IHIK-Magazin "Wirtschaftskompass", Ausgabe 10/2023

Bilder: Rubrik  1 Wirtschaftskompass 10 | 2023 Magazin der IHK zu Schwerin 10 | 2023 JAHRESEMPFANG WAS UNS VORANBRINGT Dr. Martin Wansleben Hauptgeschäftsführer, DIHK Bund soll Maritime Wirtschaft besser unterstützen 12 Solider Ausbildungsstart 24 Kommunale Wärmeplanung 38 WIKO Wirtschaftskompass Westmecklenburg

Bilder: 2  Rubrik Wirtschaftskompass 10 | 2023 www.ihk-lehrstellenboerse.de

Bilder: Rubrik  1 Die Unterschiede zwischen Asien, Europa und den USA sind bei den Lohn- und Energiekosten gewaltig. Wollen wir mit dem Standort Deutschland wettbewerbsfähig sein, müssen die standortbezogenen Kosten deutlich gesenkt werden! Aber auch innerhalb Deutschlands ist das Nord-Südgefälle frappierend. Die bestehende Schere droht sich weiter zu öffnen. Gerade dort, wo durch einen erheblichen Anteil an Windenergieanlagen in der Nord- und Ostsee ein Hauptbeitrag zur Energiewende geleistet wird, sind die Stromkosten am höchsten. Dies gilt allgemein für die Gewerbekunden, mehr noch für die Industriekunden. Hier sind MecklenburgVorpommern und Schleswig-Holstein bundesweit die teuersten Standorte bei den Nettonetzentgelten. Im Gasbereich liegen Mecklenburg-Vorpommern und die mitteldeutsche Region um Halle/Leipzig unangefochten vorn! Nicht besser ergeht es den Haushaltskunden unserer Region. Rund ein Fünftel der Stromrechnung entfällt auf diese Entgelte. Die wirklich spannende Frage wird sein, ob es zu einer Angleichung der Netzentgelte kommen wird? Die Befürwortung der Bundesnetzagentur für faire Netzentgelte lässt einen erheblichen Spielraum erahnen. Daher müssen der Norden und auch der Osten standhaft sein. Sich durch das bayerische Wahlkampfgetöse beeinflussen zu lassen, könnte teuer werden. Gerade im Süden der Republik erfolgten die letzten großen Investitionen in das Infrastrukturnetz in den 70er und 80er Jahren! Soll nun die Umverteilung der über Jahrzehnte nicht getätigten Investitionen im Süden zu Lasten des Nordens erfolgen? Hatte sich nicht Bayern gegen "Monstertrassen" gesträubt? Um den Süden der Republik mit norddeutschem Grünstrom zu versorgen ist dieser nun auf den schnellen Bau von Hochspannungsleitungen angewiesen! Und was ist mit all den im Nordosten bereits getätigten Investitionen in die Hoch- und Mittelspannungsnetze, die das heutige Entgeltniveau erst ermöglicht oder besser verursacht hatten? Beteiligen sich der Süden und der Westen daran? Die Zeit drängt! Der Bund muss auf das Urteil des Europäischen Gerichtshofes reagieren und der Bundesnetzagentur einen erweiterten Kompetenzspielraum einräumen. Das darf aber nicht zu "Verhandlungen im Hinterzimmer" führen. Ein fairerer Lastenausgleich muss zwischen den Erzeugern von Grünstrom, LNG, später auch von Wasserstoff und denen erfolgen, die darauf in Größenordnungen angewiesen sind. Alle Extrakosten für die Wind- und Solarparks müssen auch auf alle umgelegt werden. Der Norden hat eine starke Position und diese wird mit dem notwendigen weiteren Ausbau noch stärker. Jetzt geht es um die Gestaltung der Zukunft des Wirtschafts- und Industriestandortes Industrieland MV 2030! Und dazu gehören deutlich günstigere Energiekosten durch eine Absenkung der Netzentgelte. Wir brauchen die aktiven Umsetzungen der Visionen, formuliert in der Industriestrategie MecklenburgVorpommern 2030: Mehrwert aus dem Ausbau grüner Energien ziehen! Noch stehen wir am Anfang der Diskussion der Streckenverläufe. Aber genau in dieser Phase müssen wir uns einbringen. Matthias Belke Präsident der IHK zu Schwerin Wollen wir mit dem Standort Deutschland wettbewerbsfähig sein, müssen die standortbezogenen Kosten deutlich gesenkt werden! Standortentscheidend: Stromkosten senken! Bild: info@paperheroes.de IHK Direkt 0385 5103 111 Der schnelle Weg zur IHK. Editorial Wirtschaftskompass 10 | 2023

 STANDORTPOLITIK 10 Es geht nicht nur um „Muttischichten“ 11 Im ländlichen Raum Brücken in die Zukunft schlagen 12 Bund soll Maritime Wirtschaft besser unterstützen  TITELTHEMA 14 IHK-Jahresempfang 2023: Was uns voranbringt  AUS- & WEITERBILDUNG 18 Feinste Nasen aus Schwerin 20 Akuter AZUBI-Mangel 21 Ausbildungsstart 2023 22 Zukunft im Blick 24 Solider Ausbildungsstart 25 Der Auslandsaufenthalt während der Ausbildung 26 IHK zu Schwerin würdigt die Besten  EXISTENZGRÜNDUNG & UNTERNEHMENSFÖRDERUNG 27 Unternehmenswerkstatt Deutschland 28 Neue Beratungsförderung für KMU 30 Nachfolger suchen Unternehmen 31 Corona-Wirtschaftshilfen 31 LEADER-Programm geht in die heiße Phase 32 Nachhaltiger Ingenieur- und Verkehrswegebau 32 Zirkuläre Bauwirtschaft 33 Tourismusbarometer  INTERNATIONAL 34 Globale Mindestbesteuerung auf der Zielgeraden 34 Unternehmerreise nach Polen 36 EU-Durchführungsverordnung veröffentlicht  RECHT & STEUERN 38 Kommunale Wärmeplanung 39 Öffentliche Schulden 2022 40 Amtliche Bekanntmachungen 22 36  EU-DURCHFÜHRUNGSVERORDNUNG VERÖFFENTLICHT Das CO²-Grenzausgleichsystem der EU ist ein zentrales Klimaschutzinstrument.  ZUKUNFT IM BLICK Das Bundesinstitut für Berufsbildung ist die Bundeseinrichtung, die für die Modernisierung und Neuentwicklung von Ausbildungsberufen zuständig ist sowie für die Qualität bei der anschließenden Umsetzung. Inhalt 2  Inhalt Wirtschaftskompass 10 | 2023

10  ES GEHT NICHT NUR UM „MUTTISCHICHTEN“ Eine familienorientierte Unternehmenskultur ist ein langfristig wirkendes Instrument und kann ein schlagkräftiges Argument für die Gewinnung und Sicherung von Fachkräften sein.  TOURISMUSBAROMETER Die touristische Nachfrage im Land erholt sich gegenüber dem Vorjahr. Die Experten empfehlen, dem Image als teuerste Destination entgegen zu wirken.  FEINSTE NASEN AUS SCHWERIN Bei AIRSENSE werden sowohl Kaufleute für Groß- und Außenhandelsmanagement mit der Fachrichtung Außenhandel als auch Elektroniker für Geräte und Systeme ausgebildet. 18 33 Inhalt  3 Wirtschaftskompass 10 | 2023

