzubringen. Alle Informationen zur Kampagne und zu den Möglichkeiten mitzumachen finden Sie auf der Website der IHK zu Schwerin, www. ihk.de/schwerin. Wirtschaftsregion Westmecklenburg  7 Wirtschaftskompass 05 | 2023

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