IHK-Magazin "Wirtschaftskompass", Ausgabe 07, 08/2023

Eine Unternehmerreise zur Baustelle des FehmarnbeltTunnels ermöglichte neue Perspektiven auf einzigartiges Infrastrukturprojekt im Herzen Europas. Vom 11.-12. Juni eine Unternehmensdelegation aus Westmecklenburg im Rahmen des vom Fehmarnbelt Business Council organisierten Business Trips nach Rødbyhavn auf der dänischen Insel Lolland, um sich selbst ein Bild vom Umfang und den Fortschritten auf Europas größter Baustelle zu machen. Die Reisegruppe umfasste insgesamt 22 Personen aus den IHK-Kammerbezirken Schwerin, Lübeck und Hamburg. Gemeinsam besuchten sie die Fehmarnbelt Days 2023, die in zwei Tagen mehr als 3.000 Besucher zählten. Die Unternehmer bekamen die Möglichkeit, die Baustelle zu besichtigen und Einblicke in die technische Umsetzung des Megaprojekts zu erhalten. Mitarbeiter der dänischen Projektgesellschaft Femern A/S erläuterten hierzu den Baufortschritt und die nächsten Schritte der Umsetzung. Kay Burchardt, Geschäftsführer Spedition Burchardt KG mbH und Mitglied des IHK-Ausschusses für Verkehr, Logistik und Infrastruktur, zeigte sich davon beindruckt: „Mein Eindruck ist schon geprägt von Begeisterung. Wir haben auf der dänischen Seite den Fortschritt gesehen und konnten auch die Ausmaße des Werkes bestaunen, das die Tunnelelemente produziert. Der Absenktunnel ist eine gewaltige Herausforderung und wir konnten einen tollen Einblick gewinnen.“ Dabei wurde auch deutlich, mit welcher Stringenz die Dänen das Projekt verfolgen und wie sehr sich die Baustelle seit dem letzten Besuch verändert hat. Detlef Elss, Vizepräsident des Unternehmerverbandes Norddeutschland Mecklenburg-Schwerin, dazu: „Ich hatte ja bereits 2018 über die IHK Schwerin die Möglichkeit, an den Fehmarnbelt Days in Malmö teilzunehmen. Damals war das für mich eine Sache, bei der man sehr viel Phantasie aufbringen musste, um sich vorzustellen, wie sich das entwickeln wird. Diese Vorstellungen sind durch die umfassende Baustelle nun sehr konkret geworden.“  FEHMARNBELT DAYS KONFERENZ ZEIGT AUCH PROBLEME INSBESONDERE DEUTSCHER SEITE AUF Am zweiten Tag der Reise nahmen die Teilnehmer an einer Konferenz teil, auf der Politiker, Unternehmer und weitere Stakeholder zusammenkamen, um über die Chancen und Möglichkeiten des Tunnels zu sprechen, der die Reisezeit zwischen Hamburg und Kopenhagen halbieren wird. Zudem informierten Mitarbeiter der örtlichen Wirtschaftsförderung, welche Ansiedlungsprojekte derzeit geplant sind. Deutlich wurde im Rahmen der Konferenz allerdings auch, dass es auf deutscher Seite erheblichen Nachholbedarf gibt. Denn wenn der Tunnel wie geplant 2029 eröffnen soll, dann muss auch die entsprechende Infrastruktur auf deutscher Seite bereitstehen, damit die Züge und Fahrzeuge zügig das Festland erreichen können. Zwar gehen die Bautätigkeiten bei Puttgarden selbst gut voran, sehr zweifelhaft ist jedoch, ob der geplante Fehmarnsund-Tunnel im Hinterland zwischen dem Festland und der Insel Fehmarn ebenfalls bis 2029 fertiggestellt werden kann. Hier drängt die Zeit. So sieht es auch Kay Burchardt: „Es ist schon beeindruckend wie schnell ein solches Projekt  FEHMARNBELTQUERUNG Europas größte Baustelle IHK ZU SCHWERIN Dr. Wolf-Rüdiger Knoll  0385 5103-208 knoll@schwerin.ihk.de Bilder: IHK 12  Standortpolitik Wirtschaftskompass 07|08|2023

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