Bilder: Barbara Arndt Alexander Kühn sitzt gern an seinem Schreibtisch. Häufig steht er auch, um von hier aus die Geschicke seines Unternehmens zu lenken. Dieses ist seit geraumer Zeit am Schweriner Ellerried zu Hause, dem inzwischen dritten Standort. „Wir sind stetig gewachsen und brauchten einfach mehr Platz“, begründet der Mann mit gutem Geschäftssinn, vor allem aber Hartnäckigkeit und Ausdauer den bis dato letzten Umzug vor gut zwei Jahren. Er möchte an dieser repräsentativen Adresse gern Inspirationen liefern, wie heutzutage Büros nach aktuellen Standards wie New Work und mobilem Arbeiten gestaltet werden. Und so präsentiert der 250 Quadratmeter große Showroom unterschiedliche Büro-Standards, Chefzimmer, Meeting Places, Lounges und jede Menge Bürostühle zum Ausprobieren. Designermöbel komplettieren das hochwertige Angebot, auf das Alexander Kühn sehr stolz ist. „Als das Schweizer Unternehmen USM uns als Handelspartner aufgenommen hat, fühlte sich das wie ein Ritterschlag an. Das nehmen natürlich auch weitere Premiumhersteller wahr. Mittlerweile vertreiben wir auch die Marken Occhio und Walter Knoll im Projektgeschäft." Das war nicht immer so. Und schon ganz und gar nicht am Anfang. Im Jahr 2008 stieg der aus Pritzier stammende junge Mann ins väterliche Möbelmontageunternehmen ein, zunächst in den Bereichen Büro und Verwaltung. „Dann war ich immer mehr auf den Baustellen unterwegs und montierte Möbel. Bis 2010 die Wirtschaftskrise alle stark belastete. Ich sammelte fortan Erfahrungen bei einem Möbelhersteller und entschied mich ziemlich schnell für meinen eigenen Weg.“ Der begann mit dem glücklichen Umstand, dass ein renommierter Hamburger Juwelier nach einem Schreibtisch suchte. „Diese Geschäftsbeziehung dauert bis heute an“, freut sich Alexander Kühn. Von diesem Moment an versuchte er als Selbständiger, Büroeinrichtungen zu vertreiben. „Das war oft sehr schwierig und ich wollte alles hinschmeißen“ erinnert sich Alexander Kühn. Als sich das Unternehmen des Vaters erholte und der eigene Umsatz nicht ausreichte, konnte er als Subunternehmer in der Montage helfen. Zudem war der gelernte Kaufmann für Außenhandel (Import/Export) mit dem Laptop unterwegs, maß Räume bei Kunden aus und erstellte abends die Planungen und Angebote. Dass es nach längerer Durststrecke richtig bergauf ging mit der wirtschaftlichen Entwicklung, liegt ganz maßgeblich am Chef selbst. „Ich war wie der Teufel hinterher, wenn sich in Schwerin Neuansiedlungen ankündigten. Die potenziellen Kunden freuten sich, dass jemand sich kümmert. Das ist immer ein guter Anfang, aus dem oft tragende Geschäftsbeziehungen erwachsen.“ Einige Jahre später, 2015, suchte die Firma PALMBERG Büroeinrichtungen und Service einen zusätzlichen Vertriebspartner für Schwerin und Umgebung und fragte, ob Alexander Kühn sich das vorstellen könne. Er zögerte keinen Moment und eröffnete in der Goethestraße sein Geschäft. Schon bald vergrößerte sich das Unternehmen mit einem neuen Standort in der Mecklenburgstraße. Und auch das Team wuchs. Mittlerweile gehören fünf Mitarbeitende zur Kühn Büro- und Objekteinrichtung GmbH. „Ich hätte nie gedacht, dass ich eines Tages sogar eine Architektin als Expertin für Büroplanung beschäftigen würde. Frauen haben ein besonderes Auge für ein schönes Ambiente und die entsprechenden Designs“, sagt der Geschäftsführer auch ohne Augenzwinkern. Eine ansteckende Fröhlichkeit ist dem kleinen Team ohnehin eigen. Ebenso wie absolute Ehrlichkeit bei der Beratung der Kunden und der Willen, solange an den Einrichtungskonzepten zu feilen, bis die Büros perfekt zu ihren künftigen Nutzern passen. Dem Selfmademan macht es sichtlich Spaß, mit Farben, Designs und Licht zu experimentieren. „Wir haben bei Null angefangen. Seit 2015 stieg unser Umsatz auf fast das Zehnfache.“ Eine stringente Kundenorientierung ist dabei das A und O. „Wer in einer schönen, ergonomischen Atmosphäre arbeiten kann, freut sich darauf, ins Büro zu gehen und ist häufig produktiver und leistungsfähiger. In Zeiten des Fachkräftemangels ist es umso wichtiger, dass sich Mitarbeiter an ihrem Arbeitsplatz wohlfühlen." Barbara Arndt  Alexander Kühn setzt mit seinem Unternehmen auf hochwertige Büro- und Raumausstattungen.  KÜHN BÜRO- UND OBJEKTEINRICHTUNG GMBH WÄCHST AM STANDORT SCHWERIN Farbe, Licht und Design für tolle Räume 4  Wirtschaftsregion Westmecklenburg Wirtschaftskompass 10 | 2023

Bild: IHK Drei Themen, drei Orte und jede Menge Innovation und Kreativität: so sieht der erste MAKEathon im Norden MVs aus. Vom 19.-21. Oktober 2023 werden in den Digitalen Innovationszentren in Rostock, Wismar und Vorpommern-Rügen innovative und digitale Lösungen für die Megatrends der heutigen Zeit - Energie, intelligente Mobilität und nachhaltige Ernährungssysteme - erarbeitet. Das Besondere daran: im Vorfeld können Unternehmen ihre Herausforderungen und Probleme ganz konkret formulieren – und nebenbei die so dringend benötigten Fachkräfte von morgen kennenlernen! Der Begriff MAKEathon setzt sich dabei aus den Wörtern “Make” (machen) und “Hackathon” zusammen. Anders als bei einem Hackathon jedoch, bei dem zum Großteil technische Lösungen in Form von Apps und Softwares entwickelt werden, kommen beim MAKEathon ganz besondere Kreativitätstechniken zur Anwendung. Im Mittelpunkt stehen Fragestellungen zu den Megatrends der Nachhaltigkeit, Energie und Mobilität. Die gemeinsame Mission ist es, nachhaltige Innovationen für unsere Regionen zu gestalten und den Raum dafür zu bieten. Drei Standorte des Digitalen MV haben sich in diesem Jahr spannende Schwerpunkte aufgeteilt. Diese sind in Stralsund/ Vorpommern-Rügen: Ideen für eine smarte Mobilität! In Wismar: Wie gelingt die Energiewende! und in Rostock: Innovationen für nachhaltige Ernährung & Landwirtschaft. Derzeit werden die genauen Fragestellungen noch gemeinsam mit den Partnern aus der Wirtschaft abgestimmt. Denn je klarer und genauer eine Problemstellung formuliert wird, umso genauer kann an Lösungen gearbeitet werden. Daher laden wir derzeit auch noch ein, Impulse und Anregungen für die Formulierung der Fragestellung einzubringen.  WELCHEN NUTZEN HABEN SIE VON DER TEILNAHME? Beim MAKEathon haben die TeilnehmerInnen die einmalige Möglichkeit, in 48 Stunden gemeinsam mit Teams aus unterschiedlichen Fachrichtungen, Coaches an den Standorten Lösungen für die jeweils spannende Fragestellung aus den standortspezifischen Fragestellungen zu entwickeln. Innovative Lösungswege, eine tolle Community, Teamspirit und Learnings durch erfahrene Mentorinnen und Mentoren stehen dabei im Vordergrund. Profitieren Sie von einem Lösungsfeuerwerk und neuen, unkonventionellen Lösungsansätzen und vor allem auch von spannenden Netzwerkpartnern. Alle Standorte verfügen über ein großes innovatives Netzwerk sowohl in die Hochschulen des Landes hinein als auch in die ExpertInnennetzwerke. Werden Sie Teil davon, lassen sich inspirieren und erfahren Sie wie wirkungsvoll und effizient die cokreativen Ansätze im Innovationsmanagement sind. In MV arbeitet nahezu jeder fünfte Erwerbstätige in der Gesundheitswirtschaft. Dabei ist die Liste der Gesundheitsberufe lang. Nahezu 250 Berufsbilder gibt es in 15 Berufsfeldern der Gesundheitswirtschaft. Bereits seit geraumer Zeit beschäftigt die Gesundheitsbranche der Personal- und Fachkräftemangel. Da die Ausbildung des Fachkräftenachwuchses eine zentrale IHK-Aufgabe ist, hat sich der IHK-Ausschuss Gesundheitswirtschaft in der Sitzung vom 06.09.2023 im Schwerpunkt mit der „Aus- und Weiterbildung in den Gesundheitsberufen“ beschäftigt. Die Mitglieder trafen sich mit Vertretern des Apothekerverbandes MV, der Ärztekammer MV, der Kassenärztlichen Vereinigung MV sowie des Regionalen Bildungszentrums der Landeshauptstadt Schwerin Gesundheit und Soziales, um durch eine enge Vernetzung die Aus- und Weiterbildungsqualität sowie die Nachwuchsgewinnung für die Gesundheitsbranche zu sichern.  SAVE THE DATE! InnoPort mit neuem Format: MAKEathon  IHK-AUSSCHUSS GESUNDHEITSWIRTSCHAFT Aus- und Weiterbildung in den Gesundheitsberufen Bei Interesse wenden Sie sich gerne an Doreen HeydenbluthPeters aus dem InnovationPort für Wismar, an Laura Hagenloch aus dem DIZ Rostock oder Jenny Kempka aus dem Makerport Stralsund. Wirtschaftsregion Westmecklenburg  5 Wirtschaftskompass 10 | 2023

