IHK-Magazin "Wirtschaftskompass", Ausgabe 12/2023

INVESTITIONSABSICHTEN DER UNTERNEHMEN (in Prozent, Mehrfachantworten möglich) Die deutschen Unternehmen spüren nach einer aktuellen Umfrage der Auslandshandelskammern (AHKs) auch an ihren internationalen Standorten eine insgesamt abgekühlte Konjunktur. Trotz der damit verbundenen Herausforderungen bauen sie ihr weltweites Engagement derzeit jedoch in vielen Märkten aus.  DIE WESENTLICHEN ERGEBNISSE DER UMFRAGE  Die Unternehmen erwarten überwiegend eine konjunkturelle Abkühlung an ihren internationalen Standorten. Lediglich 22 Prozent gehen von einer wirtschaftlichen Belebung in den kommenden zwölf Monaten aus, 28 Prozent von einer schlechteren Entwicklung.).  Vor dem Hintergrund der abgekühlten Konjunktur, Unsicherheiten durch geopolitische Risiken und weniger Nachfrage aufgrund noch immer hoher Inflation und gestiegener Zinsen berichten die Unternehmen von einer schwächeren, aber immerhin stabilen Geschäftslage (45 Prozent gut, 14 Prozent schlecht).  Zwar sind auch die Geschäftserwartungen zurückhaltender als im Frühjahr, sie liegen aber deutlich über den Konjunkturerwartungen (45 Prozent bessere, 12 Prozent schlechtere). Während Unternehmen an ihren internationalen Standorten in Nordamerika, im Asien-Pazifik-Raum (ohne Greater China) und in der MENA-Region deutlich bessere Geschäfte erwarten, sind Unternehmen in Europa und China zurückhaltender.  Vielfältige Risiken trüben die wirtschaftlichen Perspektiven: Zu den Top 3 zählen die Nachfrage (46 Prozent), wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen (42 Prozent) und der Fachkräftemangel (37 Prozent).  Die Investitionsabsichten der Unternehmen sind an ihren internationalen Standorten deutlich expansiver als in Deutschland (33 Prozent haben höhere, 20 Prozent niedrigere Investitionspläne).  Top-Gründe für Investitionen an internationalen Standorten: Marktgröße/ Markterschließung (55 Prozent), Kundennähe/Lokalisierung (35 Prozent). Auch die Diversifizierung (18 Prozent) und Investitionsanreize (16 Prozent) spielen für einen Großteil der Unternehmen eine wichtige Rolle.  Unter dem Strich erwartet die IHK-Organisation für 2024 ein unterdurchschnittliches Weltwirtschaftswachstum um 2,5 Prozent (Durchschnitt letzten 20 Jahre: plus 3,6 Prozent). Die deutsche Wirtschaft profitiert davon nur geringfügig – die deutschen Exporte können, nach einem Rückgang von 0,5 Prozent in 2023, in 2024 nur um magere ein Prozent zulegen. Welt gesamt EU27 Eurozone Sonstige EU, Schweiz, Norwegen, UK Rest Europa inkl. Türkei/Russland Asien/Pazifik (ohne China) Greater China Nordamerika (=USA, Kanada, Mexiko) Süd- und Mittelamerika MENA Subsahara-Arfika höher gleich geringer 0 33 26 27 26 38 35 25 39 30 46 26 26 23 14 24 19 16 21 28 48 39 51 51 42 54 33 46 21 52 50 24 20 47 20 40 60 80 100 Bild: Pixabay  WORLD BUSINESS OUTLOOK HERBST 2023 Licht und Schatten im internationalen Geschäft An der weltweiten Umfrage beteiligten sich über 3.600 Mitgliedsunternehmen der AHKs. Der vollständige Bericht ist online abrufbar unter www.ihk.de/schwerin Dok.Nr. 5972148 IHK ZU SCHWERIN Henrike Güdokeit  0385 5103-215 guedokeit@schwerin.ihk.de 42  International Wirtschaftskompass 12 | 2023

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