Bilder: Enterprise Networkers GmbH; IHK; Pixabay Auf den ersten Blick lässt sich nicht erahnen, was hinter der altehrwürdigen Fassade des Schlosses in Brahlstorf passiert. Kaum jemand würde erwarten, dass in dem repräsentativen Firmensitz im Dorf mit dem Haltepunkt an der Bahnstrecke zwischen Schwerin und Hamburg an Lösungen für das Facilitymanagement der Zukunft gearbeitet wird. Mit modernster IT-Hardware bietet die Enterprise Networkers GmbH hier Softwareanwendungen für die mittelständische Industrie und Kommunen in der Gebäudeleittechnik.  ENTERPRISE NETWORKERS SCHAFFEN DEN GENERATIONENWECHSEL Seit 2016 hat das vor 20 Jahren von Michael Schmidt gegründete Unternehmen seinen Sitz im Schloss Brahlstorf. Schmidt begann mit der Sanierung des Hauses und machte aus dem bis 1984 als Schule genutzten Gebäude ein Wohn- und Geschäftshaus. Sein Unternehmen führte er währenddessen erfolgreich mit der Planung und Beratung von Rechenzentreninfrastruktur. Zu Kunden gehören seitdem Firmen wie Jägermeister, Lidl oder edding. 2019 suchte Schmidt dann einen Nachfolger – und fand ihn in David Henseleit. Der junge Elektrotechniker, der aus der Region stammt und an der Hochschule Wismar studiert hatte, stieg im Unternehmen ein und wurde Gesellschafter. Seitdem erfährt der Betrieb eine Neuausrichtung. Der Fokus liegt nun verstärkt auf der Brainware. Mit der Anwendung Dynodes entwickelte Henseleit eine Software für die Gebäudeleittechnik. Im Kern geht es dabei um die zentrale und intelligente Steuerung von Sensoren, Lampen und Schaltern von verschiedenen Gebäuden. Durch die Heizungs- oder Lichtsteuerung werden dadurch unter dem Begriff „Building Management“ zum Beispiel Energieoptimierungen für Industrieanlagen ermöglicht die Sicherheitsanlagen geregelt. Ein erster großer Projektpartner für die Neuausrichtung war das DB Instandhaltungswerk Kassel. Mit der Software, die das Zusammenspiel verschiedener Gebäude und Infrastruktur unter dem Schlagwort „Monitoring“ ermöglicht, möchte die Firma nun auch verstärkt Unternehmen und Kommunen in der Region von ihren Leistungen überzeugen. Zugleich plant Henseleit mit derzeit sechs Beschäftigten zwar zukünftig zu wachsen. „Aber nicht um des Wachsens Willen, sondern auf finanziell soliden Füßen“ wie er und Schmidt betonen. Um sein Produkt zu bewerben setzt Henseleit dabei auf verschiedene Ansätze und nutzte dieses Jahr etwa den Firmengemeinschaftsstand des Landes Mecklenburg-Vorpommern auf der Hannover Messe, um auf sich aufmerksam zu machen. Diese Möglichkeit möchte das Unternehmen auch im kommenden Jahr nutzen. „Dann möchten wir noch präsenter sein und uns mit Industrieanwendungen, wie sie von anderen Ausstellern präsentiert werden, besser vernetzen.“ Erstmals fand der Klöntörn in der IHK zu Schwerin statt und auch diesmal ging es wieder darum, zu diskutieren und zu netzwerken. Neben dem Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Schwerin, Dr. Rico Badenschier, nahmen wieder IHK-Präsident Matthias Belke und IHKHauptgeschäftsführer Siegbert Eisenach an der Diskussion teil. Die Impulse gaben diesmal IHK-Handelsexpertin Kristin Just und der Schweriner Citymananger Stefan Purtz zum Thema attraktive Innenstädte. Im Fokus der Diskussion stand aber das Thema Fachkräftemangel. Hier waren die Positionen besonders kontrovers. Während einerseits die Leistungsbereitschaft und der Kenntnisstand junger Arbeitskräfte stark kritisiert wurde, betonten andere, dass es weiterhin leistungswillige und gut ausgebildete junge Menschen gäbe. Klar ist aber, dass sich Unternehmen auf die junge Generation einstellen müssen, um neue Fachkräfte zu gewinnen. IHK-Präsident Matthias Belke betonte in der Diskussion, dass der Leistungsgedanke wieder stärker in den Schulen vermitteln werden muss, um auch den zukünftigen wirtschaftlichen Erfolg zu gewährleisten.  ENTERPRISE NETWORKERS GMBH Gebäudemanagement der Zukunft  KONTROVERSE DEBATTEN IHK-Klöntörn IHK ZU SCHWERIN Dr. Wolf-Rüdiger Knoll  0385 5103-208 knoll@schwerin.ihk.de IHK ZU SCHWERIN Manuel Zirm  0385 5103-143 zirm@schwerin.ihk.de 6  Wirtschaftsregion Westmecklenburg Wirtschaftskompass 10 | 2023

Bild: IHK  IHK-Handelsausschuss bei corent networks GmbH zum Thema Personalentwicklung im Handel Der Handelsausschuss der IHK zu Schwerin hat sich am 31. August 2023 bei corent networks GmbH in Schwerin mit Lösungen für die Personalentwicklung am Modell der "Teilqualifikation im Einzelhandel" beschäftigt.  PERSONALENTWICKLUNG: TEILQUALIFIKATION FÜR VERKÄUFER Die berufsanschlussfähige Teilqualifikation ist eine Weiterbildung in fünf Modulen mit einer Gesamtdauer von 16 Monaten. Berufsbegleitend erlangen Arbeitnehmer:innen die Grundqualifizierung im Bereich Verkauf sowie anschließend den Berufsabschluss als Verkäufer:in. Kassiertätigkeiten und Warensortiment, Service- und Kundenkommunikation, Warenbewegung und Preiskalkulation, Beratung und Verkauf sowie Warenpräsentation und Verkaufsförderung stehen auf dem Stundenplan. Das Gremium gab zudem eine Bewertung der aktuellen Geschäftslage ab. Die Situation im Handel sei aktuell schwer planbar. Starke Umsatzschwankungen erschweren die Personaleinsatzplanung und die Ertragsprognosen für 2023. Die Situation im Handel bleibt damit unsicher. Die Industrie- und Handelskammer zu Schwerin zeichnet erneut Unternehmen aus Westmecklenburg aus, die sich besonders durch ihr soziales Engagement hervorheben. Sich im sozialen, kulturellen oder karitativen Bereich zu engagieren ist für unsere Gesellschaft unverzichtbar. Bereits im Jahr 2014 hat die IHK zu Schwerin daher das Projekt „Unternehmen in Verantwortung“ ins Leben gerufen. Nach pandemiebedingter Pause verleiht sie 2024 erneut den Preis an Unternehmen, die sich ihrer Verantwortung bewusst sind und diese auch wahrnehmen. Gesucht werden Betriebe aus Westmecklenburg, die dieses Engagement in besonderer Weise direkt oder indirekt befördern. Dies kann in den unterschiedlichsten Bereichen erfolgen, zum Beispiel im Rahmen von sozialen Projekten, Kunst und Kultur, Jugend und Bildung, Bevölkerungsschutz, Gesundheit und Sport sowie Natur und Umwelt. Wir laden Sie hierzu ganz herzlich zur Auftaktveranstaltung am 26. Oktober 2023 ab 16 Uhr in den Filmpalast Capitol Schwerin ein. Bei der Veranstaltung werden die genauen Kriterien der Preisverleihung bekanntgegeben. Darüber hinaus wird es hochkarätige und spannende Vorträge über das soziale Engagement in Mecklenburg-Vorpommern geben. Im Rahmen eines Caterings besteht anschließend die Möglichkeit zum ungezwungenen Kennenlernen und weiteren Austausch. Das genaue Programm stellen wir Ihnen in Kürze zur Verfügung.  IHK-HANDELSAUSSCHUSS Situation im Handel bleibt unsicher  AUFTAKT „Unternehmen in Verantwortung 2024“ IHK ZU SCHWERIN Kristin Just  0385 5103-206 just@schwerin.ihk.de Wir bitten um Ihre Anmeldung bis zum 12. Oktober 2023 an: IHK zu Schwerin recht@schwerin.ihk.de Bitte beachten Sie, dass die verfügbaren Plätze begrenzt sind! Wirtschaftsregion Westmecklenburg  7 Wirtschaftskompass 10 | 2023

Am 21. Oktober 2023 ist es wieder soweit – die "Nacht des Wissens" verspricht eine fesselnde und inspirierende Reise durch die Welt des Wissens. Von 17 Uhr bis 24 Uhr haben Interessierte die Gelegenheit, in eine Welt voller faszinierender Erkenntnisse, interaktiver Erlebnisse und spannender Forschung einzutauchen.  EIN BLICK HINTER VERSCHLOSSENE TÜREN In der achten Ausgabe der "Nacht des Wissens" öffnen etwa 30 Unternehmen, Hochschulen und andere Einrichtungen in Schwerin ihre Türen für Neugierige, Wissbegierige und Forschungsinteressierte. An diesem Abend besteht die Möglichkeit Häuser, die normalerweise für die Öffentlichkeit nicht zugänglich sind, zu erkunden. Über 150 Angebote, Mitmachaktionen, fesselnde Experimente, wissenschaftliche Projekte, Ausstellungen, Führungen, Vorträge und Diskussionen warten darauf, entdeckt zu werden. Um die Erkundung der vielfältigen Angebote zu erleichtern, können mit dem Programmheft Bus und Bahn des Schweriner Nahverkehrs kostenfrei benutzt werden, um die verschiedenen Veranstaltungsorte bequem zu erreichen.  GEBÜNDELTE INHALTE Mehr Informationen zum Programm finden Interessierte auf www.nacht-des-wissens-schwerin.de. Die Nacht des Wissens wird von den Förderern von Hochschulen in Schwerin e. V. organisiert und wurde erstmalig 2015 durchgeführt. Seit Mitte September ist die HageNOW! – App in den bekannten Stores verfügbar. Damit ist das zentrale Projekt der Smart City-Strategie der durch den Bund geförderten Modellkommune Hagenow auf den Weg gebracht. Über 30 Kommunen in ganz Deutschland nutzen bereits diese Open Source Lösung. Die App bietet eine Vielzahl von nützlichen Funktionen, die das Leben der Bürgerinnen und Bürger und auch der Unternehmen einfacher und effizienter gestalten. Zu den Funktionen zählen unter anderem digitalisierte Dienstleistungen wie Terminvereinbarungen bei der Stadt, ein Mängelmelder, eine Auflistung der vor Ort ansässigen Unternehmen nach Branchen, örtliche Ansprechpartner, Informationen zum ÖPNV oder aktuelle Nachrichten zu Hagenow und Umgebung. Und bevor die Frist zur Grundsteuerzahlung abgelaufen ist und eine Mahnung droht, erinnert die App den Nutzer ebenfalls rechtzeitig durch einen eigenen Fristen- und Aktionenbereich.Interessierte User haben ab sofort die Möglichkeit die App auszuprobieren. Insbesondere Unternehmen aus der Region sind eingeladen die neuen Features ausführlich zu testen, um die Anwendung durch Feedback kontinuierlich zu erweitern und zu verbessern – und sich zukünftig aufwendige Verwaltungsgänge zu ersparen!  SPANNENDE EINBLICKE 8. Nacht des Wissens  SMART CITY-STRATEGIE Neue Hagenow-App ist online IHK ZU SCHWERIN Dr. Wolf-Rüdiger Knoll  0385 5103-208 knoll@schwerin.ihk.de Die App wurde aus Mitteln der Smart City Förderung des Bundes finanziert. IHK ZU SCHWERIN Nele von Borstel  0385 5103-309 vonborstel@schwerin. ihk.de 8  Wirtschaftsregion Westmecklenburg Wirtschaftskompass 10 | 2023

Bilder: Concept+ Das Programm „Förderung von Unternehmensberatungen für KMU“ wird durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz und den Europäischen Sozialfonds Plus gefördert. Ziel des Bundesprogramms „Förderung von Unternehmensberatungen für KMU“ ist, die Erfolgsaussichten, die Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit sowie die Beschäftigungs- und Anpassungsfähigkeit von kleinen und mittleren Unternehmen zu stärken. Um dies zu erreichen können sich Unternehmen von qualifizierten Beraterinnen und Beratern zu allen wirtschaftlichen, finanziellen, personellen und organisatorischen Fragen der Unternehmensführung beraten lassen. Die entstehenden Kosten werden durch einen nicht rückzahlbaren Zuschuss durch das Förderprogramm reduziert. Mit der BAFA-Förderung können Unternehmen bis zu 80 Prozent der Beratungskosten sparen (maximal 3500 Euro). Im Rahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagement und dem sinnvollen Analyseprozess im Unternehmen erarbeiten Sie mit unserem Berater eine nachhaltige Strategie zur Fachkräftesicherung und einer gesunden Arbeitgebermarke. Was können Sie tun, um die Gesundheit, die Leistungsfähigkeit und Leistungsbereitschaft Ihrer Mitarbeiter zu verbessern? Wie steigern Sie Ihre Arbeitgeberattraktivität (Employer Branding) und was müssen Sie tun, um jetzt auf den demografischen Wandel und den "war for talents" zu reagieren? Die sich stetig wandelnde Arbeitswelt stellt Unternehmen vor immer neue Herausforderungen. Wir helfen Ihnen dabei, sich diesen Fragen zu stellen und bieten Ihnen ein umfangreiches und vor allem individuelles Angebot rund um das Thema Gesundheit am Arbeitsplatz. Von der Erstberatung bis hin zur Projektbesprechung inkludiert der Prozess die Mitarbeiterbefragungen, die Durchführung von Screening Modulen im Bereich Haltung, Rückengesundheit und Stressregulation sowie einen Statusbericht mit weiteren Handlungsempfehlungen. Reagieren Sie jetzt auf veränderte Arbeitsbedingungen und Bedürfnisse Ihrer Mitarbeiter. Fördern Sie die Gesundheit, Zufriedenheit und Leistungsfähigkeit in Ihrem Unternehmen und sichern Sie damit einen wesentlichen Unternehmenswert.  BETRIEBLICHES GESUNDHEITSMANAGEMENT Unternehmensberatung mit Concept+ Prüfen Sie jetzt, ob auch Sie vom BAFA-Förderprogramm profitieren können und buchen über den QR-Code ihren Beratungstermin. / www.conceptplus- bgm.de Wirtschaftsregion Westmecklenburg  9 Wirtschaftskompass 10 | 2023

730.000 Erwerbstätige verlassen in den kommenden zehn Jahren jedes Jahr den deutschen Arbeitsmarkt. Das entspricht der Einwohnerzahl der hessischen Metropole Frankfurt am Main. Aufgrund geburtenschwächerer Jahrgänge kommen nicht so viele Arbeitskräfte nach, wie benötigt werden. Laut Bundesagentur für Arbeit müssten jedes Jahr mindestens 400.000 Personen einwandern. Eine familienorientierte Unternehmenskultur ist ein langfristig wirkendes Instrument und kann ein schlagkräftiges Argument für die Gewinnung und Sicherung von Fachkräften sein. Diese Unternehmen sind häufig näher an ihren Mitarbeitenden dran. Sie stehen im persönlichen Austausch und wissen daher um die Bedarfe und Sorgen ihrer Beschäftigten. Sie sind sich bewusst, dass es nicht nur um Kinderbetreuung und „Muttischichten“ geht.  INDIVIDUELLE LÖSUNGEN IN WESTMECKLENBURG Unternehmen gleicher Branche und Größe können zu vollkommen unterschiedlichen Lösungen kommen. Das gilt für Bürotätigkeiten genauso wie für Produktionsbetriebe. So gibt es im verarbeitende Unternehmen, die in Abstimmung mit der gesamten Belegschaft eine Elternschicht eingeführt haben, die sich an den Öffnungszeiten der lokalen Kita orientiert. Ein weiteres Unternehmen hat dieselbe Herausforderung mit einer App für den Schichtwechsel gelöst. Das zeigt wie vielfältig die individuellen Bedürfnisse sind und dementsprechend die Maßnahmen sein müssen. Allen Unternehmen mit einer erfolgreichen familienorientierten Unternehmenskultur sind ein paar Aspekte gemein. Sie erkennen an, dass es vielfältige, individuelle Lebensentwürfe und Familientypen gibt. Sie fördern bewusst eine vertrauensvolle Kommunikation und unterscheiden nicht bei den Maßnahmen nach dem Geschlecht. Zudem sind sie bereit, sich stetig weiterzuentwickeln.  ZENTRALE SCHRITTE UM SICH AUF DEN WEG ZU MACHEN Um seine eigene familienorientiere Unternehmenskultur voranzubringen oder zu starten, bietet es sich an, drei wesentliche Schritte zu berücksichtigen: 1. Komm mit deinen Mitarbeitenden in den Austausch. Das sollte sowohl über ein persönliches Gespräch, als auch über eine anonyme Umfrage geschehen. Das schafft Vertrauen. 2. Binde deine Belegschaft aktiv ein bei der Entwicklung und Umsetzung der Maßnahmen. Das schafft Akzeptanz. 3. Überprüfe zusammen mit deinen Mitarbeitenden die Maßnahmen regelmäßig auf ihre Effektivität und die Bedarfe hin. Entwickle sie weiter oder stelle sie gegebenenfalls ein. Das schafft Wertschätzung. Die betriebswirtschaftlichen Vorteile lassen sich messen. So haben Unternehmen mit einer konsequenten familienorientierten Unternehmenskultur nachweislich eine geringere Fluktuation und einen niedrigeren Krankheitsstand. Spürbare Auswirkungen im Arbeitsalltag sind, dass die Zufriedenheit der Mitarbeitenden steigt, sie sich stärker an das Unternehmen gebunden fühlen und ihre positive Einstellung nach außen tragen. Die eigene Arbeitgebermarke wird davon profitieren. Erste Maßnahmen sind vielfach einfach umzusetzen. Sie kosten häufig wenig und betreffen sehr oft die interne Kommunikation. Einen Überblick über Maßnahmen und Best Practices bietet das IHK-Netzwerk „Erfolgsfaktor Familie“ – online und kostenfrei: www. erfolgsfaktor-familie.de  FAMILIENORIENTIERTE UNTERNEHMENSKULTUR Es geht nicht nur um „Muttischichten“ IHK ZU SCHWERIN Marco Woldt  0385 5103-207 woldt@schwerin.ihk.de Bild: Pixabay 10  Standortpolitik Wirtschaftskompass 10 | 2023

Wir, das sind Fiete Drews von der Weimann Media GbR, Hennes Rösler von der mpo-tec GmbH, Karsten Belke von der M&M Verwaltungs GmbH und Henrik Wegner als Koordinator Startup- und Gründungszentrum DeveLUP laden zum ersten LINK UP LULU am Donnerstag, den 05.10.2023, um 18.00 Uhr ins Zukunftszentrum DeveLUP in Ludwigslust ein. Viele von uns stellen sich die Frage, wie können wir gemeinsam den Wandel in Gesellschaft und Wirtschaft positiv gestalten. Neben dem realistischen Blick auf die aktuellen Herausforderungen, wollen wir bei Link Up Lulu deshalb unser Augenmerk besonders darauf richten, was für eine prosperierende Zukunft notwendig ist. Wir glauben, dass dem ländlichen Raum dabei eine eigenständige Rolle zukommen kann und möchten alle Interessierten einladen, Chancen zu diskutieren und Ideen für ein nachhaltiges Morgen in unserer Region zu entwickeln.  WISSEN & IMPULSE Startpunkt unserer Überlegungen werden die Impulsvorträge unserer Speaker sein, in denen sie nicht nur spannende Einblicke in ihre Arbeit gewähren, sondern uns auch mit wertvollem und praxisrelevantem KnowHow versorgen möchten. Mit unseren Schwerpunkten „Künstliche Intelligenz“ und „Nachhaltigkeit“ stellen wir zwei zukunftsrelevante Themen in den Mittelpunkt unserer Auftakt-Veranstaltung, die bestimmt manche Frage aufwerfen, die vor allem aber auch schon jetzt Chancen bieten, unser Handeln positiv zu beeinflussen und unsere Arbeit zu erleichtern. Nutzen wir zusammen die Gelegenheit, Fragen zu stellen und verschiedene Blickwinkel auf das Gehörte zu diskutieren.  REGIONALES NETWORKING Wir freuen uns auf ganz unterschiedliche Gäste aus Gesellschaft, Wirtschaft und Politik. Ob Startup, junges oder etabliertes Unternehmen, erfolgreiche Mittelständler, lokales Gewerbe – alle sind herzlich willkommen. Link Up Lulu ist der Netzwerk-Knotenpunkt, um sich kennenzulernen und sich in angenehmer Atmosphäre über aktuelle Themen und künftige Projekte auszutauschen. Dies bietet Gelegenheit sich weiter zu entwickeln, Unternehmensstrukturen zu festigen und neue Partnerschaften zu knüpfen. Freut Euch also auf einen abwechslungsreichen Abend im DeveLUP mit jeder Menge Wissen, Austausch und neuen Kontakten. Wir nehmen gerne Eure Anmeldungen unter develup@ kreis-lup.de oder persönlich entgegen.  LINK UP LULU Donnerstag, 5. Oktober 2023, 18:00 Uhr Zukunftszentrum DeveLUP Garnisonsstraße 7, 19288 Ludwigslust  SAVE THE DATE Im ländlichen Raum Brücken in die Zukunft schlagen Bild: DeveLUP Standortpolitik  11 Wirtschaftskompass 10 | 2023

Mit der Forderung einer nationalen maritimen Strategie, die Wachstum und Beschäftigung sichern soll, wendet sich die IHK Nord an die Bundesregierung. Das Positionspapier, das der Zusammenschluss von dreizehn norddeutschen Industrie- und Handelskammern unmittelbar vor der 13. Nationalen Maritimen Konferenz im September in Bremen veröffentlicht hat, umfasst zwei Kernforderungen: Erstens soll der Bund sich finanziell stärker an Erhalt und Ausbau der Infrastruktur der deutschen Seehäfen beteiligen. Zweitens müssen Hafenhinterlandanbindungen als Pulsader der Häfen konsequent erhalten, ertüchtigt und ausgebaut werden. Die nationale maritime Strategie soll laut IHK Nord in die nationale Hafenstrategie integriert werden, die sich aktuell im Entwurf befindet. Die maritime Wirtschaft ist von herausragender Bedeutung für die Wertschöpfung und Wettbewerbsfähigkeit von ganz Deutschland als Technologie-, Produktions- und Logistikstandort. Verwiesen wird auf eine Studie des Instituts für Seeverkehrswirtschaft und Logistik (SIL). Demnach sichert die maritime Wirtschaft bundesweit mehr als 450.000 Arbeitsplätze bei einer Wertschöpfung von 29,8 Milliarden Euro. Zudem werden wichtige Rohstoffe für die deutschen Schlüsselindustrien fast ausschließlich über den Wasserweg beschafft. In der Realisierung der Energiewende haben die deutschen Seehäfen als Industriestandorte und logistische Drehkreuze eine herausragende strategische Bedeutung für die deutsche Wirtschaft. Erneuerbare Energien müssen angelandet, verladen und weitertransportiert werden. Schiffe müssen alternative Kraftstoffe tanken können. Die logische Konsequenz lautet, dass sich der Bund stärker als bisher an den Investitionen zum Erhalt und Ausbau der Infrastruktur der deutschen Seehäfen sowie deren see- und landseitigen Zufahrten beteiligt. Es ist schlicht nicht fair, die Kosten dafür allein den norddeutschen Ländern zu überlassen. Die norddeutschen Häfen sind auch ein wichtiger Eckpfeiler der gesamtdeutschen Wirtschaft. Die maritime Wirtschaft in Gänze geht ganz Deutschland an.  MARITIME STRATEGIE GEFORDERT Bund soll Maritime Wirtschaft besser unterstützen Bild: info@paperheroes.de 12  Standortpolitik Wirtschaftskompass 10 | 2023

Die aktuellen Initiativen der Bundesregierung, Planungs- und Genehmigungsverfahren zu beschleunigen, begrüßt die IHK Nord und mahnt gleichzeitig Tempo bei der Umsetzung an. Der Ausbau der Offshore-Windenergie und der Infrastruktur der Häfen sowie die Vergabe von öffentlichen Aufträgen an die Werften und für die Bergung von Munition im Meer müssen deutlich schneller umgesetzt werden. Nur so können neue wirtschaftlichtechnologische Chancen genutzt und somit Wertschöpfung und Beschäftigung der maritimen Branchen gesichert und gesteigert werden. Mit dem Positionspapier fordert die IHK Nord die Bundesregierung auf, sich auf europäischer und internationaler Ebene für einheitlich geltende Regelungen und einen sicheren Rechtsrahmen einzusetzen. Ein weiteres großes Problem für die Unternehmen ist – nicht nur in der maritimen Branche – der Arbeits- und Fachkräftemangel. Die norddeutschen IHKs setzen sich dafür ein, die klassischen maritimen Ausbildungs- und Studiengänge sowie die Bildungs- und Ausbildungssysteme mit den dazu notwendigen Ausbildungseinrichtungen zu erhalten und zu stärken. Zur Sicherung und zum Ausbau des Know-hows im Bereich Schiffbau und Grüner Schiffbau müssen Perspektiven für die Werftstandorte entwickelt werden. Gleiches gilt zur Sicherung der Schifffahrt für die Ausbildung in nautischen Berufen. Die Sicherung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit der maritimen Wirtschaft ist für einen Exportstandort Deutschland essenziell. Die IHK Nord begrüßt und unterstützt deshalb die Arbeit des Maritimen Koordinators der Bundesregierung ausdrücklich. Die bewährten ‚Nationalen Maritimen Konferenzen‘ als größte Dialogplattform der maritimen Branche mit Vertretern aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Verbänden sollten weiterhin im Zweijahresrhythmus fortgeführt werden. Das Positionspapier der IHK Nord steht zum Download unter: www.ihk-nord.de/nmk IHK NORD E.V Anna-Louise Schröder  040 36138 657 schroeder@ihk-nord.de Standortpolitik  13 Wirtschaftskompass 10 | 2023

Bilder: IHK/Winkler Angesichts dieser energiegeladenen Rhetorik zuckte der ein oder andere Gast mit typisch norddeutschen Gemüt leicht in seinem Stuhl zurück. Der Festvortrag von Dr. Martin Wansleben, dem Hauptgeschäftsführer der Deutschen Industrie- und Handelskammer, ließ die Funken sprühen und war einer der Höhepunkte des IHK-Jahresempfangs 2023. Energiegeladen blieb es auch beim Abschied, als die Gäste Bioenergie in Zylinderform für zu Hause erhielten. Auch die Sonne zeigte sich noch einmal von ihrer strahlenden Seite und trieb das Thermometer in tropische Gefilde. Und manchem angemeldeten Gast zog es dann doch lieber an den Strand. Rund 300 Gäste konnte die IHK aber auch dieses Jahr wieder im Ludwig-Bölkow-Haus begrüßen, darunter Partner aus Politik, Verwaltung, Verbänden und dem IHK-Ehrenamt sowie viele Vertreter kleiner Mitgliedsunternehmen.  BÜRGER SIND DEN STILLSTAND LEID Doch es war nicht alles eitel Sonnenschein, denn um die Wirtschaft steht es schlecht, wie IHK-Präsident Matthias Belke in seiner Eröffnungsrede deutlich machte. „Die letzten Jahre haben viele Grundlagen der deutschen Wirtschaft erschüttert, wenn nicht sogar beseitigt, und bestehende Probleme verstärkt.“ Eine Forderung durchzog seine Rede wie ein roter Faden: „Durch Deutschland muss ein Ruck gehen.“ Dabei bezog sich Belke bewusst auf die historische Berliner Rede des damaligen Bundespräsidenten Roman Herzog von 1997. Damals wie heute befand sich Deutschland in einer Krise. Applaus brandete auf, als Belke die Rede von Bundeskanzler Olaf Scholz aufgriff und dessen zentrale Erkenntnis „Die Bürger sind diesen Stillstand leid. Und ich bin es auch“ mit der Forderung ergänzte, dass jetzt auch endlich Taten folgen müssen. Belke sprach aus dem Herzen der Anwesenden, als er das Thema Leistungsbereitschaft der jungen Menschen anschnitt: „Wir brauchen ein neues Leistungsprinzip und eine neue Leistungsbereitschaft, die junge Menschen in die Lage versetzt, später dringend benötigte Innovationen in unseren Unternehmen anzustoßen.“  ZUVERLÄSSIGE ENERGIEVERSORGUNG ZU WETTBEWERBSFÄHIGEN PREISEN Belke betonte in seiner Rede die Chancen, die sich der Region und dem Land mit der Energiewende bieten. Als IHK-JAHRESEMPFANG 2023 14  Titelthema WAS UNS VORANBRINGT Wirtschaftskompass 10 | 2023

exzellenter Standort für die Gewinnung von regenerativer Energie und zur Herstellung von Wasserstoff muss dabei das „Deutschlandtempo“ der Maßstab bei der Umsetzung dieser Chancen in Mecklenburg-Vorpommern werden. Konkret forderte Belke einen tiefgreifenden Bürokratieabbau sowie eine massive Beschleunigung beim Ausbau der energetischen Infrastruktur sowie einer zuverlässigen Energieversorgung zu wettbewerbsfähigen Preisen.  „DU KANNST NUR SOLANGE GUTES TUN UND HELFEN, WIE DU SELBST NICHT HILFSBEDÜRFTIG BIST.“ In seiner Rede nahm DIHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Martin Wansleben die Gäste von Westmecklenburg in die große Welt der europäischen und internationalen Politik mit und sprach grundsätzliche Fragen der Wirtschaftspolitik an. Mit Blick auf die europäische Gesetzgebung betonte er, dass bestehende Gesetze erstmal von den Unternehmen verstanden werden müssen, bevor immer neue Gesetze initiiert werden. „Weniger ist dann wirklich mehr“ müsse mit Blick auf die tatsächliche Umsetzung vieler Gesetze wieder mehr gelten. Wansleben plädierte immer wieder für einen stärkeren internationalen Blick bei großen deutschen Projekten wie der Dekarbonisierung der deutschen Wirtschaft. Es macht wenig Sinn, solche Projekte ohne die Beteiligung von China und Indien voranzutreiben, während Deutschland selbst nicht mehr als ein erfolgreiches Vorbild wahrgenommen wird. Das Abschalten von Atomkraftwerken sei ein Beispiel dafür, wie durch unüberlegte politische Entscheidungen das politische Vertrauen verspielt wurde. Jetzt wird massiv Atomstrom aus dem Ausland importiert, eine Entwicklung, auf die im Vorfeld vergeblich hingewiesen wurde. Wansleben erwähnte auch mehrfach die überbordende Bürokratie. Das Gebäudeenergiegesetz sei etwas, das niemand benötige. Es sei vielmehr eine Unterstellung gegenüber den Bürgern, dass sie nicht in der Lage seien, selbst über Investitionen in ihre Häuser zu entscheiden. Großen Applaus gab es noch einmal am Ende, als Wansleben mit Blick auf die Gesundheit der deutschen Wirtschaft und dem deutschen Sendungsbewusstsein festhielt: „Du kannst nur solange Gutes tun und helfen, wie du selbst nicht hilfsbedürftig bist.“ IHK ZU SCHWERIN Manuel Zirm  0385 5103-143 zirm@schwerin.ihk.de Titelthema  15 Wirtschaftskompass 10 | 2023

 ENERGIE-DISKUSSION MIT REGIONALEM UND INTERNATIONALEM BLICK Die anschließende Podiumsdiskussion moderierte die NDR-Journalistin Dörte Graner. Unter dem Motto 'Entlastung der Wirtschaft - Gewinn für die Region' stand die aktuelle Energiepolitik im Fokus. Wirtschaftsminister Reinhard Meyer, IHK-Vizepräsident und Vorstand der WEMAG, Thomas Murche, Geschäftsführerin der Stadtwerke Ludwigslust-Grabow, Viola Bortsch, und Dr. Martin Wansleben, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Industrie- und Handelskammer, diskutierten dabei die notwendigen Schritte für eine zukunftsfeste Wirtschaft. Wansleben hielt dabei noch einmal fest, dass die international zu hohen Energiekosten jetzt dazu führen, dass Deutschland seine industriellen Kerne verliert. Das Versprechen beliebig großer Mengen an günstigem Strom ist durch die bisherige Energiewende nicht erfüllt worden. Die Energiewende schaffe Deutschland vielmehr nur als komplett europäisches Projekt. Mit Blick auf das Thema Entbürokratisierung stelle er die Erfolgsformel auf, Politik mit 50 Prozent weniger Detailismus anzugehen und endlich anzuerkennen, dass der Staat nur so viel machen kann, wie er angesichts der demografischen Entwicklung mit weniger Leuten auch tatsächlich bewältigen kann. Wirtschaftsminister Meyer nahm, wie auch in seiner Rede, in der Diskussion eine kritische Haltung gegenüber Berliner Entscheidungen ein und unterstrich, dass es entscheidend ist, dass am Ende beim Bürger durch Bilder: IHK/Winkler 16  Titelthema Wirtschaftskompass 10 | 2023

den Ausbau der Strompreis sinkt. Was aktuell definitiv nicht passiere. Für ihn ist neben der Reform der Netzentgelte eine stärkere Beteiligung vor Ort wichtig. Meyer stellte auch selbstkritisch mit Blick auf die Genehmigungsverfahren fest, dass die Landesregierung hier keine Ausreden mehr habe, da alle Stellen nun besetzt seien. Geschäftsführerin Bortsch erhielt Applaus für ein Pilotprojekt zur regionalen Zusammenarbeit für günstigen 'Mieterstrom', bei dem der Strom am Ende um 7 Cent pro Kilowattstunde günstiger ist. In Bezug auf den verstärkten Ausbau eines Wasserstoffnetzes erklärte sie, dass sich die Stadtwerke LudwigslustGrabow auf die Geothermie statt Wasserstoff konzentrieren, aufgrund der Kosten und der Konkurrenz zur Wasserversorgung. Sie forderte insbesondere schnellere Genehmigungsverfahren für den Ausbau erneuerbarer Energien, da die bestehenden Vorschriften viel zu restriktiv seien. WEMAG-Chef Murche betonte die Notwendigkeit klarer und fokussierter Vorschriften, um Genehmigungen in weniger als 12 Monaten zu erhalten. Er forderte einen verstärkten Dialog zwischen Politik und Versorgern, bei dem es nicht darum geht, Schuldzuweisungen zu machen. Für ihn sollten die erforderlichen Veränderungen schrittweise umgesetzt werden, insbesondere bei der Entlastung und der Verteilung der Kosten für den Netzausbau in ganz Deutschland. Titelthema  17 Wirtschaftskompass 10 | 2023

„Mein Weg bei der AIRSENSE Analytics GmbH war ein Besonderer und ist noch lange nicht vorbei…“ Bild: IHK 18  Aus- und Weiterbildung Wirtschaftskompass 10 | 2023

Seit über 25 Jahren gehört AIRSENSE Analytics zu den weltweit führenden Herstellern für analytische Sicherheitstechnologien. Die dort hergestellten hochwertigen Messinstrumente liefern zuverlässige Informationen über chemische Verbindungen in der Luft. Von der Forschung und Entwicklung bis hin zur Produktion erfolgt alles in Schwerin. Das ist Spitzentechnologie aus der Landeshauptstadt Mecklenburg-Vorpommern. Die Anwendungsbereiche der Produkte erstrecken sich von der Erkennung toxischer Substanzen in Überseecontainern und den Einsatz bei öffentlichen Veranstaltungen bis hin zur Überwachung kritischer Infrastrukturen. Die Geräte spielen eine entscheidende Rolle bei der Sicherung verschiedener Umgebungen und der Verhinderung potenzieller Gefahren. Bei AIRSENSE werden sowohl Kaufleute für Groß- und Außenhandelsmanagement mit der Fachrichtung Außenhandel als auch Elektroniker für Geräte und Systeme ausgebildet. In Zusammenarbeit mit der Hochschule Wismar hat das Unternehmen erfolgreich einen dualen Bachelor-Studenten im Bereich Mechatronik begleitet. Um für neue Mitstreiter zu werben, ist AIRSENSE nicht nur online und auf Berufsmessen vertreten. Jungen Schülerinnen und Schülern wird ein mehrwöchiges Praktikum angeboten, bei dem von der Produktentwicklung über den Einkauf, die Produktion bis hin zum Marketing, Vertrieb und Export alle Abteilungen mit eigenständigen Aufgaben durchlaufen werden. Die Aufgabe besteht dabei darin, die unternehmerischen Abläufe von der Konstruktion eines Bauteils bis zur buchhalterischen Behandlung kennenzulernen.  MAYAS WEG BEI AIRSENSE Um die Ausbildung attraktiver zu gestalten Bietet das Unternehmen zahlreiche Förderungsmöglichkeiten an. Der Auszubildenden Maya Pichl wurde zum Beispiel eine verkürzte Ausbildungsdauer von drei auf zwei Jahre und damit ein schnellerer Einstieg in die Berufswelt ermöglicht. Zusätzlich unterstützte AIRSENSE auch einen integrierten Auslandsaufenthalt in der Berufsausbildung. Dieser wurde im Jahr 2022 von der Beruflichen Schule Wirtschaft und Verwaltung für Maya Pichel und fünf weiteren AZUBIs der Schule organisiert und durch das Förderprogramm Erasmus+ der Europäischen Union (EU) unterstützt. Durch das Auslandspraktikum in Griechenlands Hauptstadt Athen haben die Auszubildenden wertvolle interkulturelle Erfahrungen gesammelt und ihre Fähigkeiten weiterentwickelt. Der Austausch mit anderen Unternehmen und Fachleuten aus verschiedenen Ländern hat den Horizont der Auszubildenden erweitert und ihnen neue Perspektiven eröffnet. Dies ist besonders für die Kompetenzen und berufliche Entwicklung im internationalen Handel wichtig. Durch die Integration von Auslandsaufenthalten und der verkürzten Ausbildungszeit konnte Maya aus ihrer Komfortzone treten, ihre Fähigkeiten weiterentwickeln und an den Herausforderungen wachsen. Nach der Ausbildung, die sie mit Auszeichnung abgeschlossen hat, geht es für sie bei AIRSENSE weiter. Neben dem Arbeitsalltag unterstützt das Unternehmen sie ebenfalls in ihrem Vorhaben, berufsbegleitend einen Wirtschaftsfachwirt zu absolvieren. Später möchte Maya sich für den berufsbegleitenden Masterstudiengang z. B. in der Fachrichtung internationales Management einschreiben. Maya Pichl  SPITZENTECHNOLOGIE IN MV Feinste Nasen aus Schwerin Anzeigen im WIKO Telefon: 0385 760 520 Fax: 0385 760 52 60 anzeigen@maxpress.de www.maxpress.de Von der Vision zum Projekt. 3000 Referenzen Das individuelle Bau-System Entwurf und Planung Festpreis Fixtermin 50 Jahre Erfahrung Alles aus einer Hand Wir beraten Sie gern persönlich. Dipl.-Ing. Fr. Bartram GmbH & Co. KG Ziegeleistraße · 24594 Hohenwestedt Tel. +49 (0) 4871 778-0 Fax +49 (0) 4871 778-105 info@bartram-bausystem.de MITGLIED GÜTEGEMEINSCHAFT BETON im Industrie- und Gewerbebau WWW.BARTRAM-BAUSYSTEM.DE über BBS_AZ_2022_08569_IHK_SH_58x185_RZ_2022-09-06_AS.indd 1 06.09.22 12:15 AIRSENSE ANALYTICS GMBH  0385 3993-280 info@airsense.com Industrie- und Handelskammer zu Schwerin AUSBILDUNGSBETRIEB 2023 Aus- und Weiterbildung  19 Wirtschaftskompass 10 | 2023

Immer mehr Betriebe von Azubi-Mangel betroffen - Unternehmen werben so engagiert wie nie um den Nachwuchs Die Situation auf dem Ausbildungsmarkt bleibt für Unternehmen angespannt. Immer mehr Betriebe finden nicht genügend Auszubildende. Mit einem neuen Allzeithoch von 47 Prozent ist knapp die Hälfte der Ausbildungsbetriebe im Bereich der Industrie- und Handelskammern (IHKs) betroffen. Bei mehr als 30.000 Betrieben kam noch nicht einmal eine Bewerbung an. Besonders vergeblich suchen Gastronomie, Industrie und Handel nach Auszubildenden. Das sind die Ergebnisse der aktuellen Ausbildungsumfrage 2023 der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), die auf den Erfahrungen des vergangenen Jahres fußen. „Doch es gibt auch erfreuliche Entwicklungen: Die aktuellen Zahlen zu Ausbildungsvertragsabschlüssen von Ende Juli sind leicht positiv. Es bestehen insgesamt gute Aussichten, dass 2023 mehr Betriebe und Azubis über einen Ausbildungsvertrag zueinander finden als im Vorjahr“, sagt Achim Dercks, stellvertretender DIHKHauptgeschäftsführer. Die Gründe für die insgesamt weiter angespannte Lage am Ausbildungsmarkt sind vielfältig. „Vor allem schlägt der demografische Wandel durch. Die Jahrgänge dünnen immer weiter aus“, so Dercks. Heute gibt es rund 100.000 weniger Schulabgängerinnen und Schulabgänger als noch vor zehn Jahren. Das führt unter anderem dazu, dass bald bis zu 400.000 Beschäftigte mehr den Arbeitsmarkt verlassen, als neue hinzukommen. Die Baby-Boomer-Generation geht in Rente, die Generation Z kann dies nicht ausgleichen. „Es gibt zudem eine Zwischenphase nach dem Schulabschluss, in denen viele junge Menschen noch nicht wissen, was sie machen sollen. Sie gehen auf Reisen, fangen ein Studium an oder bleiben erst einmal ohne Beschäftigung zuhause.“ Die mangelnde berufliche Orientierung ist deshalb ein zweites großes Problem für den Ausbildungsmarkt. Um dem entgegenzuwirken, wollen acht von zehn Unternehmen ihr Engagement auf diesem Gebiet intensivieren. Konkret bieten 61 Prozent der Unternehmen mehr Praktikumsplätze und damit praktische Einblicke in den Betriebsalltag an. Auch das Angebot an Veranstaltungen (48 Prozent) und digitalen Möglichkeiten (26 Prozent) steigt. Mehr Ausbildungsbotschafter und AzubiscoutAngebote wollen 16 Prozent der Betriebe nutzen, um zielgruppengerecht für die beruflichen Perspektiven einer dualen Berufsausbildung zu werben. „Viele Unternehmen strengen sich sehr an, Nachwuchskräfte zu finden und an sich zu binden“, so Dercks. „Die Bedürfnisse der Azubis stehen dabei immer häufiger im Vordergrund.“ Arbeiten in flachen Hierarchien (62 Prozent) und mit moderner IT-Technik (49 Prozent) sind  DIHK-AUSBILDUNGSUMFRAGE 2023 Akuter AZUBI-Mangel IHK ZU SCHWERIN Peter Todt  0385 5103-401 todt@schwerin.ihk.de Bild: Pixabay 20  Aus- und Weiterbildung Wirtschaftskompass 10 | 2023

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